Kommentar
Am 05. Mai starb der Ex-Abgeordnete Magdaleno Silva bei einem Attentat, der Staatspräsident Horacio Cartes gab zeitnah eine Erklärung ab, indem er “den Angriff auf ihn und seine Söhne zutiefst bedauerte, seine tiefe Anteilnahme aussprach…..und die nationale Regierung Gerechtigkeit üben werde für diejenigen, die für diese kriminelle Handlung verantwortlich sind“. (La Nación am 05.05.2015).
Eine aufrechte Proklamation, kam diese auch, als die Nattos ermordet wurden?
Am 08.05.2015, kurz darauf, gab der Außenminister Eladio Loizaga ein Statement ab, hier versprach er, spanischen Geschäftsleuten “Garantien zu geben“ und bekräftigte die Demokratie und Rechtstaatlichkeit im Land.
Was sollen nun die Ausländer glauben, steht die Regierung hinter ihnen und sichert deren Interessen, oder sogar deren Leben ab?
Der Fall Natto ist immer noch nicht aufgeklärt, wie so viele andere ebenfalls, auch Straftaten an Einheimischen versickern irgendwann im Sumpf der Korruption, Geld regiert die Welt lautet ein Sprichwort, in Paraguay trifft es am wohl ehesten zu.
Welche Lösungen bieten sich an; die Nahrungsquelle müsste ausgerottet werden, aber das ist schier unmöglich, wenn diese an der oberster Stelle liegt, es geht nur wenn viele kleine Hände eine große Hand umklammern.
Die ausländische Bevölkerung, als von der einheimischen geduldet, ist wohl, wie bei einem Theaterspiel, zum Zuschauen verurteilt, und dies ganz leise, still und möglichst unter wenig Applaus, denn dann könnte man ja auffallen.
Es bleibt die Hoffnung, desto größer die Aula wird, desto kleiner wird die Bühne und die Schauspieler müssen ihre Masken fallen lassen und Farbe bekennen, sonst gibt es eine Fortsetzung der laufenden Akte.
Foto: Wmpearl
Manfred
Ich kann mich nicht mehr halten. Es ist noch gar nicht lange her, als ich Kommentare mit gleichem Tenor einreichte, mir diese jedoch von der Redaktion gelöscht wurden. Angeblich waren sie “verallgemeinernd” und hatten Paraguay “schlecht gemacht” Nun lese ich heute obigen Artikel, der genau diesen “nicht zulässigen Kriterien” entspricht. Sollte da in der Redaktion plötzlich ein Gesinnungswechsel stattgefunden haben? Mich und viele Leser würde es freuen, denn nur eine “aufrechte & bissige” Presse kann evtl. zu einem Umdenkungsprozeß in einem Land wie Paraguay führen. Nicht aber Duckmäusertum und vorauseilender Gehorsam gegenüber korrupten Behörden und Ministerien, sowie dem ausbreiten eines Mantels der Verschwiegenheit gegenüber einer faulen Moral und Rechtsauffassung im Land. So kann ich nur sagen: “Weiter so” !
ich
Toller Beitrag und ein sehr klares Bekenntnis. – Aber bitte seid vorsichtig. Es werden auch “Andere” das WB lesen… Kritiker sind in Paraguay nicht gern gesehen.