Asunción: Ein treuer Leser des Wochenblattes wendete sich an die Redaktion mit einem Brief zu einem Sachverhalt der ihm widerfahren ist und den wir nachfolgend in zwei Teilen veröffentlichen. Anmerkung der Redaktion: Der Name des Beschuldigten wird nicht genannt.
Im Jahre 2020 habe ich einen notariellen Mietvertrag mit Herrn G. W. geschlossen über vier Jahre und dieser Vertrag beinhaltet, dass er nur 100 € Miete für alles zahlen muss. Es ist also ein Restaurant, ein Gebäude mit glaube ich 200 Sitzplätzen, ein kleiner Bungalow mit drei Zimmer, ein Wohnhaus und noch reichlich sonstige Sachen dabei.
Er versucht das so aufzubauen, dass ich es verkaufen kann und ich war auch damit einverstanden, dass wenn es verkauft würde, dass er dann für seine Bemühungen erst mal entlohnt wird. Aber gleichzeitig war mit ihm vereinbart, dass er diese 100 € pro Monat zahlt, nur damit ich nicht jedes Mal in Deutschland angerufen werde, hier, die Glühbirne geht nicht oder Wasserleitung ist kaputt, dass er alle diese Sachen macht und mir nach vier Jahren ein funktionsfähiges Restaurant übergibt und dass ich dann verkaufen kann.
Es gibt über dieses Restaurant reichlich Bilder. Er nannte es Chicky, und zwar ist dieses Restaurant auf der Ruta zwischen Ypacaraí und Areguá. Es war ein absolutes Traumstück, wenn man die ganzen Bilder sieht.
Er hat 2022 versucht mir nach Deutschland einige Papiere zu schicken per WhatsApp und so weiter. Ich sollte doch unterschreiben und dann würde er Makler dran setzen und was weiß ich und da war dann der Kaufpreis schon auf 490.000 US-Dollar. Ich hab natürlich einige Sachen dort unterschrieben bis ich auf einmal merkte, halt wenn ich jetzt noch eine Unterschrift leiste, dann ist das ja sowas wie, ich hab ihm das alles abgetreten. Also hab ich das dann abgebrochen und gesagt, Meister, kein Makler braucht diese ganzen Angaben die du die da haben möchtest, sondern das Ganze kann man fotografieren. Man kann es anbieten mit einem Kaufpreis. Ich hab dir die Grundstücksgröße alles geschickt und du hast auch den Kaufvertrag von mir gesehen. Ich hab ihm natürlich auch eine Kopie davon geschickt und für mich war die Sache eigentlich erledigt. Aber ab da wurden der Kontakt zu ihm schwierig.
Na wie geht’s fragte ich ihn per WhatsApp und dann kam immer wieder eine Meldung, dass eben das Restaurant geöffnet hat von dann bis dann und so. Wir müssen sprechen sagte ich, aber der Kontakt wurde immer weniger. Es ist immer weniger geworden. Ende letzten Jahres habe ich ihm mitgeteilt, dass ich im Februar kommen will, weil da der Vertrag ausläuft. Am zweiten Januar fragte er mich: Wo bist du? Willst du nicht deine Perle sehen und so und Bist du auch gut angekommen? Da hab ich geschrieben, ja, ich bin gut angekommen. Ich hab allerdings das neue Jahr gemeint. Danach hab ich ihm mitgeteilt, dass ich erst im Februar komme, weil dann der Vertrag ausläuft.
Am Sonntag den 4. Februar kamen wir an. Wo kann ich bei mir wohnen, fragte ich ihn. Da hat er mir das kleinste Zimmer angeboten, ohne Kühlschrank ohne alles und ich hatte natürlich von Deutschland 4 × 23 kg Gepäck aufgegeben und da war natürlich reichlich Käse, Bratfisch und Esssachen und Süßigkeiten und alles drin, was ich ihm eigentlich mitbringen wollte, damit dann auch im Restaurant und für Gäste und irgendwie was mal gegeben werden kann.
Ich bin dann ins Restaurant. Ein Traum kann ich wirklich nur sagen, ein absoluter Traum, aber draußen, das Gebäude und so weiter war alles ungepflegt. Dann sagte er zu mir. Hey und Wie gefällt’s dir? Ich sagte, du drinnen ein Traum aber draußen Schweinestall. Wie redest du mit mir?, antwortete er mir.
Wo sollten wir denn jetzt wohnen. Meine Freundin ging in das Zimmer, guckt sich das an und sagt ne, das können wir nicht. Ja, da ist kein Kühlschrank das ist ein kleines Bett. Wir sind große Leutchen, dann haben wir uns bei Nachbarn neben dem Restaurant eingemietet für die Zeit, die meine Freundin hier war.
Wir sind dann nach Argentinien und Brasilien an die Wasserfälle gefahren und es uns richtig schön gemacht und sind dann wieder zurückgekommen. Ich bin dann ins Restaurant und dann hat er mir alles gezeigt. Weil er war ja noch Mieter war, konnte ich alleine da nicht rein. Für die Zeit des Mietvertrages brauche ich ja seine Genehmigung, ob ich da irgendwo gucken darf oder so, so kenne ich das. Also bin ich dann hin und er hat mich rum geführt und es war schön, was er gemacht hat. Es gibt über alles Bilder.
Zweiter Teil folgt morgen.
“Ein deutsches Trümmergrundstück nach dem Krieg sah besser aus” – Teil II
Wochenblatt / Leserbrief












