Deutscher Nachfahre wegen Grundstücksbetrug verhaftet

Das Institut fur ländliche Entwicklung (Indert) entwickelte in der Vergangenheit ein Eigenleben, was meist zum Befüllen der Taschen sorgte. Neuerdings mischen auch Immobilienfirmen beim Verkauf von Staatsland ohne Titel mit.

Ein Journalist der Tageszeitung Última Hora ruft auf eine im Internet angebotene Immobilienanzeige an. Es handelt sich um ein 19 Hektar Grundstücks am Ufer des Rio Paraná. Laut Anzeige wurde das Land vom Staat gekauft und nun wieder für 15.000 US-Dollar pro Hektar veräußert. Andrés Cardozo Mendoza, der den Anruf annahm erklärte dem Journalist, ohne von seiner Profession zu wissen, dass es problemlos sei, Staatsland über die Immobilienfirma Valle zu kaufen. Er gab zu diese Praktik schon mehrere Male angewendet zu haben. Er erklärte auch in welchem Zustand sich das besagte Grundstück befand. Außerdem fügte er hinzu, dass es keine Rolle spiele ob ein Grundstück nun einen Titel hat oder nicht.

Tage nach dem Anruf fuhr ein Team der Tageszeitung Última Hora in den Stadtteil Boquerón von Ciudad del Este um die Firma zu besuchen und den Vertrag mit den 19 Hektar Grundstück zu schließen.

Cardozo, der mit einer versteckten Kamera gefilmt wurde, teilte den Interessenten mit, dass dieses Grundstück leider schon an einen Mann aus Kolumbien verkauft wurde und somit nicht mehr vorhanden sei. Allerdings bot er ihnen ein anderes Grundstück an.

Die Firma führte quasi eine Liste von Indert Grundstücken, die noch zu haben sind. Nach einer kurzen Suche offerierte er den Journalisten ein 15 Hektar Grundstück in der Kolonie Yacaré Cuá, nahe Los Cedrales.
Dieses Grundstück wurde 2005 von dem deutschen Nachfahre Reinaldo Brönstrup beantragt, der es nun verkaufen möchte. Das Team fuhr zu dem Grundstück, wo Brönstrup sie empfing und ebenfalls mit versteckter Kamera gefilmt wurde. Er erklärte, dass er den Grundstückstitel noch nicht beantragen wollte, da seine Absicht war das Grundstück wieder zu verkaufen.

Ein Kaufpreis von 300.000 US-Dollar wurde vereinbart. Eine Anzahlung von 19.000 US-Dollar inbegriffen. Der vom Staat eingeforderte Preis von Antragstellern lag lediglich bei 2.000 US-Dollar. Der Verkauf von Rechten auf Staatsland ist durch Gesetz N°4682/12 verboten.

Die Aufnahme des simulierten Kaufs war ausreichend für einen Haftbefehl gegen Cardozo und Brönstrup. Der Indert Angestellte Riquelme stellte sich gestern Abend ebenso der Staatsanwaltschaft, nachdem ihm klar wurde, dass auch er von dem Journalistenteam gefilmt wurde, als er Auskunft gab.

Quelle: Última Hora / Abc Color

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10 Kommentare zu “Deutscher Nachfahre wegen Grundstücksbetrug verhaftet

  1. 1. Auslaender koennen gar keine Grunstuecke legal von Indert erwerben.
    2. Titulierte Grundstuecke haben einen Sperrvermerk fuer 10 Jahre. Sie werden gerne mit Privatvertrag weiterverkauft. Finger weg!!
    3. Es werden auch gerne die Anwartrsscheine auf einen Titel verkauft. Diese sind nach 2 Jahren wertlos, wenn der Inhaber die Raten nicht bezahlt hat und wenn man ihm den Schein abkauft, bezahlt man viel zu viel und muss dann bei Indert noch mal zahlen. Und: siehe Punkt1!

    1. Dein Beitrag stimmt bist ins letzte Wort!Da hast du den Nagel auf den Kopf getroffen.
      Mir hat man das auch so erklärt, das Titel nicht gleich Titel ist und viel schon auf die Better gelegt wurden sind. Finger weg ist noch zu Milde!

