Paraguay: Trotz Tradition kein übliches Kaffeeanbaugebiet

Corpus Cristi: Der Kaffeesektor in Paraguay hat in den letzten Jahren ein bemerkenswertes Wachstum erlebt. Zwar ist die Zahl der Kaffeeplantagen zurückgegangen, doch steigende Preise und günstige Wetterbedingungen lassen das Interesse an der Produktion wieder aufleben.

Das Wachstum der Kaffeekultur in Paraguay war in den letzten Jahren bemerkenswert. Vor acht Jahren war der Kaffeesektor noch sehr klein, aber laut Francisco Munizaga, Mitbegründer von Guarania Café, wächst er ständig.

„Ich glaube, dass die Kaffeekultur wächst“, so Munizaga. Das Wachstum des Sektors sei auf das zunehmende Interesse an lokalen und qualitativ hochwertigen Produkten zurückzuführen, und er erwähnte, dass er pro Jahr etwa 2.500 kg grüne Bohnen kaufe.

Munizaga erläuterte, dass der von ihnen produzierte Kaffee aus grünen Bohnen besteht, die sie von einem Kaffeebauern in Canindeyú kaufen, der wiederum die Bohnen von anderen Erzeugern in demselben Gebiet bezieht.

„Die von uns verwendeten Bohnen werden geschält und natürlich getrocknet, was ihnen eine charakteristische Süße verleiht“, erklärt er.

Valmir Bastos, ein Kaffeeproduzent aus Canindeyú, wies seinerseits darauf hin, dass die Zahl der Kaffeeplantagen in Paraguay rückläufig ist und nur noch wenige Familien die Tradition des Anbaus aufrechterhalten.

Bastos besitzt drei Hektar Anbaufläche mit einer Jahresproduktion von etwa sechs Tonnen Kaffee. Trotz des Rückgangs der Zahl der Kaffeeplantagen stellt er ein erneutes Interesse am Kaffeeanbau fest, das auf die aktuellen Preise zurückzuführen ist, die im Vergleich zu früheren Zeiten, als die Preise niedrig waren und die Rentabilität der Ernte nicht nachhaltig war, günstiger sind.

„Jetzt, wo der Preis für Kaffee angemessen ist, sehe ich, dass viele Leute Interesse am Anbau haben. Wir bereiten Saatgut und Setzlinge vor, um sie an diejenigen zu verkaufen, die mit dem Anbau beginnen oder ihn ausweiten wollen“, sagte er.

Produktion und Statistik

Nach Angaben des Beratungsunternehmens CCR wird Paraguay im Jahr 2023 einen Gesamtabsatz von 35 Millionen US-Dollar erreichen, was 1.185 Tonnen Kaffee entspricht. Im Vergleich zum Vorjahr ist der Absatz jedoch um 4 % zurückgegangen.

Der Mitbegründer von Guarania fügte hinzu, dass 1 kg Rohkaffee heute etwa 55.000 Guaranies pro kg koste. „Wenn also ein kg Kaffee 55.000 Guaranies kostet und wir sagen, dass wir 1.000 bis 2.000 kg pro Hektar erhalten, dann kann ein Hektar Kaffee mindestens 55 Millionen Guaraníes einbringen“, fügte er hinzu.

Trotz des Produktionsrückgangs äußerte sich Munizaga optimistisch über die Zukunft des Kaffees in Paraguay. „Der Kaffeepreis ist gestiegen, was die Ernte für die Erzeuger attraktiv macht. Langfristig glauben wir, dass dieser Markt ein großes Wachstumspotenzial hat.

Klima und günstige Bedingungen

Das Klima Paraguays bietet günstige Bedingungen für den Kaffeeanbau, birgt aber auch einige Herausforderungen. „Wir haben ein Klima, das für Kaffee sehr gut geeignet ist, mit über das Jahr verteilten Niederschlägen und fruchtbaren Böden“, so Munizaga. Frost stellt jedoch ein Risiko dar, vor allem für junge Pflanzen, die in den kälteren Monaten geschützt werden müssen.

Trotz dieser Herausforderungen sieht Munizaga erhebliche Wachstumschancen für den Sektor. „Es gibt ein großes Potenzial, die Kaffeeproduktion nicht nur zu steigern, sondern auch zu exportieren und weiterzuentwickeln“, schloss er.

 

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Wochenblatt / Forbes