Alle warten auf den Jahresbericht 2024

Asunción: Obwohl dem Volk versucht wird weiß zu machen, dass sich die Kriminalitätsrate seit Amtsübernahme um 75% gesenkt hätte, glauben außer blinde Fanatiker niemand daran. Ok, Korruptionsbekämpfung steht nicht auf Peñas Plan, das neue Ranking diesbezüglich ist hingegen glaubhaft.

Laut dem von Transparency International vorgelegten Korruptionswahrnehmungsindex 2023 bleibt Paraguay wie schon im vergangenen Jahr der zweitgrößte Korruptionsstaat Südamerikas, nur hinter Venezuela. Das Land rangiert immer noch auf Platz 136 von 180 Ländern.

Die mangelnde Unabhängigkeit der Justiz ist eines der Hauptprobleme bei der Korruptionsbekämpfung in Lateinamerika, wo bis auf drei Länder alle unter 50 von 100 Punkten im Korruptionswahrnehmungsindex (CPI) liegen, der gestern von Transparency International (TI) vorgestellt wurde.

Die lateinamerikanischen Länder, die von ihren Bürgern als am saubersten wahrgenommen werden, sind Uruguay, Chile und Costa Rica mit 73, 66 bzw. 55 Punkten, die einzigen drei Länder, die dem Index zufolge über 50 Punkte liegen.

Am Ende der Liste der korruptesten Länder stehen Venezuela (13 Punkte), Nicaragua (17) – mit weit verbreiteter Straflosigkeit und einem völligen Mangel an Unabhängigkeit der Justiz – sowie Honduras und Guatemala (23).

Im Mittelfeld, aber immer noch unter der Bestnote, liegen Kuba (42), Kolumbien (40), Argentinien (37), Brasilien (36), die Dominikanische Republik und Panama (35), Ecuador (34), Peru (33), El Salvador und Mexiko (31), Bolivien (29) und Paraguay (28). Die fehlende Unabhängigkeit der Justiz ist laut dem Bericht von Transparency International (TI) ein großer Makel.

Die am wenigsten korrupten Länder

Das Land mit der geringsten Korruptionswahrnehmung ist Dänemark (90), gefolgt von Finnland (87) und Neuseeland (85), während sich am anderen Ende der Skala Somalia (11), Venezuela, Syrien und der Südsudan (alle 13 Punkte) befinden.

Der TI-Bericht unterstreicht, dass die mangelnde Unabhängigkeit der Justiz die Rechtsstaatlichkeit schwächt, die Korruption fördert und die Straffreiheit für Korrupte und Kriminelle begünstigt.

In diesem Sinne ist die Lösung dieses Problems von entscheidender Bedeutung, um die Korruption wirksam zu bekämpfen und das ordnungsgemäße Funktionieren des Systems der gegenseitigen Kontrolle in einer Region – dem amerikanischen Kontinent, der 32 Länder umfasst – zu gewährleisten, deren Durchschnittswert bei 43 Punkten liegt, fügt die in Berlin ansässige NRO hinzu.

Was Venezuela und Nicaragua betrifft, die Länder, die wie in den vergangenen Jahren am schlechtesten abgeschnitten haben, „handelt es sich um Diktaturen“, in denen es keine Gewaltenteilung gibt, Undurchsichtigkeit herrscht und die Grenzen zwischen „dem Legalen und dem Illegalen“ extrem verwischt sind“, so Luciana Torchiaro, TI-Regionalberaterin für Amerika, gegenüber EFE.

Im Falle Venezuelas sei die Justiz vollständig in den Dienst der herrschenden Eliten und des organisierten Verbrechens gestellt, weshalb es in diesem Land „keine Möglichkeit gibt, Korruption zu sanktionieren“.

Neben Venezuela ist Torchiaro auch über den Fall Guatemala besorgt, da es eines der Länder ist, die seit 2012 am stärksten zurückgefallen sind – zehn Punkte – vor allem aufgrund des Aufbaus einer wirtschaftlichen und politischen Elite in dem Land mit drei aufeinanderfolgenden Regierungen, die mit korrupten Praktiken verbündet sind, so der Bericht von Transparency International.

Die Zeit von Mario Abdo und Santiago Peña

Seit 1995 stuft der Korruptionswahrnehmungsindex von Transparency International jährlich 180 Länder und Gebiete auf einer Skala von Null (sehr korrupt) bis Hundert (sehr sauber) ein und stützt sich dabei auf Daten aus Quellen wie der Weltbank oder privaten Beratungsfirmen.

Im Analysezeitraum (2023) entspricht dies den Colorado-Regierungen von Mario Abdo Benítez und Santiago Peña, die am 15. August letzten Jahres ihr Amt antraten.

Laut dem Korruptionswahrnehmungsindex 2023 von Transparency International liegt Paraguay auf Platz 136 von 180 Ländern, genau wie im Jahr 2022.

Außerdem hat Paraguay insgesamt 28 von 100 Punkten erreicht, genau wie im Jahr 2022.

Wochenblatt / TI

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2 Kommentare zu “Alle warten auf den Jahresbericht 2024

  1. Divine Step (Conspectu Mortis)

    Kaum zu glauben, dass es noch korruptere Länder als der Paraafric gibt.

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  2. Vor Gericht und auf hoher See…
    „ Das heißt in allem Ernst: Unter den in der Bundesrepublik obwaltenden Verhältnissen von den Gerichten Gerechtigkeit zu fordern, ist illusionär… .“
    Diese Erfassung ist sowas von absurd und lächerlich. Hauptsache die westlichen Wertedemokratien schneiden gut ab und der Michel glaubt daran. Weltweit gibt es Korruption und Straflosigkeit und eben eine Agenda, die verfolgt wird.

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