Deutsche in Paraguay und Ihre Aus- und Ansichten

Kommentar

Rückblickend auf den Zeitraum der letzten zwei Monate des vergangenen Jahres und die, noch nicht ganz verstrichenen, zwei Monate im Jahr 2015, gab es viele, oft schwer zu verdauenden Presseberichte, auch von uns, es hat sich sehr Vieles ereignet. Gelesen hat man einige positive Höhepunkte, aber leider viel mehr negative, die sich auch auf deutsche Einwanderer auswirken, aber sind wirklich nur dunkle Wolken am Himmel, wie der Tenor der Kommentare zu unseren Artkeln glauben macht?

Ein Faktor ist sicherlich das Ministerium für öffentliche Bauten und Kommunikation (MOPC), das ankündigte, eine Milliarde US Dollar dieses Jahr in den Straßenbau zu investieren. Alle müssten nun “Hurra“ schreien, aber viele länger Weilende hier wissen, wie das ablaufen könnte. Es wird proklamiert, doch Fakten zählen. Nichtsdestotrotz muss man anerkennen, dass etwas passiert, aber auch passieren muss, die Hoffnung stirbt zuletzt und wir brauchen mehr befestigte Straßen für eine wachsende Wirtschaft.

Der staatliche Stromversorger ANDE steht bei uns auch immer wieder im Mittelpunkt, Kritik von allen Seiten ist ihm gewiss. Mittlerweile sind, angeblich, die “Schwarzanschlüsse” drastisch reduziert worden, ein Erfolg. Stromausfälle, wie auch unsere Kommentatoren schon bestätigten, werden sich nie vermeiden lassen, aufgrund der oberirdischen Versorgung, aber die hohen Gehälter der Angestellten kann man vermeiden.

Des weiteren wächst der Fleischexport kontinuierlich, das ist klar belegbar und ersichtlich, Paraguay entwickelt sich in diesem Bereich zu den führenden Nationen im Export, in dieser Branche ist auch ein Wachstum für die Rinderzüchter gegeben, also sollten wir darauf ein Augenmerk richten.
Andere landwirtschaftliche Produkte haben und hatten es schwer, insbesondere das Zuckerrohr, Maniok und Mais, auch die Soja ist dieses Jahr nicht überzeugend.

Auch wenn wir, von der Redaktion, über diese oft kritisch berichteten und berichten werden, ist dies für Ausländer eine Option mit geringen Problemen im Anbau, sie wird nicht gestohlen und hat, trotz widriger Wettereinflüsse, immer einen Grundertrag ohne große Probleme mit den Abnehmern und Arbeitern, da hoch maschinell bearbeitet, dies ist ein großer Vorteil gegenüber anderen Agrarsorten.

Die Korruption ist ein andauerndes Thema in den Medien, auch bei uns im Wochenblatt, diese einzudämmen ist sicherlich ein einzigartiges Ziel, aber ich denke, das erleben Sie als Leser, und ich als Schreiber dieser Zeilen, nicht mehr. Ich kenne das Land seit über 20 Jahren, es ändert sich vieles, Handy-, Internetnutzung usw. aber das Schmieren wird bleiben, und, haben Sie damit ein Problem?

Es gibt noch mehr Themenblöcke, die man anreißen kann, der Umweltgedanke, Rauschgift, Zoll, Kennzeichen, Abholzung, Cerro León usw., dies würde aber den Rahmen sprengen. Wer in dieses Land einwandert sollte sich mit dessen Gepflogenheiten vertraut machen und anpassen, es ist, wie überall auf der Welt, wer gegen den Strom schwimmt, geht unter.

Abschließend noch zu den Ereignissen im Mordfall an den Deutschen in Concepción, der zu einem Wirbel in allen Medien führte. Mehrere Leser interessierten sich für die Unternehmungen der Deutschen Botschaft in Paraguay im Zusammenhang mit der Tragödie. Wir fragten dort an und erhielten folgende Stellungnahme: “Hinsichtlich Ihrer Frage, was die Deutsche Botschaft in dem Fall Natto unternommen hat muss ich Ihnen leider mitteilen, dass wir in Konsularfällen keine Auskünfte erteilen.”

Die Mordkommission der Nationalpolizei gab in der vergangenen Woche bekannt, dass man Patronenhülsen sowie Projektile mit den Kalibern 9 mm und 5.56 mm, nahe der Stelle an der man die Getöteten fand, sicherstellen konnte. Diese Funde werden als Erhärtung der Untersuchungsergebnisse des Forensikers gewertet, die in einem Schreiben der EPP heftig kritisiert wurden.

Dieser Vorfall ist aber nicht repräsentativ für die Sicherheitslage im Land, es mag ein spezifischer Einzelfall sein, wie auch die Entführung vom Arlan Fick und weitere Straftaten an Deutschen, eine Geschichte davor oder dahinter wird es immer geben.

Kein Einzelfall sind die “Trolle“ als Kommentatoren, die Sie gar nicht wahrnehmen, obwohl uns manche durchrutschen, weil alles im Hintergrund passiert, sie machen mehr Arbeit, als einen Artikel zu schreiben, und vor allem, es gibt selten echte Namen, die unserer Redakteure sind den Lesern allerdings wohl bekannt.

