Asunción: Paraguay steht vor einer tiefgreifenden sozioökonomischen Herausforderung: Das Land zählt zu den südamerikanischen Staaten mit der höchsten Arbeitsinformalität. Ein Großteil der Erwerbstätigen arbeitet ohne formellen Vertrag, ohne soziale Absicherung und oft unter prekären Bedingungen.
Diese weitreichende Problematik beeinflusst nicht nur die individuelle Lebensqualität von Millionen Paraguayerinnen und Paraguayern, sondern hat auch erhebliche Auswirkungen auf die Wirtschaftskraft des Landes und die Stabilität des Sozialsystems.
Carla Linares vom technischen Team der Organisation Pro Desarrollo erklärte, dass sie einen Jahresbericht über die Auswirkungen der Schattenwirtschaft in Paraguay vorgelegt hätten und die Daten zeigten, dass die Schattenwirtschaft im letzten Jahr 35 % des Bruttoinlandsprodukts ausgemacht habe, was 15 Milliarden US-Dollar entspreche.
Sie argumentierte, dass diese Zahlen Paraguay im Hinblick auf informelle Aktivitäten zusammen mit Bolivien zu den Ländern auf die letzten Plätze in Südamerika brächten und kriminelle Aktivitäten wie Drogenhandel, organisierte Kriminalität sowie viele andere illegale Aktivitäten damit zu tun haben.
Linares wies darauf hin, dass die Konsolidierung und Eingliederung von KKMU in den formellen Sektor ein großer Fortschritt im Kampf gegen illegale Aktivitäten sei. Tatsächlich gebe es jedoch immer noch eine sehr große Schattenwirtschaft.
„Es gibt keinen Grund zur Freude, denn die Armutsrate des Landes ist zwar etwas gesunken, die Arbeitslosenquote ist jedoch gleichgeblieben“, sagte sie abschließend.
Wochenblatt / Megacadena / Beitragsbild Archiv