    1. Wenn das Portal gehört ist doch wirklich egal.Es gibt viele Portale,wie Ebay usw.
      Als Unternehmen/Immobilienmakler kannst Du einstellen wo du möchtest,du musst ja einen Interessenten finden.Der Unwissent ist, alles Dir glaubt was man Ihn erzählt.Ausländer die im Internet alles Kaufen und nichts Vorort mit eigenen Leuten geprüft haben, sind besonderst gefragt und gern gesehen.
      Hauptsache ist für das Portal der Makler Zahlt für sein Inserat.
      Die Kriminelle Energie die Verflechtung, beeindruckt hier,die Mischung:”Schmierige Immobilienfirmen,Korrupte Indertbeamte,Rechtsverdreher,Notare,für Ausländer kommen die sogenanten Übersetzer dazu.” Mafia

  2. Das ist alles vollkommen richtig, Wolfgang. Nur ist es leider nur Theorie, und bekanntlich besteht gerade in Paraguay zwischen Theorie und Praxis ein riesengroßer Unterschied. Richtig ist, daß titulierte Grundstücke einen Sperrvermerk von 10 Jahren haben, also innerhalb dieser Frist nicht weiterverkauft werden können.
    Gibt sich allerdings ein Notar dafür her, trotz diesem Verbot einen “contrato de compra-venta” (Kauf- bzw. Verkaufsvertrag) zu erstellen, dann passiert dies eben. Dasselbe wird auch passieren bei von der SENAVITAT erworbenen Häuser im Zuge des sozialen Wohnungsbaus. Auch diese haben eine Sperrfrist für den Weiterverkauf und SENAVI’TAT gibt heute schon zu, sie werden nicht in der Lage sein, die Einhaltung dieser Vorschriften zu überprüfen, denn dafür müsste sie im ganzen Land Inspektoren haben, die jeweils vor Ort sind, um solche illegalen Überschreibungen zu unterbinden. Solche Sperrvorschriften sind also letztlich nicht einmal das Papier wert, auf dem sie gedruckt sind.

  3. Wenn Herr A an Frau B ein Grundstueck verkauft mit einem solchen Kaufvertrag, dann aendert sich nichts an der Eintragung im Grundbuch.
    Hat Herr A das Grundstueck noch nicht bezahlt, dann bleibt es im Eigentum von Indert. Dann kann Frau A in den Vertrag einsteigen, weiterzahlen und sich dann um die Ueberschreibung kuemmern. Ist mit buerokratischen Hindernissen versehen, geht aber.
    Hat Herr A schon den Titel und die 10 Jahre sind noch nicht herum, dann macht er auch diesen Vertrag, aber im Grundbuch aendert sich auch nichts. Die Frau A lebt gluecklich und zufrieden, kuemmert sich um nichts, wie es hier so ueblich ist und dann kommt der Tag X!
    Da kommen ploetzlich Berechtigte an die Tuerklingel. Das koennen Erben von Herrn A sein, Banken, Ehefrauen, Kínder, Behoerden und Frau B hat die Brille auf.
    Denn diese Art von Vertrag gilt nur zwischen A und B, aber nicht gegenueber Dritten.
    Dieser Hinweis gilt besonders fuer DACH-ler, damit sie nicht beschaedigt werden, womoeglich an Leib und Leben, wie das hier schon oft vorkam in Sachen mit Grungstueckssachen und vor allem vor unfruchtbaren und teuren Prozessen.

    1. Damit hast Du vollkommen recht. Mir wurde das auch so erklärt. Es stimmt zu 100%.
      Hier ging es um den INDERT-Titel 10Jahre gesperrt, BIR-Titel waren wohl glaube 5.Jahre gesperrt.
      Soll der Vorgänger(BIR) von der INDERT, kommt auch mal vor,
      Die Warnung kam noch den Notare/Rechtsanwälte richtig genau ansehen, selber einen Suchen was hat er vorher getrieben.Empfehlung!Der Notar ist nicht so wie in Deutschland. Übersetzer das gleiche, selber einen suchen der Sauber ist.
      Ansonsten Geld fort, Recht haben und Recht bekommen sind hier im Land zwei paar Schuhe. Anwälte und Gerichte soll ich ganz schnell Vergessen die fressen nur dein Geld.
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