Brücken verbinden, aber man kann sie auch hinter sich lassen

Paso Yobai: Das Sprichwort in der Überschrift scheint treffend, denn eine Brücke im Gebiet von Kurusu, im Distrikt von Paso Yobai, Guairá, wird einfach so hinter sich gelassen. Wenn sie einstürzt, sind die Klagen aber wohl groß.

Entscheidend dürfte bei dem fatalen Missstand sein, dass keine Lastwagen mit Erde voller Gold über die Brücke fahren sondern LKW-Fahrer mit landwirtschaftlichen Produkten, wie Sojabohnen, Mais und Sesam. Auch Busse und viele Traktoren müssen das marode Bauwerk überqueren. Bald fängt die Yerba- und Zuckerrohrernte in der Gegend an, diese Produzenten werden dann den Übergang wohl auch mit Angst passieren. Es gibt keine alternativen Routen, um die Produkte auf die Märkte zu transportieren.

Etwa 22 Kilometer von Paso Yobai entfernt befindet sich die besagte Brücke. Sie ist sieben Meter lang und fünf Meter breit und aus Beton. Mit jedem Regen fürchten die Bewohner, dass das Bauwerk weggerissen wird. Erst vor 14 Jahren wurde es errichtet.

„Anscheinend kam es zu der damaligen Zeit zu Baufehlern. Wie kann es sein, dass die Brücke in so einem schlechten Zustand ist? An beiden Pfeilern lösen sich die Strukturen und mit jedem Regenguss geht mehr Substanz verloren“, erklärte Mirna Ayala, eine Bewohnerin aus Kurusu. Das Dorf hat etwa 1.500 Einwohner und die Straße, auf der die Brücke liegt, verbindet die Gemeinden Paso Yobái, Costa Alegre, San Francisco, Alborada, Curupay, Pikysyry und San Agustín. Sie wurde von der örtlichen Gemeinde gebaut.

Wie schon des Öfteren bei solchen Fällen versuchte man den zuständigen Bürgermeister aus Paso Yobai, Ronald Vázquez, um eine Stellungnahme zu kontaktieren. Auch diesmal nahm er aber die Anrufe von Reportern nicht entgegen.

Wochenblatt / ABC Color

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5 Kommentare zu “Brücken verbinden, aber man kann sie auch hinter sich lassen

  1. Man könnte heute generell locker mehr als die Römer, wenn nicht, wäre das sehr sehr sehr traurig. Es gibt aber auch in DACH Beispiele genug, wo moderne Baukunst gegen Bauwerke die bereits Jahrhunderte auf dem Buckel haben schlichtweg verlieren.
    Und nein, es geht hier nicht nur um den Staat also Beamte, es geht auch um Baumaterial, Bauweise, Arbeiter und eben leider auch noch darum, dass ich möglichst bald wieder einen Auftrag habe, denn Zeit ist Geld und Geld habe ich keines, weil ich sobald ich welches habe es sofort für irgendeinen Blödsinn raus schmeisse.
    Es ist auch noch gar nicht solange her, da gab es harte und öffentliche ausgeführte Strafen, wenn ein Bäcker beispielsweise zu leichtes Brot verkaufte etc.
    Es liegt also eigentlich wieder nur am System und da könnte man grundsätzlich einiges tun. Eine Zeitmaschine bräuchte man jedenfalls keine und die Totenruhe müsste man auch nicht stören.

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