Shell denkt wegen unüberlegtem Dekret von Peña über Abzug aus Paraguay nach

Asunción: Luis Ortega, Direktor von Raízen (Shell), hat seine Besorgnis über das neue Dekret N° 1952 geäußert, das das staatliche Unternehmen Petropar beim Verkauf von Kraftstoffen allein begünstigt. Laut Ortega könnte diese Maßnahme Shell dazu zwingen, den Verbleib in Paraguay zu überdenken.

Luis Ortega, Direktor von Raizen (Shell), äußerte seine Unzufriedenheit und Besorgnis über das Dekret N° 1952 der Regierung von Santiago Peña, das das staatliche Unternehmen Petropar beim Verkauf von Kraftstoffen begünstigt. Ortega wies darauf hin, dass dieses Dekret Petropar im Grunde Exklusivität gewährt, was Shell dazu zwingen könnte, den Verbleib in Paraguay zu überdenken.

Das fragliche Dekret spricht von einer „Aktualisierung der Versorgung und des Verbrauchs von Flusstransportmitteln, um die Rückverfolgbarkeit und Transparenz ihrer Verwendung und ihres Bestimmungsortes zu verbessern“.

In unverblümten Äußerungen sagte Ortega: „Es handelt sich um ein Dekret, das Petropar Exklusivität verschaffen soll. Wir sind wieder dabei, ein staatliches Unternehmen durch ein Dekret effizient zu machen. Ich hatte ein Treffen mit meinen Partnern von Raízen und sie sagten mir: Heute haben nicht die Bedingungen, die wir damals gesehen hatten. Sie ändern sie ständig“. Es ist wichtig, daran zu erinnern, dass die Marke Shell 2021 nach 15-jähriger Abwesenheit nach Paraguay zurückkehrte.

Ortega erwähnte auch, dass seine Partner in ein Land investierten, in dem die Regeln klar waren, und dass sie sich nun durch diese abrupten Änderungen betrogen fühlen: „Sie kamen und setzten auf ein Land, in dem die Regeln sehr klar waren, und von einem Tag auf den anderen wurden die Regeln geändert.“

Der Geschäftsführer unterstrich die Effizienz und Wettbewerbsfähigkeit von Shell auf dem paraguayischen Markt und betonte, dass es dem Unternehmen gelungen sei, dank seiner Produkte und wettbewerbsfähigen Preise Marktanteile zu gewinnen. Mit diesem neuen Dekret stellt Ortega jedoch die Fairness des Geschäftsumfelds in Frage.

Ortega berichtete, dass Konsultationen mit den zuständigen Ministerien über die Möglichkeit, zwei Treibstofftanks mit einem Gesamtvolumen von 16 Millionen Litern aufrechtzuerhalten, abgelehnt wurden, was die Unsicherheit für Shell im Lande noch vergrößert: „Wir sind wirklich wie immer ratlos angesichts dieser Regierungsmaßnahme.“

In dem Erlass heißt es, dass „die physischen Lagertanks eine Mindestkapazität von 16.000.000 Litern haben müssen und ausschließlich für die Verwendung an Bord von Transportmitteln bestimmt sein müssen“:

Angesichts dieser Situation prüft Shell mögliche rechtliche Schritte und erwägt ernsthaft, sich aus Paraguay zurückzuziehen: „Shell, das nach 15 Jahren zurückgekehrt ist, überlegt sich, ob es in dem Land weiterarbeiten will.“

Ortega schloss mit einer Reflexion über das Bild, das Paraguay auf ausländische Investoren wirft: „Wir können nicht dieses Bild der Instabilität vermitteln. Wir können nicht eine Marktregel haben und sie ändern, als ob nichts geschehen wäre.

Raizen-Daten

In der Rangliste der größten Steuerzahler im Jahr 2022 rangiert Raizen Paraguay S.A. mit umgerechnet 1.911.232 US$ auf Platz 110.

Im Jahr 2023 meldete Shell dem Industrie- und Handelsministerium, dass es im gesamten Jahr 336 Millionen Liter Diesel (+ 23% gegenüber 2022) und 180 Millionen Liter Benzin (+ 23% gegenüber 2022) verkauft hat und damit das Unternehmen ist, das im vergangenen Jahr am meisten Kraftstoff verkauft hat. Das Unternehmen verfügt derzeit über 371 Tankstellen.

Wochenblatt / Forbes