Alarm wegen der „Balkan-Mafia“: Kronawetter enthüllt, dass die Bande versucht hat, sich in Paraguay niederzulassen ​

Asunción: Der Direktor der Einwanderungsbehörde, Jorge Kronawetter, gab am Donnerstag bekannt, dass Mitglieder der bekannten „Balkan-Mafia”, einer Art „Syndikat” des Verbrechens, das kriminelle Strukturen aus Albanien, Bosnien und Herzegowina, Montenegro und Serbien vereint, versucht haben, nach Paraguay einzureisen. Die Entdeckung erfolgte an Grenzkontrollstellen an der Grenze zu Bolivien. Damit rückte erneut die Durchlässigkeit Paraguays in Bezug auf das organisierte Verbrechen in den Fokus.

Die Information wurde im Rahmen des ersten regionalen Treffens des Netzwerks Atenas bekannt gegeben, einem Kooperationsprogramm der Europäischen Union mit Lateinamerika namens Eurofront, das zum ersten Mal in Paraguay stattfand. Kronawetter erklärte, dass die von diesem Netzwerk bereitgestellten Daten für die Identifizierung der Straftäter von entscheidender Bedeutung waren.

Die Mitglieder der „Balkan-Mafia” benutzten Dokumente argentinischer Staatsbürger, um Kontrollen zu umgehen und problemlos die Grenzen zu passieren. Es wurde auch die Anwesenheit von Personen festgestellt, die mit bestimmten Gruppen in Verbindung stehen, die mit der Finanzierung des Terrorismus zu tun haben.

Mitglieder des kriminellen Netzwerks benutzten Dokumente argentinischer Staatsbürger, um Kontrollen zu umgehen und problemlos die Grenzen zu passieren.

Der Leiter der Nationalen Migrationsbehörde erklärte, dass es gelungen sei, eine in Brasilien gesuchte Person zu identifizieren, die dieser balkanischen Mafia angehört und versuchte, sich mit einem bulgarischen Pass zu tarnen, um nach Bolivien zu gelangen. Diese Person wurde ausgewiesen und den Behörden dieses Landes übergeben. Darüber hinaus wies Kronawetter darauf hin, dass diese Kriminellen ihre „Aktivitäten” in der Regel mit geringfügigen Delikten wie Diebstählen beginnen, um dann zu schwereren Straftaten überzugehen, und dass sie fast immer versuchen, den Flüchtlingsstatus zu nutzen, um sich in anderen Ländern niederzulassen.

Die „Balkan-Mafia”, die aus den bewaffneten Konflikten der 90er Jahre hervorgegangen ist, zeichnet sich durch eine geschlossene und vertikale Führung mit starkem innerem Zusammenhalt und der Beherrschung des Drogenhandels, des Waffenhandels, des Menschenhandels und der Geldwäsche aus. Jüngste transnationale Ermittlungen führten zur Zerschlagung von Mega-Operationen dieses Netzwerks, das für den Versand großer Mengen Kokain aus Lateinamerika und insbesondere aus Paraguay nach Europa verantwortlich war.

Die Festnahme des albanischen Drogenbosses Franc Çopja in Belgien im August 2025 deckte eine der mächtigsten kriminellen Strukturen Albaniens auf, deren Anführer Çopja war. Seine Organisation wurde beschuldigt, allein im Jahr 2020 rund 28 Tonnen Kokain geschmuggelt zu haben. Nach Angaben der Ermittler nutzte das Netzwerk Routen von Paraguay zu den europäischen Häfen Antwerpen in Belgien und Hamburg in Deutschland.

Jüngste transnationale Ermittlungen führten zur Zerschlagung von Mega-Operationen dieses Netzwerks, das für den Versand großer Mengen Kokain aus Lateinamerika und insbesondere aus Paraguay nach Europa verantwortlich war.

Franc Çopja unterhielt direkte und enge Verbindungen zu Paraguay, da er häufig in das Land reiste, um mit verschiedenen Gruppierungen den Kauf von Tonnen von Kokain abzuwickeln. Die operative Basis in Paraguay wurde von den Brüdern Ervis und Ardian Çela geleitet, die in diesem Land lebten. Sie waren dafür zuständig, das Kokain von bolivianischen Produzenten zu beschaffen, es zu lagern und für den internationalen Transport vorzubereiten.

Die Ladungen wurden auf raffinierte Weise in Containern versteckt, getarnt in Seifenkisten, Farbdosen und Baukleber. Ein wichtiger Mitarbeiter des albanischen Netzwerks in Paraguay war Diego Benítez, der sein Unternehmen Tupá SA nutzte, um die versteckten Drogen zu versenden. Anschließend wurden die Ladungen über die brasilianische Grenze verschifft, um nach Europa transportiert zu werden.

Çopja soll sich außerdem mit Mitgliedern des engsten Kreises des flüchtigen Sebastián Marset auf der Ranch „23 de Abril” in San Roque González getroffen haben. Die Beschlagnahmung in Hamburg war entscheidend und legte den Grundstein für die spätere Operation „A Ultranza Py”. Um die enormen Gewinne zu verwalten, nutzte die Organisation einen ausgeklügelten Mechanismus zur Geldwäsche, darunter das informelle Überweisungssystem Hawala.

Ende November startete die brasilianische Bundespolizei die „Operation Balkan”, bei der sie die „Mafia-Oase” einer europäischen Gruppe zerschlug, deren wichtigste Zelle in Paraguay ansässig war und für die Überschwemmung des alten Kontinents mit Kokain verantwortlich war. Die lokale kriminelle Gruppierung war für die Kontrolle des gesamten logistischen Zyklus der Droge verantwortlich. Ihre Aufgabe reichte vom Erwerb des Kokains in den Andenländern bis zum endgültigen Versand zu den brasilianischen Häfen, die als Ausgangspunkt für den Transport nach Europa dienten.

Wochenblatt / LPO

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