Asunción: Die Mediziner stehen vor einem Paradoxon: Peniskrebs, eine Krebserkrankung, die international als außergewöhnlich selten eingestuft wird, zeigt in Paraguay erschreckende Verbreitung. Die Daten sprechen eine deutliche Sprache und zeichnen das Bild einer Region, in der diese Diagnose zur traurigen Normalität gehört.
Dieser Artikel beleuchtet die Hintergründe dieser ungewöhnlichen Häufung und die dringende Notwendigkeit, Licht in dieses dunkle Kapitel der öffentlichen Gesundheit Paraguays zu bringen.
Der Urologe Arsenio Martínez berichtete, dass die Rate von Peniskrebserkrankungen im Land 3,6 Fälle pro 100.000 Einwohner beträgt, was dreimal so hoch ist wie in Europa, wo der Durchschnitt bei nur einem liegt.
In einem Interview mit dem Radiosender Monumental erklärte Martínez, die Hauptursache sei mangelnde Körperhygiene, verschärft durch kulturelle Faktoren, die den Zugang zu frühzeitiger medizinischer Versorgung erschweren.
„Peniskrebs ist vermeidbar. Und wie lässt er sich verhindern? Mit Seife und Wasser“, betonte er.
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Der Spezialist bedauerte jedoch, dass viele Patienten erst in einem fortgeschrittenen Stadium zum Arzt gehen, wenn es für eine konservative Behandlung zu spät ist. „Sie kommen, wenn es keine andere Möglichkeit gibt als eine teilweise oder vollständige Amputation des Penis. Und wir können den Penis nicht ersetzen“, erklärte er.
Ein weiterer wichtiger Faktor ist eine Infektion mit den humanen Papillomaviren (HPV), dessen Übertragung durch eine Impfung und rechtzeitige Diagnose verhindert werden kann.
Martínez erklärte, dass viele Patienten an Phimose leiden – einer Erkrankung, die das Zurückziehen der Vorhaut verhindert – und aus Scham oder mangelnder Information nie einen Urologen aufsuchen. „Patienten, die ihren Penis nie rasiert haben, leiden seit Jahren an Phimose. Wegen des Stigmas wollen sie nicht zum Arzt gehen“, erklärte er.
Vorurteile
Der Urologe betonte auch das starke gesellschaftliche Tabu, das urologische Konsultationen umgibt und bei Männern zu Zurückhaltung führt. „Die Leute denken, dass der Urologe ihren Rekord mehr oder weniger brechen wird, aber das ist nicht der Fall“, sagte der Fachmann.
In Bezug auf die HPV-Impfung begrüßte der Spezialist die Tatsache, dass nun auch Männer ab dem Jahrgang 2014 in das nationale Impfprogramm aufgenommen werden. „Es war absurd, nur Frauen zu impfen, da auch Männer Träger des Virus sind“, sagte er. Er fügte abschließend hinzu, dass HPV nicht nur Peniskrebs, sondern auch Oropharynxkrebs, Dickdarmkrebs und andere damit verbundene Tumoren verursache.
Wochenblatt / Hoy















Kaffeetrinker
Musste ich vor über 40 Jahren nach der Pubertät auch machen lassen, war Schmerzfrei das Beschneiden
im Urolgen Spital, finde das heute sogar besser als so wie es vorher war. Hier in Paraguay würde ich aber nur in einem Privatspital machen lassen.