Deutliche Worte zur möglichen Wiederwahl

Asunción: Alle Politiker, die vor 5 Jahren und 6 Monaten gegen die Wiederwahl von Fernando Lugo waren, sahen nicht den kleinsten Spielraum bei der Interpretation der Verfassung. Heute passiert genau das Gegenteil.

„Die Abänderung ist keineswegs der verfassungsrechtliche Weg, um eine Wiederwahl zu erlangen“. Darüber waren sich Größen wie Lilian Samaniego, damals Präsidentin der ANR und heute Senatorin und Cartes Anhängerin, und Darío Filartiga, heute enger Berater von Horacio Cartes, einig.

Filartiga fand es im Oktober 2012 bedauerlich, „dass sich Politiker trotz der klar ausgedrückten Verfassung zu Diskussionen hinreißen lassen. In anderen Länder, wo es Institutionen gibt, die besser funktionieren hätte diese Debatte niemals das Niveau eines Scherzes übertroffen“.

Wenn es vor nicht einmal 6 Jahren nicht richtig war, wieso ist es dann heute der auserwählte Weg? Was ist heute anders?

Diesmal ist es nicht Fernando Lugo, der seine Wiederwahl anstrengt, sondern Horacio Cartes, einer aus den eigenen Reihen, einer der mehr Geld als alle Politiker zusammen hat, und der bei Gelingen eine gute Zukunft garantiert. Demnach ist das Wort der Befürworter, zumindest derer aus dem Lager der ANR nicht das Papier wert, auf was es geschrieben steht.

Wochenblatt

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10 Kommentare zu “Deutliche Worte zur möglichen Wiederwahl

      1. Der Junge links hat einige Kilos mehr, und ca. 20 Jahre mehr auf dem Buckel
        Die huebsche rechts hat sich kaum veraendert, immer noch Kandidatin (allerdings mit groesseren Chancen als Miss World)

  1. Ein weises Sprichwort: “Geld regiert die Welt” – auch in Paraguay. Aus meiner Sicht war es überhaupt eine große Dummheit, in die Verfassung zu schreiben, daß ein Präsident nur für eine Periode gewählt werden kann. Aus dem Hintergrund der Stroessner-Diktatur zwar verständlich, dennoch falsch. Ich glaube, weltweit eine einmalige Regelung. Egal wer derzeit den Präsidenten stellt, eine Verfassungsänderung ist weichenstellend für die Zukunft des Landes und nicht nur eine Entscheidung für Cartes. Außerdem, wer weiß denn, ob Cartes tatsächlich wieder gewählt wird? Das entscheiden nicht die Senatoren, sondern die Bürger in einer Direktwahl. Genauso könnte es Lugo oder Nicanor (der ja auch wieder kandidieren will) werden. Die gesamte derzeitige Aufregung ist in Wirklichkeit ein verlogenes Spiel. Derjenige, der sich in der Opposition befindet ist dagegen, wer an der Macht ist, ist dafür. Als Lugo Präsident war, wollte er ebenfalls die Verfassung ändern und die Colorados waren dagegen. Heute ist es genau umgekehrt.

  2. Wendehälse zuerst Kommunist und Stasi-Mitarbeiter und dann dicke Demokraten. Selbst nach dem 2. Weltkrieg hat ein Marinerichter der kurz vor Ende des Krieges noch ein Todesurteil an eigenem Soldaten unterzeichnete zum Ministerpräsidenten einem deutschen Bundesland gebracht. Bei diesen Charakterstärken muss man von Vorbildern sprechen die nach dem Tod auch redlich ein Staatsbegräbnis verdient haben.

  3. Ja Manni, da bin ich auch deiner Meinung. Mit der Regelung verhindert man, dass fähige Leute ihr Amt länger als vier Jahre ausüben können (mit fähige Leute habe ich generell und nicht im speziellen Sinne Cartes gemeint.).

  4. Es ist wirklich traurig und fast nur einmalig auf der Welt, dass ein Pressident nur einmal gewaehlt werden darf, das Volk waehlt ja den President nach bestem gutduenken und es ist ein grosser Schnitt in die Demokratie wenn das Volk ein President nicht wieder waehlen darf. Nach meiner Ansicht ist das eine versteckte Diktatur.

    1. Das Volk waehlt? Ich war der Meinung die Kandidaten kaufen die Waehler mit zum Beispiel 100000gs
      Vor den letzten Wahlen hat mir eine junge Paraguaya, auf meine Frage wenn Sie waehle, gesagt, ich waehle den der mich bezahlt
      Sie hat nicht gewaehlt…. da kein richtiges Angebot in dieser Groessenordnung vorlag

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