Die Bewertungsfunktion, wie Sie vielleicht feststellten, wurde von uns schon gelöscht, weil diese regelmäßig manipuliert wurde, wir konnten mit unserer Statistikfunktion in unregelmäßigen Stichproben sehen, dass zu bestimmten Zeitpunkten mehr negative Bewertungen eingingen als es Leser gab. Ich, für meinen Teil, würde die Kommentarfunktion auch gerne noch etwas strikter handhaben, aber Sie sollen doch auch noch zu Wort kommen, nicht nur die Journalisten. In diesem Sinne, frohes kommentieren.

CC
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13 Kommentare zu “Deutsche in Paraguay und Ihre Aus- und Ansichten

  1. Liebe Redaktion!
    Ihre Aussage, daß “wer gegen den Strom schwimmt untergeht” ist nur zum Teil richtig.
    Ich kenne das gerade anders herum: “NUR TOTE FISCHE SCHWIMMEN MIT DEM STROM”
    Wer sich immer nur stromlinienförmig verhält bzw. anpaßt verändert in dieser Welt nichts.
    Veränderungen und Revolutionen sind immer entstanden, wenn die Menschen bereit sind sich von ihrem bequemen Sessel zu erheben und keine Angst vor Gegenwind haben. So schrieb der bekannt Nobelpreisträger Alexander Solchenizyn im Rückblick auf seinen Gulag-Aufenthalt in Sibirien und anschließender lebenslanger Verbannung: “WENN WIR IMMER NUR ANGST HABEN, SIND WIR DANN NOCH MENSCHEN?” Als bekennender Christ stehe ich zur Bibelstelle in Matth. 5.13: “IHR SEID DAS SALZ DER ERDE…..” Und so wünsche mir, daß es immer Menschen gibt, die gegen das Unrecht in dieser Welt ihre Stimme erheben und nicht schweigen, wenn Unrecht, Korruption u.v.a.m. geschieht. In diesem Sinne wünsche ich der Redaktion weiterhin den Finger in die Wunden der Gesellschaft zu legen und den Mut, gegen den Strom anzuschwimmen.

    1. Danke Manfred – ich bin zwar bekennender Atheist – aber ansonsten genau deiner Meinung. Nur Schafe trotten immer hinter ihrem Schlächter hinterher. Das ist ja gerade das Problem hier, dass die Menschen zu träge, zu ängstlich, zu …. sind, um etwas zum Positiven zu bewegen. Viele stöhnen hier zwar über die Zustände (leise, hinter vorgehaltener Hand), aber etwas dagegen tun sie nicht.
      Und wenn ich bei den Redakteuren lese, dass sie sich mit der Korruption abgefunden haben, diese als normal empfinden, sich nicht daran stören – ja, was soll sich denn dann auch ändern hier.
      Trotzdem ist der Beitrag einmal eine schöne Zusammenfassung.

  2. Gut geschrieben, bezüglich Kommentar m. „Alexander Solchenizyn“ Beispiel – no ja, Prinzipal haben Sie recht, man darf aber nicht vergessen das Solchenizyn damals schon sehr bekannte Persönlichkeit war und d. alleine kann e. Tsunami erzeugen. Irgendeine Maier, Müller usw. ohne Bekanntheitsgrad wird in Gulag oder „Psycho“ landen und auf nie wiedersehen verschwinden.
    Bezüglich d. Bericht v. von Michael Schöke
    Man versucht immer wieder d. Einwanderer (was auch sehr positiv ist) zu informieren. Manche Informationen schreiben sehr viel positiv, manche wenig positiv. Aus österreichischen Sicht (NOCH in Österreich leben) kann ich nur sagen KORRUPTION ist kein paraguayische Erfindung, damit leben wir schon seit Geburt hier. Manchmal sogar hat man d. Gefühl man kann sogar länge leben wenn man „jemanden“ kennt und „schmiert“.

    Bezüglich d. „Mordfall an den Deutschen in Concepción“. Es ist Euch bestimmt schon aufgefallen d. Konsulate und d. Weltweit nur dann agieren wenn eine Nationale Interesse vorhanden ist. Ist d. Nat-Interesse vorhanden, dann hatte man schon „Kleinkrieg“ w/g einer Person angefangen, Grüße an allen Leser

  3. Eine objektive Berichterstattung der Redaktion ist immer vorteilhaft. Wer kann es einen Deutschen ansässigen in Paraguay oder einen gewesenen verübeln Missstände an den Pranger zu stellen. Er muss ja unter diesen Bedingungen sein Leben darauf abstimmen. Wenn man die Leserbriefe in den Landeszeitungen liest, strotzt es nur von Verwünschungen über die hiesigen Verhältnisse und oft bestückt mit unflätigen Worten. Unser einer sollte sich aber höflichst ausdrücken. Wir wissen wohl Schönes und Schlechtes hat es überall in der Welt. Was zählt ist allerdings die Lebensfreude, die man hat. Ein bescheidenes Auftreten ist immer hilfreich und unbedingt muss die einheimische Mentalität berücksichtigt werden, die niemals eine Beleidigung oder Erniedrigung vergisst. Gute und schlechte Menschen gibt es überall. Es ist jeden anzuraten nicht groß aufzufallen und trotzdem um sich eine positive leise Grundstimmung zu verbreiten. Es ist ein Geben und Nehmen!

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