Der angekündigte Mauerfall

Posadas: Das architektonische Meisterwerk am Ortsteingang von Posadas, welches die Sicht nach Paraguay komplett versperrt, war vielen ein Dorn im Auge. Zwei Jahre nach ihrer Errichtung wird sie abgerissen.

Erst 2015 wurde der Bau der 1300 m langen und 5 m hohen Betonmauer eingeweiht, die die argentinische Stadt Posadas vom Rio Parana und Paraguay trennte. Kaum trocknete der Zement richtig aus, erwartet sie der Abriss, der heute offiziell bekannt gegeben wurde. Der Bau der vom ehemaligen argentinischen Yacyretá Präsidenten Oscar Thomas aus Kirchner Ära vorangetrieben wurde, ist das Gegenteil einer regionalen Integration. Abgesehen von den Baukosten von 54 Millionen Pesos, also rund 2,8 Millionen Euro, die das zweistaatliche Wasserkraftwerk übernahm, fallen nun Abrisskosten an. Die neue Regierung schämte sich für das Bauwerk und ordnete den Rückbau an.

Als Sichtschutz war die Mauer nie gedacht. Sie sollte jedoch den Schmuggel eindämmen. Da jedoch Korruption weitaus weiter verbreitet ist als Schmuggel und diese auch nicht durch mauern aufzuhalten ist, kann der Rückbau starten. Des Weiteren gab es niemals Statistiken, die Schmuggelbegrenzung untermauerten.

Wochenblatt / Misiones Cuatro

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2 Kommentare zu “Der angekündigte Mauerfall

  1. Franz Josef

    Und da dachten die Argies sie haetten mal was gscheites gebaut und schon wird es rueckbebaut. Diese Mauer war der groesste Schwachsinn in ehemals kirchnerlandia. Aber meines Erachtens sollten sie im Zuge der Rueckbebauung gleich die unnoetigen Zollschranken entfernen. Man kann die dortigen Grenzer doch zum Wasserfiltern am Paraná oder zum Schnee raeumen an der Costanera einsetzen. Also bleibt locker und geniesst den Stau an der Grenze.

  2. Dass ich das erleben darf! In Deutschland hat man 1989 die Mauer abgerissen -nach 40 Jahren!- und hier wurde eine neue gebaut, Schwachsinn hoch 3.
    Aber schon nach 2 Jahren wird diese wieder abgerissen, gut so.
    Ich gebe Franz Josef recht, wenn er der Meinung ist, die völlig unnötigen Zollschranken müssten auch noch fallen. Nur durch Öffnung der Grenzen kann der Mercosur verwirklicht werden. Der Markt wird sich selbst regeln, dazu braucht es keiner korrupten Staatsführung.