Ziegelherstellung führt zur Anklage

Coronel Bogado: Die Ziegelherstellung in Paraguay hat eine lange Tradition. Jedoch geht es nicht immer mit rechten Dingen zu. Insbesondere dann, wenn Lehm aus einem Naturpark extrahiert wird.

Die Staatsanwältin Raquel Bordón untersucht nun einen Fall von Umweltverbrechen. In dem Schutzgebiet Aguapey, Departement Itapuá, soll es zu Unregelmäßigkeiten gekommen sein.

Ein Unternehmen hat dort immer wieder Lehm als Rohstoff extrahiert. Er diente für die Ziegelherstellung.

Beamte aus dem 6. Kommissariat in Coronel Bogado beschlagnahmten nun einen Bagger, der Carlos Karajallo gehört. Er ist ein Hersteller und Verkäufer von Ziegeln in der Stadt und wurde vorläufig festgenommen. Ebenso der Baggerführer, Eugenio Ferreira.

Bei den Vernehmungen auf dem örtlichen Polizeirevier gab Karajallo an, dass er schon seit 15 Jahren Lehm aus dem Naturpark fördere. „Wir werden das auch weiter tun, denn das ist unsere rechtmäßige Arbeit“, erklärte der Firmeninhaber. Er erinnerte daran, dass 2002 das ganze Gebiet Aguapey von Yacyretá enteignet worden sei. Hunderte Ziegelhersteller mussten umsiedeln oder wurden arbeitslos. „Als das passierte, sagte aber keiner, wo wir unseren Rohstoff für die Ziegel weiterhin herbekommen sollen“, erklärte Karajallo.

Noch gibt es 60 Betriebe in der Gegend, die mehr als eine Million Ziegeln im Monat produzieren. Etwa 400 Familien leben von dem Wirtschaftszweig.

Luis Gneiting, der Ex-Gouverneur von Itapuá, versprach in seinem Wahlkampf, dass die Ziegelhersteller an der gleichen Stelle weiter produzieren dürfen. Er vergaß nur zu erwähnen, wo der Lehm in Zukunft herkommen soll.

Wochenblatt / ABC Color

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