Das Protzen liegt den Paraguayern: Vorne hui, hinten pfui

Asunción: Heute dürfte es in den sozialen Netzwerken wieder zu einem Haufen von Posts kommen, vor allem wegen dem Freundschaftstag. Das Protzen und Zeigen liegt den Paraguayern schwer im Blut.

Das soziale Netzwerk Facebook weiß, warum es ein Auge auf Paraguay wirft. Vor drei Jahren, seit der letzten statistischen Auswwertung, griffen fast 4 Millionen Nutzer auf diese Plattform und die Zahl dürfte jetzt deutlich höher ausfallen.

Wer sich informieren will, greift auf Facebook zu, Zeitunglesen ist passé und was natürlich noch viel besser ist: Man kann sich jeden Tag von seiner besten Seite zeigen und kontrollieren wie viele Likes oder Kommentare man generiert hat. Für die Paraguayer ist der tägliche Post so wie der morgendliche Kaffee bei den meisten Deutschen.

Wer länger im Land lebt, weiß, dass hinter diesem Gehabe oftmals viel Show steckt und das Make-up schnell abfällt, wenn man daran kratzt. Ich vergleiche es immer wieder ganz gerne mit dem Häuserbau in Paraguay. Zur Straßenseite hin schaut das Anwesen wie ein Schmuckstück aus. Auf der Hofseite, die meistens nicht einsehbar ist, hat man die Außenmauer nicht verputzt und es stapeln sich mannshohe Müllberge. Es gibt natürlich aber auch Ausnahmen.

So ähnlich könnte es Ihnen gehen, wenn Sie heute eine Liebschaft am Freundschaftstag finden und nächsten, mit Glück, neben ihr aufwachen und sie ohne Schminke vielleicht doch etwas ganz anders aussieht als am Abend zuvor.

Falls die Liebschaft nicht mehr da ist, schauen Sie nach ihren Wertsachen, ob diese nicht abhandengekommen sind. In diesem Sinne allen hier Lebenden in dem schönen Paraguay einen schönen Freundschaftstag!

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5 Kommentare zu “Das Protzen liegt den Paraguayern: Vorne hui, hinten pfui

  1. Bezeichnend zu der Oberflächlichkeit der Paraguayer (bzw. des gesamten amerikanischen Kontinent), dass man so viel Wert auf bestimmte Tage legt, um rein symbolisch jemanden “wertzuschätzen”.
    Es geht mir einfach nicht in meinen Schädel rein, wieso man Freundschaftstag, Valentinstag, Muttertag, Frauentag, Kindertag oder ganz lustig, Anwaltstag, Ingenieurtag, Maurertag usw. so zelebriert. Hat sicherlich konsumtechnische Gründe, vor allem zum Valentinstag wenn Männer glauben ihre Partnerin in ein teures Restaurant ausführen zu müssen als ultimativen Liebesbeweis.
    Protzen bedeutet Status und das ist dem Paraguayer enorm wichtig. Allerdings vielen DACH-Einwanderern auch. Zumindest wissen die Letzteren, was sie sich leisten können und was nicht.

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  2. Das mit dem Protz kann ich nur bestätigen. Die Paraguayer sind zum überwiegenden Teil leider nicht die hellsten Kerzen auf der Torte. Aber den großen Macker raushängen, das können sie perfekt.
    Beruflich komme ich oft in paraguayische Häuser, auch absolute “Neubauten”.
    Bei allem was dann sieht fragt man sich, wie in aller Welt kann man auf so eine beknackte Raumaufteilungen kommen?
    Von Außen alles todschick, Innen das pure Grausen. Feuchte Wände, undichte Dächer. Flure die eher den Namen Mäusegänge verdienen, wo man kaum eine Leiter aufstellen kann.
    Was mich immer wieder anspringt ist der Saustall der in diesen Häusern herrscht. Draußen könnte man auf dem Boden essen, in der “Küche” kommt einem das Essen von vor drei Tagen wieder hoch.
    Hauptsache in Whatsapp und Facebook jeden Tag via Status seine letzte Privatspäre preisgeben. Und gaaanz wichtig, das Essen fotografien, selbst wenn die Speise auf dem dreckisten Geschirr präsentiert werden.
    Aber das betrifft ja nicht nur die Pyer, auch die “Hochintelligenz” aus Deutschland die hier wohnt, ist auch nicht besser.
    Manche betreiben auch noch einen privaten Blog, um der Welt den letzten Mist mitzuteilen, den keine Maus interessiert.
    Hauptsache wichtig tun und vermeindlich sein.
    Im Endeffekt arm wie eine Kirchenmaus.

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  3. Den Artikel vom Wochenblatt finde ich gut. Ja, muss man aufpassen. Auch hier zählt einzig die Plata und der Status. Warum sonst verhalten sich alle so gschleimig selbst in angespannten Situationen. Nicht diskussions- und auch nicht konfliktlösungsfähig. Wer als rico Europäo meint, die Dame, ihre Eltern, ihre Geschwister, ihre Tios, ihre eingebrachte Nachzucht nicht an der Plata teilhaben möchte, der irrt. Muss man sich schon eine aus einer guten und für hierzulande wohlhabenden Familie anlachen. Sonst kann aus der Liebe dein Ruin werden. Die meisten Paragauianerinen können es nämlich überhaupt nicht verstehen, warum am Ende des Monats noch Zahltag übrig bleiben soll (etwa für schlechte Zeiten oder Sparen/Anlage). Und erst recht nicht, wenn du deinem Hund einen Knochen gönnst und ihren 14 in die Liebe eingebrachten Fosforitos keinen.

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  4. Das ist doch schon in den südlichen Ländern Europas nicht anders.
    Man wird nicht erleben, daß einen z.B. ein Spanier zu sich nach Hause einlädt.
    Einladungen und Treffen finden im Restaurant statt.
    Denn der/die geschniegelte und gestriegelte Spanier/in, die nur in teuren Marken- und Designerklamotten herumläuft, immer den neuesten Haarschnitt und das teuerste elektronische Gimmick hat, lebt daheim zu 90% in einer heruntergekommen Wohnung in Möbeln, die Nordländer nicht mal mehr auf den Sperrmüll stellen würden.
    Sie setzen halt ganz andere Prioritäten.
    Sie sorgen sich nicht, sie leben.
    Gutes Essen, teure Kleidung, das allerneueste Smartphone, ein Pfund Schminke oder Pomade in den Haaren, protziger Schmuck, usw., zählen.
    Eine gemütliche Wohnung oder ein schmuckes Haus kommt erst bei denen mit zum Tragen, die sich dann auch das Personal zum Instandhalten leisten können.

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