BBC hebt Paraguay als ein Beispiel für die Wasserverteilung in der Welt hervor

Asunción: Der englische Sender BBC Mundo veröffentlichte einen Artikel, in dem er Paraguay als das Land mit der weltweit gerechtesten Wasserverteilung hervorhebt und erklärt, wie dies erreicht wurde.

Der am Donnerstag auf dem Portal BBC World veröffentlichte Artikel trägt den Titel “Wie Paraguay zu einem der Länder mit der besten Wasserverteilung der Welt wurde” und hebt den gerechten Zugang zu dem lebenswichtigen Nass in unserem Land hervor.

Laut Luis Felipe López-Calva, Regionaldirektor für Lateinamerika und die Karibik des Entwicklungsprogramms der Vereinten Nationen (UNDP), gibt es in Paraguay weniger als 2 Prozentpunkte Unterschied beim Zugang zu Wasser zwischen ländlichen und städtischen Gebieten oder zwischen reicheren und ärmeren Gruppen”.

Das Material weist darauf hin, dass Paraguay auch von der NGO Water Aid als eines der Länder in der Welt anerkannt wurde, die die Wasserversorgung in ländlichen Regionen am stärksten verbessert haben.

Eine Sprecherin von Water Aid erklärte gegenüber BBC Mundo, dass nach den jüngsten Zahlen des Gemeinsamen WHO/UNICEF-Überwachungsprogramms für Wasserversorgung, Abwasserentsorgung und Hygiene (JMP) aus dem Jahr 2020 99,6 % der paraguayischen Bevölkerung zumindest einen “Basiszugang” zu Wasser haben.

Wie dies möglich war

Die Direktorin des paraguayischen Nationalen Dienstes für Umweltsanierung (Senasa), Sara Lopez, erklärte gegenüber BBC Mundo, der Schlüssel zum Erfolg sei die Verabschiedung des Gesetzes zur Gründung des Senasa vor 50 Jahren gewesen.

López erläuterte, dass mit diesem Gesetz ein neues Gemeinschaftsmodell eingeführt wurde, das die Wasserbewirtschaftung dezentralisiert und eine neue Figur schafft: Abwasserverbände, die von der Regierung technische Unterstützung erhalten.

“Es handelt sich dabei um Gemeinschaftsorganisationen, die sich aus den Nachbarn der jeweiligen Ortschaften zusammensetzen und die Wassersysteme betreiben und warten”, so López.

In diesem Zusammenhang erklärte die Leiterin der Agentur, dass es derzeit etwa 4.000 Wasserverteilungsstellen gibt, von denen jede etwa 50.000 Einwohner mit Trinkwasser versorgt. Darüber hinaus gibt es weitere 1.000 Sanitärkommissionen.

Um Wasser zu gewinnen, bohren die Gesundheitsämter Brunnen, die etwa 150 Meter tief sind, und das Wasser wird abgepumpt. Die Bohrungen werden von der Senasa durchgeführt, die nach Angaben der Organisation in der Regel auch die Wassertanks zur Verfügung stellt.

Walter Godoy, der Projektassistent von Senasa, erklärte gegenüber BBC Mundo, dass der Staat 82 % der Arbeiten finanziert, während die Gemeinden den Rest beisteuern.

“Fünfzehn Prozent der Gemeinschaftskosten sind die Arbeitskosten für die Verlegung der Rohre und das Land, auf dem sie verlegt werden, und nur drei Prozent werden in bar bezahlt, was zwischen 70 und 100 USD entspricht”, sagte er. In den indigenen Gemeinschaften hingegen finanziert der Staat 100 Prozent der Arbeit.

Chaco bleibt ein Problem

Obwohl das System der Wasserverteilung Paraguay in die Lage versetzt hat, fast die gesamte Bevölkerung mit Wasser zu versorgen, räumt der Generaldirektor von Senasa ein, dass im paraguayischen Chaco noch immer rund 200.000 Menschen Probleme mit dem Zugang zu sauberem Trinkwasser haben.

