Asunción: Insgesamt sieben Beamte der Nationalen Elektrizitätsverwaltung (ANDE) und ein weiterer Mitarbeiter eines ausgelagerten Unternehmens wurden von Staatsanwalt Silvio Corbeta wegen krimineller Vereinigung und Aneignung angeklagt. Sie sollen an einem Plan beteiligt gewesen sein, 334.213 laufende Meter Kabel im Wert von fast 1.000.000 US-Dollar zu stehlen, um Kupfer aus Stromleitungen zu gewinnen.
Der Staatsanwalt der Spezialeinheit für Wirtschafts- und Korruptionsdelikte (UDEA), Silvio Corbeta Dinamarca, erhob Anklage gegen sieben ANDE-Beamte und einen Mitarbeiter einer beauftragten Firma wegen Betrugs, Aneignung und krimineller Vereinigung, in allen Fällen als Mittäter. In diesem Zusammenhang ersuchte er den Strafrichter für Wirtschaftskriminalität Humberto Otazú um die Anwendung von Alternativmaßnahmen zur Untersuchungshaft für die Angeklagten.
Bei den angeklagten ANDE-Mitarbeitern handelt es sich um Ronie Pastor Rodríguez Aquino, Gerardo Javier Samudio Benítez, Edgar Ismael Báez González, Fernando Cesar Giménez Morel, Egidio Javier Bordón Díaz, Juan Gabriel González Benítez, Francisco Ariel Ocampo und Julio Javier Lovera Caballero, der Beamter des Bauunternehmens Compañía de Ingeniería Metal Eléctrica SRL (CIME SRL) ist.
Der Vertreter der Staatsanwaltschaft formulierte die Anschuldigung auf der Grundlage von Daten, die besagen, dass zwischen dem 1. Januar 2021 und dem 31. März 2022 Beamte der Nationalen Elektrizitätsverwaltung (ANDE) Kabel, die Eigentum der Institution waren, angefordert, gestohlen und abgeliefert haben.
Um das Material aus der ANDE zu entfernen, täuschten sie eine nicht existierende Nachfrage nach dem Material vor, während sie in Wirklichkeit einen anderen Bestimmungsort hatten als den, den sie eigentlich haben sollten. Auf diese Weise wurden insgesamt 334.213 laufende Meter Kabel gestohlen.
Schema für den Abtransport von ANDE-Kabeln
Den Ermittlungen zufolge hatte der Leiter der ANDE-Abteilung für saubere Verteilung, Ronie Rodríguez, den Abtransport von insgesamt 334.213 laufenden Metern Kabel aus dem Lager der Institution in der Avenida Guido Boggiani in Asunción beantragt. Dazu beauftragte er seine Mitarbeiter Gerardo Samudio, Edgar Báez, Fernado Giménez und Julio Lovera, einen Angestellten der CIME SRL.
Die Angestellten konnten mit Rodriguez’ Erlaubnis eine große Menge an Kabeln abtransportieren, die in Limpio verwendet werden sollten, um die Forderungen in diesem Gebiet zu erfüllen. Die von den Beamten verwendeten Formulare zur Beantragung der Entnahme von Material entsprachen jedoch nicht allen Anforderungen, und sie verfügten auch nicht über die erforderlichen Unterlagen, um die Menge des entnommenen Materials und dessen Bestimmungsort zu belegen.
Daher sollen die Verantwortlichen des ANDE-Lagers in der Avenida Boggiani, Egidio Bordón, Juan González und Francisco Ariel Ocampos, die 334.213 Meter Kabel an ihre Kollegen und an den ausgelagerten Mitarbeiter übergeben haben, der nicht befugt war, das Material zu entfernen.
Nach der Feststellung des Materialschadens führte ANDE eine Prüfung durch, bei der sich herausstellte, dass die Menge der entfernten elektrischen Leitungen weder mit der elektrischen Infrastruktur des Versorgungsgebiets in Limpio noch mit den den Beamten übertragenen Aufgaben übereinstimmte. Dies wurde durch die Arbeit vor Ort und die Überprüfung des Standorts, an dem das Material nicht gefunden wurde, bestätigt.
Fast 1.000.000 US$ Schaden für ANDE
Im Rahmen der Ermittlungen konnte die Staatsanwaltschaft nachweisen, dass die von den zuständigen Beamten mit Genehmigung von Ronie Rodriguez entnommenen Kabeltypen auf dem Materialentnahmeformular mit der Bezeichnung „Ausgang von Materialien“ vermerkt waren.
Dieses Verhalten der Mitarbeiter erweckte bei der Staatsanwaltschaft den Verdacht, dass sie mit dem Ziel verbunden waren, einen nicht vorhandenen Bedarf vorzutäuschen, um die Verwendung und anschließende Entnahme der Kabel zu rechtfertigen, ohne ihnen den Bestimmungsort zu geben, den sie haben sollten und der auf den Formularen angegeben war.
Diese von ANDE durchgeführte Prüfung führte zu dem Ergebnis, dass die Materialien nicht den Zweck erfüllten, für den sie erworben wurden, wodurch ANDE ein finanzieller Schaden in Höhe von G. 7.199.832.507 entstanden ist, was etwa 960.868 US-Dollar entspricht, der laut Staatsanwaltschaft in seiner Anklageschrift nach Überprüfung und Bewertung noch höher sein könnte.
Wochenblatt / Ministerio Publico
