Der neue CEO von Retail und eine Untersuchung der Conacom bringen die Vierci-Gruppe in Bedrängnis

Asunción: Der neue CEO von Retail SA, Luis Moreno, hat offenbar eine beispiellose Krise mit den Lieferanten ausgelöst, da er versucht, die Marken der Vierci-Gruppe zum Nachteil ihrer Konkurrenten zu positionieren. Gleichzeitig hat die Nationale Wettbewerbskommission (Conacom) ein Verfahren gegen das Unternehmen, Lizenznehmer der Kette Superseis, wegen angeblicher Manöver eingeleitet, die ihm eine marktbeherrschende Stellung verschafft haben sollen.

Laut Quellen aus der Geschäftswelt, die mit LPO gesprochen haben, begann die Krise bei Retail SA im September aufgrund der „kommerziellen Überheblichkeit” von Moreno, der sich dafür entschied, den Marken der Gruppe Vorrang einzuräumen und gleichzeitig die Wettbewerber aus den Regalen der Geschäfte zu verdrängen.

Der Wettbewerb findet vor allem in den Bereichen zuckerhaltige Getränke, Mate-Tee und Wurstwaren statt, wo die Vierci-Gruppe mit ihren eigenen Marken vertreten ist und mit stark positionierten Unternehmen auf dem Markt konkurriert. Die Strategie von Moreno schadete jedoch nicht nur den Wettbewerbern, sondern wirkte sich auch auf die Preise für die Verbraucher aus.
Sogar die Kunden der Kette beschwerten sich, weil sie in den Regalen keine Wurstwaren, Mate-Tees und Getränke fanden, die nicht von der Vierci-Gruppe stammten. Dies führte zu einer Art Kriegserklärung der großen Marken an Superseis, wie beispielsweise Coca Cola, Nestlé, Ochi und Pechugón.

Gleichzeitig untersucht die Conacom unter der Leitung von Eduardo Barros mutmaßliche missbräuchliche Preispraktiken der Vierci-Gruppe und ihre offensichtliche marktbeherrschende Stellung, nachdem sie gegen die damals getroffenen Vereinbarungen verstoßen hatte, wonach Retail keine Supermärkte mehr erwerben durfte, was sie dennoch mit den lokalen Ketten in der Stadt Caacupé getan hatte.

Es handelt sich um den Kauf der Kette Nuevo Súper, der zustande kam, weil es nicht möglich war, ein Superseis-Geschäft in der Stadt zu bauen, wo die Vierci-Gruppe einen Teil einer Immobilie erworben hatte. Das Unternehmen konnte jedoch nicht den gesamten Teil für den Bau erwerben, da der andere Teil der Immobilie der Eigentümerin des Supermarkts San Vicente gehört und die Unternehmerin keine Konkurrenz in der Gegend wollte.

Darüber hinaus versucht die Untersuchung der Conacom auch, die Vorwürfe mutmaßlicher missbräuchlicher Manöver gegen Lieferanten zu klären, die sich auf die Preiserhöhungen für den Endverbraucher in den Supermärkten Superseis und Stock, die der Vierci-Gruppe gehören, ausgewirkt haben könnten.

Als Behörde sanktioniert die Conacom Unternehmen nicht aufgrund ihrer Größe oder weil sie einen Großteil des Marktes beherrschen, sondern wenn ein Missbrauch der marktbeherrschenden Stellung oder Absprachen zwischen Wettbewerbern festgestellt werden. Je nach Ergebnis der Untersuchung, insbesondere wenn sich die Vorwürfe bestätigen, drohen Retail SA Strafen in Millionenhöhe.

Wochenblatt / LPO

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1 Kommentare zu “Der neue CEO von Retail und eine Untersuchung der Conacom bringen die Vierci-Gruppe in Bedrängnis

  1. Land Of Confusion

    Nationale Wettbewerbskommission – wusste gar nicht, dass es sowas gibt. Haben sich wohl gemeldet, nachdem die großen Marken Druck gemacht haben. Aber bei Preisabsprachen sind sie ganz still. Eigentlich ist es doch Superseis ihr eigenes Verderben, wenn sie nur Vierci-Produkte anbieten. Und hätte sicher auch weniger Kunden bedeutet. Aber weil S6 und Stock leider so groß sind, haben Nestle, Coca Cola und Co. Absatzrückgänge befürchtet.