Die Angst der Politiker vor einem “Trump“ Effekt

Asunción: Anibal Pérez Liñán, argentinischer Politikwissenschaftler, nimmt an einem Kongress in Paraguay teil. Bei der Kandidatensuche für den scheidenden Präsidenten habe das Thema Loyalität großes Gewicht, so Liñán.

„Für den scheidenden Präsidenten ist es oft schwierig sich über die Loyalität der Kandidaten sicher zu sein. Wir haben so einen Fall in Ecuador beobachtet. Dort schlug der Präsident seinen eigenen Nachfolger vor. Dieser jedoch war nicht so treu wie gedacht und schaffte eine Dynamik von Konflikten“, erklärte der argentinische Politikwissenschaftler. Er hat an der Universität Notre Dame studiert und befasst sich aktuell, unter anderem, mit dem Thema der Präsidentschaftswahl in Paraguay.

Zu diesem Zweck hielt er Liñán gestern einen Vortrag in der Nationalen Universität von Asunción (UNA).

Bezüglich des Themas einer Wiederwahl von einem Staatsoberhaupt erklärte Liñán, dass dies die Entwicklung politischer Parteien verzögere “und die Wahl jüngerer Führungspersönlichkeiten blockiert. Ein ganzes Jahrzehnt geht es im alten Trott weiter ohne eine Erneuerung der Parteiführung zuzulassen“.

Der Politikexperte ging auch auf die Führer ein, die über Umwege an die Macht kommen. Das sei eine Situation, die weltweit vorkäme, so Liñán.

„Unvorbereitete Eliten sind ein weit verbreitetes Thema in der Welt. Das ist genau das, was in den Vereinigten Staaten mit Donald Trump passierte. Davor haben alle, die jetzt vor der Wahl stehen, Angst“, erklärte er.

Liñán betonte, es sei ideal, wenn der Staat private Ressourcen für Subventionen von Parteien begrenze. Sonst motiviere das möglicherweise dazu, dass derjenige, der mehr Geld hat, zwangsläufig bei Wahlen gewinne. Das Beispiel in den Vereinigten Staaten hat dies deutlich aufgezeigt.

Wochenblatt / ABC Color

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