Die wichtigste Wasserquelle in diesem Gebiet ist die Regenwassersammlung, die durch die extreme Trockenheit der letzten zwei Jahre erschwert wurde.

Im Departement Boquerón beträgt die Versorgung durch Netze nur 14,9 %, in Presidente Hayes 58,4 % und in Alto Paraguay, wo der höchste Prozentsatz zu finden ist, erreicht das Leitungswasser 86,2 %, so der jüngste Bericht der Regulierungsbehörde für sanitäre Dienste (Erssan).

Trinkwasserversorgung

Ende 2022 wird die Bevölkerung mit Zugang zu Trinkwasser 6.476.563 Einwohner haben, was 100% der Bevölkerung mit Zugang zu Leitungswasser auf nationaler Ebene entspricht.

Es wird jedoch berichtet, dass 23 % der Bevölkerung, die Zugang zu Leitungswasser hat, dieses ohne Desinfektion erhält; das bedeutet, dass 1.489.609 Menschen die lebenswichtige Flüssigkeit ohne vorherige Behandlung zu sich nehmen.

Inzwischen erhalten 4.986.954 Menschen, das sind 77 Prozent der Bevölkerung, Wasser, das in irgendeiner Form desinfiziert wurde.

Haushalte, die Wasser erhalten, das als aufbereitet gilt, leiden auch unter anderen Unregelmäßigkeiten, wie z. B. der unregelmäßigen Versorgung, was die Lebensqualität der Menschen ebenfalls beeinträchtigt.

Vor allem mit Beginn des Sommers häufen sich die Beschwerden. Sie wenden sich sowohl gegen die Empresa de Servicios Sanitarios del Paraguay (Essap) als auch gegen die Abwasserverbände und privaten Wasserunternehmen.

Wochenblatt / ABC Color

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4 Kommentare zu “BBC hebt Paraguay als ein Beispiel für die Wasserverteilung in der Welt hervor

  1. Invencible Lee Hui 120 dB

    Sicher nicht schlecht geschätzt von hiesig Intelligenzbolzen. Auf den Knochen sogar. Und dies mittels Keil und Steintafeln. Chapeau. Der Schlüssel zum Erfolg sei die Verabschiedung des Gesetzes zur Gründung des Senasa, meint ein Subjekt der Senasa. Wer hätte das gedacht. Dass Erfolg so aussehen kann. Offenbar hat es die BBC nicht geschafft den Allerwertesten aus dem Sessel zu hieven und unter dem Radar die Menschen zu fragen, wie sie sich tage-, wochen-, monatelang ohne Wasser fühlen. Schade.

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  2. Zitat: “Laut Luis Felipe López-Calva, …. gibt es in Paraguay weniger als 2 Prozentpunkte Unterschied beim Zugang zu Wasser zwischen ländlichen und städtischen Gebieten oder zwischen reicheren und ärmeren Gruppen”.
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    Hä? Watt laberscht du da?

