Angefangen, bezahlt und nicht fertiggestellt

José Fassardi: Fast 300 Millionen Guaranies hat die Stadtverwaltung von José Fassardi für den Neubau eines Aussichtsturms und die Sanierung einer 1.800 Meter langen Straße ausgegeben. Im letzteren Fall sind gerade einmal 300 m fertig, aber das veranschlagte Geld ist alles bezahlt worden.

Die Stadträte Melanio Giménez (FG) und Rosa Rivas (ANR) prangerten das Vorhandensein von Unregelmäßigkeiten in der Verwaltung von José Fassardi an. Bürgermeister Gustavo Torres (PLRA) trägt dafür die Verantwortung.

Sie zitierten die Errichtung eines Aussichtsturms auf dem Cerro Santa Rosa für mehr als 120 Millionen Guaranies aus dem städtischen Haushalt, der am 10. Dezember letzten Jahres als abgeschlossen gilt, jedoch fehlen noch viele Details.

Es wurden ein Aussichtsturm aus Holz und Metall mit Treppen, gefliesten Böden, Geländern aus Metall, Farbanstrich und Außenlampen gebaut, jedoch ohne elektrischen Anschluss. Eine Eingangstür, Glasfenster Elektrogeräte, sechs Holzbänke und andere Details, die in den Plänen vorhanden sind, wurden nicht installiert.

Die Arbeit wurde von VA Construcciones durchgeführt, deren Eigentümer Óscar María Arévalos Ledezma (ANR) ist. Er ist zudem ein Lehrer des Bildungsministerium und Stadtratsvorsitzender aus der Gemeinde Maciel.

Ebenso ist der Bau und die Sanierung einer 1.800 Metern Straße in der Gegend von Kaguare’i bei José Fassardi geplant gewesen. Dabei hätte ein Kopfsteinpflaster verlegt werden sollen. Das Vorhaben ist aber nur etwa 300 Meter fortgeschritten. Die Kommune bezahlte an VA Construcciones jedoch schon 157 Millionen Guaranies aus.

Journalisten versuchten den Stadtrat Arévalos zu kontaktieren, um seine Version zu erhalten, aber er hat mehrere Anrufe auf seinem Handy nicht beantwortet.

Der Bürgermeister Torres gab zu, dass die Arbeiten bereits vollständig bezahlt seien und der Auftrag an den Stadtrat Arévalos verliehen worden sie. Er fügte aber hinzu, dass sie bald alle ordnungsgemäß ausgeführt und beendet werden.

Wochenblatt / ABC Color

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4 Kommentare zu “Angefangen, bezahlt und nicht fertiggestellt

  1. Klarer Fall: a) Korruption durch Veruntreuung von öffentlichen Geldern b) Verletzung der Sorgfaltspflicht durch den Bürgermeister. Wer ist schon so blöd und bezahlt die komplette Rechnung vor Abschluß der Arbeitern sowie einer ordentlichen Endabnahme? Offensichtlich hat die Blödheit in Paraguay System. Das stinkt doch bis zum Himmel! Es ist immer das gleiche: Keine Arbeiten, keine Investitionen ohne daß Gelder abgezweigt werden. Leider geht aus dem Artikel nicht hervor, ob der Staatsanwalt bereits Ermittlungen aufgenommen hat, was ja normal wäre. Aber was ist schon normal in Paraguay, einem der korruptesten und damit von jeglicher Moral befreitem Land der Erde?

  2. “Es wurden ein Aussichtsturm aus Holz und Metall mit Treppen, gefliesten Böden, Geländern aus Metall, Farbanstrich und Außenlampen gebaut, jedoch ohne elektrischen Anschluss. Eine Eingangstür, Glasfenster Elektrogeräte, sechs Holzbänke und andere Details, die in den Plänen vorhanden sind, wurden nicht installiert.”

    Warum braucht man denn da einen elektrischen Anschluss? Und warum Elektrogeräte? Wenn man nachts unbedingt da hin will, hätte man ja auch Solarleuchten nehmen können. Ach ne, die wären sowieso nach einem Tag geklaut worden.

    Natürlich hat hier der Bürgermeister Schmiergeld angenommen…er tritt vielleicht zurück und dann dann ist die Sache erledigt.

    Der Aussichtsturm sieht übrigens sch****e aus.

  3. 300 Millionen Guaranies, das Ganze hat in der Herstellung keine 10 Millionen gekostet. Geht man in eine Herreria wird man kaum mehr als 10 Millionen für die paar aneinander geschweißten Rohre verlangen und die Farbe wäre wohl das teuerste. Umso mehr erstaunt es, dass das Bananastaneser-Projekt nicht fertig geworden ist: 290 Millionen in den Sack des Bürgermeisters und Amigos und keinem wäre sie Sache aufgefallen. Unglaublich, die Bananeser werden auch täglich noch plumper im Volksgelder einverleiben.

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