Enrique Kronawetter: “Emiliano Rolón ist ein Inquisitor“

Asunción: Anwalt Enrique Kronawetter, der Mario Abdo Benítez vertritt, der angeblich sensible Informationen über Horacio Cartes preisgegeben hat, kritisierte die Tatsache, dass die Handys der Staatsanwälte nicht beschlagnahmt wurden.

Natürlich ist jedem klar, dass eine Zuwiderhandlung der Anordnungen des Klägers das Ende seiner Dienstzeit als Generalstaatsanwalt bedeuten würde. Dennoch oder genau deswegen wäre es doch sinnvoll unparteilich zu versuchen, hier Licht ins Dunkel zu bringen, wo außerhalb des rechtlichen Rahmens Staatsanwälte instrumentalisiert und zu billigen Werkzeugen gemacht werden – so zumindest die Quintessenz, wenn man den Chatverlauf zwischen Pedro Ovelar und Aldo Cantero gelesen hat.

Für Enrique Kronawetter ist die Anklage gegen Mario Abdo Benítez, seine ehemaligen Minister und andere Beamte eine “grobe Verfolgung”. Er bezog sich insbesondere auf die Personen, die wegen ihrer Beteiligung an der Vorbereitung eines Berichts, den sie über die Situation von Horacio Cartes verfassen sollten, ihres Amtes enthoben wurden.

Er verwies auf die durchgesickerten kompromittierenden Gespräche zwischen dem Staatsanwalt Aldo Cantero und Cartes’ Anwalt Pedro Ovelar über die Situation der Angeklagten und wies die Weigerung des Generalstaatsanwalts Emiliano Rolón zurück, das Telefon zu beschlagnahmen, um die Handlungen von Cantero eingehend zu untersuchen.

“Das Anti-Republikanische am Generalstaatsanwalt ist, dass ein Beamter auf der Grundlage von durchgesickerten Chats entlarvt wird und er nicht das Wesentliche tut, nämlich die dringende Sicherung von Beweisen. Wenn sie nicht gesichert werden, werden die Informationen verschwinden, und genau das hat er getan”, erklärte er in einem Interview mit Radio Monumental.

Er deutete sogar an, dass es Nachrichten geben könnte, die Rolón selbst kompromittieren könnten, was ihn dazu veranlasst, die Analyse der Telefone zu vermeiden.

“In der Staatsanwaltschaft wurde eine Art Gestapo installiert, um gegen Personen zu ermitteln, die ihre Arbeit getan haben, und die Staatsanwaltschaft zeigt weder ihr Gesicht noch sagt sie, warum sie in all diesen Fällen, die die geringe Glaubwürdigkeit des Landes in Bezug auf das Konzept der Unsicherheit und den Kampf gegen das organisierte Verbrechen erheblich beeinträchtigen, keine konkreten Ermittlungshandlungen durchführt”, betonte Kronawetter die Parteilichkeit der Staatsanwaltschaft in diesem Fall.

Zu Rolóns Argument, dass er diese Maßnahme nicht anordnet, weil er sich nicht als Inquisitor betrachtet, sagte Kronawetter unverblümt, dass der Generalstaatsanwalt in Wirklichkeit das Anklagesystem nicht kennt: “Was er sehr wohl kennt, ist das inquisitorische System und er ist ein Inquisitor”, sagte er.

Neben Mario Abdo werden auch andere Verantwortliche seiner Regierung angeklagt, wie sein Privatsekretär Mauricio Espínola – derzeit Abgeordneter -, Carlos Arregui, ehemaliger Minister für die Verhinderung von Geldwäsche (Seprelad), Arnaldo Giuzzio, ehemaliger Innenminister und sein Geheimdienstberater Daniel Farías Kronawetter.

Die Liste wird fortgesetzt mit René Fernández, dem Leiter des Nationalen Sekretariats für Korruptionsbekämpfung; Carmen Pereira Bogado, die damals Generaldirektorin der Finanzanalyse und später stellvertretende Direktorin der Seprelad war; Guillermo Preda, der den Posten von Pereira Bogado übernahm, sowie Francisco Pereira Cohene, Direktor der Finanzanalyse B.

Sie alle wurden beschuldigt, Informationen über Horacio Cartes preisgegeben zu haben, um dessen Ansehen im Rahmen einer Wahlkampagne angeblich zu schwächen.

Wochenblatt / Monumental

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2 Kommentare zu “Enrique Kronawetter: “Emiliano Rolón ist ein Inquisitor“

  1. Seit der Schwager (oder war es der Bruder?) von Rolon eine hoch dotierte Anstellung im Colorado-Wasserkraftwerk vor wenigen Wochen erhielt, ist es auffallend still um den anfangs so stark auftretenden neuen Generalstaatsanwalt geworden. Nur so läuft das hier. Scheinbar sind alle “empfänglich” Irgendwie ist jegliches Verständnis vom Sinn und der Funktionsweise einer echten Demokratie noch nie hier angekommen. Alle sind “für die Demokratie” solange man sich dahinter verstecken oder demokratische Rechte und Gepflogenheiten für sich nutzen kann. Doch wehe die Demokratie könnte dazu führen etwas aufzudecken oder Mißstände offenlegen, dann wird sie verbogen bis zur Unkenntlichkeit oder gar als etwas “Schlechtes” für Volk und Vaterland dargestelt. Wie sagte doch Jesus” “DER MENSCH IST VON GRUND AUF BÖSE”. wie recht er damit hat. Das ist im übrigen nicht nur in der Politik so. Auch in den christlichen Kirchen ist das nicht besser. Das alleinige und unumstößliche Glaubensfundament für ALLE CHRISTEN IST DIE BIBEL. Doch nicht so in der Praxis. Während die Evangelikalen ständig darüber diskutieren, was an der Bibel “ech und glaubwürdig” ist, was man heraus interpretieren kann und soll, fügen die Katholiken seit Jahrhunderten Dinge hinzu, die so nie darin gestanden hatten, oder legen den Gläübigen Lasten auf die biblisch überhaupt nicht begründet sind.

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  2. Inquisitor:
    Bedeutung/Definition
    1) Geistlicher, der im Auftrag der Kirche gegen einen Ketzer ermittelt; eine Inquisition durchführt [Gebrauch: historisch, Mittelalter und Frühneuzeit]
    2) Richter der (venezianischen) Staatsinquisition [Gebrauch: historisch, Republik Venedig]

    Weder im Mittelalter, noch heute gab es unabhängige Gerichte, sondern Anweisungen gegen wen und was zu ermitteln ist.
    Anstatt Kirchenrecht ist es heute diese Justiz. Die Theaterbühne hat sich geändert. Mehr nicht.

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