    Zitat: “2020 99,6 % der paraguayischen Bevölkerung zumindest einen “Basiszugang” zu Wasser haben.”
    Was ist ein Basiszugang zu Wasser? Ein 10 Meter tiefer, selbst gebuddelter Brunnen, aus dem die Anwohner mit Pestizid verseuchtes, brakiges Wasser schöpfen und in dem schon mehrere Hundekadaver vor sich hin rotten.
    Nur wer es sich leisten kann, kann sich einen mindestens 100 Meter tiefen Brunnen bohren lassen und entsprechende Pumpen betreiben, um an sauberes Trinkwasser zu gelangen. So sieht auf dem Land die Realität aus. Und im Chako sieht es nochmal ganz anders aus.
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    Die arme Bevölkerung hat hier in der Pampa zudem noch das Problem, dass der Grundwasserspiegel in den letzten Jahren, auch und vor allem wegen der zunehmenden, äußerst durstigen Eukalyptusplantagen und der zunehmenden künstlichen Bewässerung drastisch gesunken ist. Viele Brunnen versiegen. Es kommt immer häufiger vor, dass in Trockenzeiten die Nachbarn ihre Kinder teils kilometerweit zu mir schicken, um Wasser zu holen, was ich denen dann gratis zur Verfügung stelle, weil deren Brunnen versanden. Aber auch ich muss erst einmal meinen Betrieb versorgen, bevor ich Wasser abgeben kann. Seit Jahren schon bin ich dabei jedes Jahr eine oder zwei neue Zisternen mit alten Tanks, die ich das ganze Jahr über sammele, zu graben, aus denen ich in Trockenzeiten bewässern kann. Aber das ist oft nur eine Linderung. Eine Komplettbewässerung ist damit nicht möglich.
    Zudem habe ich das Problem, dass mir schon Pumpen von Bewässerungsanlagen gestohlen wurden.
    Wohlgemerkt, das sind Probleme, die ja nicht nur ich habe, sondern so gut wie alle Landwirte und das bedroht sowohl die Versorgungssicherheit mit Lebensmitteln, als auch eine Menge Arbeitsplätze.
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    Die Essap bohrt nur in Städten Tiefbrunnen und die Wasserleitungen sind da häufig marode. In den kleinen Dörfern und in der Pampa muss jeder selber zusehen wie er klar kommt. Und das sind immerhin rund 40% der Gesamtbevölkerung.

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  3. BBC war früher mal DER Leuchtturm des Journalismus. Heute ein denkfabrik-gesteuertes, propagandistisch-manipulives Blatt, der nur noch zum Ar**** abwischen taugt.
    Nick hat es auf den Punkt gebracht, die Realität sieht anders aus. Zwar haben viele Menschen einen öffentlichen Wasserzugang bekommen in den letzten Jahren bekommen (was die Regierung natürlich als ihre Auszeichnung ansieht), aber was bringt das, wenn nix aus dem Hahn kommt?
    Die vielen Juntas de Saneamiento bohren einfach irgendwo einen Brunnen, der gar nicht nachhaltig ist (sprich: auf ein dünnes Aquifer trifft) oder der Strom fällt aus und da kann man natürlich nicht fördern. In Orten, die schnell wachsen, kommt man mit dem Ausbau nicht nach, weil die Juntas chronisch klamm sind.
    Das kann man ja wirklich nur als Drecksjournalismus bezeichnen, wenn man anhand von Prozentpunkten einen Erfolg feiert und die Realität sieht vollkommen anders aus. Bezeichnend ,dass nur am Rande genannt wird, dass im Sommer die kontinuierliche Versorgung nicht gewährleistet ist.

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  4. Wenn es erstmal so weit ist, bestimmt Coca Cola die Verteilung des Wassers. Mir geht die Ersan 3 mal pro Monat auf den Sack. Ihre Wasserwerte sind nicht für Trinkwasser geeignet. Auf meine Frage, ob denn Essap Trinkwasser( aus dem Fluß gezogen und halbwegs aufbereitet) sagten diese Vögel doch glatt” Essap Wasser ist Trinkwasser. Ok, ich mache meinen Laden zu, aber Ihr Idioten fahrt von Kunde zu Kunde und teilt Ihnen mit, warum ich kein Wasser mehr liefere. Auf die nächste Frage, ob denn alle Lieferanten von in Kanistern ausgeliefertes Wasser den Bestimmungen zum ” Trinkwasser” gerecht werden, das geht Dich nichts an. Meiner Meinung nach schaffen die es nur höchtens bis zum 5 Kunden,danach sind die verschollen. Aber da haben die ja zuviel Angst, das die die Jack vollkriegen. Als ich dann nochmal die Essap ins Gespräch brachte und sagte, das die doch dort genug zu tun haben, sind die beleidigt abgezogen

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