Luque: Ein zutiefst schockierender Fall von Vernachlässigung hat für Aufsehen gesorgt. Der 65-jährige Patricio Medina Chena wurde über 24 Stunden auf der 3. Polizeiwache von Cañada San Rafael festgehalten, nachdem seine eigenen Kinder sich geweigert hatten, ihn aufzunehmen.
Die Situation von Chena wurde öffentlich, nachdem die lokalen Medien über den Fall berichteten und seine Verwandten ausfindig gemacht wurden. Trotz der Kontaktaufnahme durch die Polizei erklärten die Kinder des Mannes, dass sie nicht bereit seien, sich um ihren Vater zu kümmern. Diese herzlose Weigerung hat in der Öffentlichkeit Empörung ausgelöst und die Justiz auf den Plan gerufen.
Der stellvertretende Polizeichef der 3. Polizeiwache in Luque, Inspektor Luis Garcete, hat den Fall an die Staatsanwältin Sophia Galeano übergeben. Sie prüft nun eine Anklage gegen die Kinder wegen Verletzung der Fürsorgepflicht. In Paraguay, wie auch in vielen anderen Ländern, sind erwachsene Kinder gesetzlich verpflichtet, sich um ihre bedürftigen Eltern zu kümmern.
Der Fall unterstreicht die prekäre Lage vieler älterer Menschen, die auf die Unterstützung ihrer Familien angewiesen sind. Während die Justiz nun die notwendigen Schritte einleitet, um den Schutz von Chena zu gewährleisten, bleibt die Frage, wie die Gesellschaft besser auf die Bedürfnisse ihrer ältesten Mitglieder eingehen kann.
Wochenblatt / El Nacional















TejuJagua
Bevor sich „die Öffentlichkeit“ empört und die Kinder verurteilt, sollte vielleicht zuerst einmal danach gefragt werden, warum sie sich nicht um den Vater kümmern wollen.
In den (a)sozialen Medien schlägt eh gleich alles hohe Wellen.
Und das, obwohl die Allerwenigsten überhaupt etwas über die Verhältnisse wissen.
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Ich kenne den Fall eines „Vaters“, der die Familie im Stich ließ, als die vier Kinder noch ganz klein waren, und sich eine andere Frau nahm.
Er hat nie auch nur einen Guarani Unterhalt bezahlt und sich auch sonst nicht um die Kinder gekümmert.
Auch als die Frau jahrelang schwer krank war und von ihren Kindern gepflegt und unterstützt wurde, hat er nicht ein einziges Mal nach ihr und ihnen gefragt.
Dann starb die Frau, und plötzlich stand er auf der Matte und zog mit seiner Lebensgefährtin ins Haus der Verstorbenen ein.
Die Kinder bekommen ihn nicht mehr raus, weil sie ja für den „armen, alten Vater“ aufkommen müssen, der sich nie um sie gekümmert hat.
Die Nachbarin hat sich nicht scheiden lassen, deshalb hat der Ehemann das Recht auf seiner Seite.
Da fragt keiner danach, daß er ein Ehebrecher war, der sich mit den „Neuen“ ein schönes Leben machte, während die Frau die Kinder alleine durchbringen musste.