Halloween hat sich zu einem global gefeierten Fest entwickelt, das vielerorts mit schaurigen Bräuchen und mystischen Traditionen verbunden ist. Auch in anderen Ländern gibt es interessante Rituale und Feste, die ihre Wurzeln oft in vorchristlichen Mythen und Kulten haben und sich im Laufe der Zeit mit christlichen Elementen vermischt haben. Von den geheimnisvollen Raunächten in Deutschland über farbenprächtige Kürbisfeste bis hin zum mexikanischen “Tag der Toten” – die Vielfalt der Halloween-Bräuche rund um den Globus ist bemerkenswert. Dabei steht neben Grusel und Gänsehaut vor allem das Gedenken an die Verstorbenen im Mittelpunkt. Die Kostüme vieler Menschen sind dabei aufwendig mit gruseligem Make-up gestaltet.
Raunächte: Mythen und Bräuche in der dunklen Jahreszeit
Die Raunächte, die Zeit zwischen der Wintersonnenwende am 21. Dezember und dem 6. Januar, sind von alten Mythen und besonderen Bräuchen geprägt. In dieser dunklen Jahreszeit glaubten unsere Vorfahren, dass die Grenzen zwischen der diesseitigen und der jenseitigen Welt verschwimmen. Ein weit verbreiteter Brauch während der Raunächte ist das Räuchern von Haus und Stall mit Weihrauch, Wacholder oder Kräutern. Der Rauch soll die bösen Geister vertreiben und Mensch und Tier vor Unheil bewahren.
Auch der Glaube an die Wilde Jagd, angeführt von der Erdgöttin Perchta, hat seinen Ursprung in den Raunächten. Der Legende nach zieht die Göttin mit ihrem Gefolge durch die Lüfte und belohnt die Fleißigen, während sie die Faulen bestraft. Heute erfreuen sich viele dieser alten Traditionen wieder großer Beliebtheit, wenn auch oft in abgewandelter Form.
Halloween rund um den Globus: Von “Trick or Treat” bis zum “Tag der Toten”
Halloween hat sich zu einem globalen Phänomen entwickelt, das in vielen Ländern auf unterschiedliche Art und Weise zelebriert wird. In den USA steht vor allem das beliebte “Trick or Treat” im Mittelpunkt, bei dem Kinder in fantasievollen Kostümen von Tür zu Tür ziehen und um Süßigkeiten bitten.
In Mexiko hingegen wird der farbenprächtige “Día de los Muertos” begangen, der Tag der Toten. Dieses Fest ist geprägt von aufwendigen Kostümen, traditioneller Musik und speziellen Speisen. Die Menschen gedenken ihrer Verstorbenen und feiern ein fröhliches Wiedersehen mit ihnen.
Gruselige Bräuche in Europa: Kürbisfeste, Sint Maarten und La Toussaint
In vielen europäischen Ländern haben sich rund um Halloween verschiedene Traditionen entwickelt. In Deutschland erfreut sich das Kürbisschnitzen immer größerer Beliebtheit. Im Oktober finden zahlreiche Kürbisfeste statt, bei denen die orangefarbenen Früchte kunstvoll verziert werden.
In den Niederlanden wird am 11. November Sint Maarten gefeiert. Kinder ziehen an diesem Tag singend von Haus zu Haus und bitten um Süßigkeiten, ähnlich wie beim amerikanischen “Trick or Treat”.
In Frankreich wird am 1. November La Toussaint, Allerheiligen, gefeiert. An diesem Tag gedenken viele Franzosen ihrer verstorbenen Angehörigen mit Friedhofsbesuchen und schmücken die Gräber mit Blumen und Kerzen.
Diese verschiedenen Bräuche zeigen, wie vielfältig die Traditionen rund um die dunkle Jahreszeit in Europa sind. Historische Kostüme spielen dabei oft eine wichtige Rolle und lassen die Teilnehmer in vergangene Epochen eintauchen. Manche Menschen übertreiben es etwas mit dem Brauch. So treffen sich manche Feiernden an Orten wie Friedhöfen, um den ganzen einen besonderen Reiz zu geben. Selbstverständlich ist so etwas nicht gestattet und es werden an Halloween verstärkt Kontrollen an Friedhöfen durchgeführt.
Fazit
Halloween und verwandte Bräuche in der dunklen Jahreszeit sind in Europa ein interessantes Mosaik aus alten Traditionen und modernen Festen. Jedes Land feiert auf seine eigene Art und Weise, sei es gruselig oder farbenfroh, schaurig oder besinnlich. Von Kürbisfesten über Friedhofsbesuche bis hin zu Kostümpartys – Halloween in Europa bietet für jeden Geschmack etwas. Es ist ein Fest, das Jung und Alt zusammenbringt und die Fantasie beflügelt.