“Ein deutsches Trümmergrundstück nach dem Krieg sah besser aus” – Teil II

Asunción: Ein treuer Leser des Wochenblattes wendete sich an die Redaktion mit einem Brief zu einem Sachverhalt der ihm widerfahren ist und den wir nachfolgend in zwei Teilen veröffentlichen. Anmerkung der Redaktion: Der Name des Beschuldigten wird nicht genannt.

Er hat richtig deutsche Stromkästen auf einmal gehabt und die Stromleitung war in Ordnung das war, als war alles das so wie man es eigentlich haben will und wie man es verkaufen kann. In Deutschland saß schon ein Käufer und wollte kommen. Na fahr hin, guckst dir an ich hab schon mal jemand dort, sagte ich und wenn alles gut ist kaufst du mir es ab. Na gut, also hab ich mit G. W. geredet und hab gesagt wir hätten einen Käufer. Mach mal eine Liste, was du alles jetzt von dir privat da drin lassen willst, es gibt ja viele private Sachen, die man in unserem Restaurant mit einbringt, damit wir über den Preis reden können. Für mich war damit die Sache erledigt. Ich wusste ja ich hab noch Zeit. Der Mietvertrag geht bis zum 28. Februar. Es wurde vereinbart, dass ich am 29. Februar den Schlüssel abhole und wir dann die Sache besprechen, ich bin dann auch nicht mehr da gewesen. Ich bin mit meiner Freundin unterwegs gewesen bis zu ihrem Rückflug. Danach zog ich nach Caacupé. Als ich am 29. Februar wiederkam, war alles rausgerissen. Die nackten Kabel sind in der Wand die Stromkästen rausgerissen, abgeschnitten. Es war nichts mehr da, was auf den Bildern war. Was ist das? Kein Mensch glaubt es mir das, wenn ich heute sagen würde, jetzt kann ich es höchstens noch als Grundstück mit Gebäuden drauf für 200.000 US-Dollar verkaufen.

Ich hatte Gott sei Dank vorher einen Anwalt beauftragt, dann und dann da zu sein, damit ordentlich die Übergabe stattfindet dieser Anwalt war auch da, als der Schlüssel übergeben wurde. Das war am 29. Februar. Da er aber keine Notar zur Verfügung hat, sagte er, wir machen die Begehung am Montag den 4. März. Das haben wir dann gemacht mit einer Notarin. Er wollte sogar noch Polizei dabei haben der Anwalt und die Polizei ist nicht gekommen und es wurde alles jetzt von der Notarin und vom Anwalt notiert, wie es aussieht. Die Notarin machte Fotos und alles was so dazugehört und dann ist seine Frau gekommen und hatte den Schlüssel gebracht. Nicht er, obwohl es auf seinen Namen läuft. Ich habe mit G. W. den Vertrag geschossen.

Mein Anwalt sagt natürlich, dass es keinen besseren Mietvertrag hätte geben können. Danach muss er dir ein funktionsfähiges Restaurant übergeben. Da ist nichts. Sie können sich mal vorstellen, wenn sie eine Kühlkammer haben mit zwei Kühlaggregat obendrauf rausgerissen der Antennenmast, wo die die WLAN Dings ist nicht kaputt gemacht, sondern nur krumm gebogen. Das kann keiner mehr da oben rauf klettern. Die Klimaanlagen wurden ausgebaut. Er hat von einem Räucherofen, der hinten dran gebaut ist, die Türen und den Schornstein abgerissen. Dann gab’s noch zwei Treppen, die hat er zum ersten Geschoss gemacht. Raus, weg. Unterstände waren dort gemacht für seine Autos und so weiter aus Blech und alles abgerissen.

Ich war wirklich stolz da drauf, weil er es geschafft hatte, vor ein paar Jahren einen deutschen Wochenmarkt da hinzubekommen. Sie wissen ja bestimmt, das freitags einmal der Markt in Areguá ist und Samstag der deutsche Markt in San Bernardino. Den hatte er dahin geholt. Ich denke Mensch, es kann doch gar nichts Besseres passieren. Danach hörte ich, er hat die Leute einzeln weg gejagt, weil ihm was nicht passte bis der Rest gegangen ist und dann haben die das in Areguá gemacht.

Jetzt treten Leute an mich heran und sagen, du, ich war beim Chiky da drin, der hat das für als seins ausgegeben und hat mich investieren lassen. Ich hab ihm die Möbel bezahlt ich hab ihm das gemacht der Nächste kommt und hat mein Lohn nicht bezahlt, mich ja daraus geschmissen und so geht es Schlag auf Schlag.

Ich hab in Absprache mit meinem Anwalt aus Asunción auch der Staatsanwältin Bescheid gegeben und so weiter. Er sagt mir aber, das hier ist eigentlich eine zivilrechtliche Sache weil ihr einen Vertrag habt, gegen den er verstoßen hat.

Es ist jetzt noch keine kriminelle Sache oder so, klar ist, ich wurde auch bedroht aber das kann ich nicht beweisen. Das ist mir alles sowas von ans Herz gegangen, aber ich hab mit dem Anwalt gesprochen es gibt einmal die Bilder von der Staatsanwältin. Ein deutsches Trümmergrundstück nach dem Krieg sah besser aus.

Er hat schon viel verbranntes Zeug hier gelassen. Der Mann ist seit 30 Jahren in Paraguay und hat immer noch keine Cedula. Wenn man keine Cedula hat, könnte man dann auch keinen Führerschein haben und macht nur solche Sachen, egal wo man hinhört.

Da gibt es nichts, womit er die Zeitung verklagen könnte, denn die Verträge sind ja vorhanden, sind ja notariell und auch von ihm und mir unterschrieben. Die Schlüsselübergabe ist von seiner Frau erfolgt und unterschrieben worden. Er war nicht bereit Kreuz zu zeigen und zu sagen, das habe ich deswegen gemacht.

Ich lasse alles ruhig sacken, da sollen sich die Anwälte drum kümmern.

Und ja, jetzt stehe ich da, tut mir eigentlich leid, es hört sich an, als dass da einer weinerlich da sitzt oder sonst was, nein, es ist ne traurige Sache aber keine Weinerliche.

“Ein deutsches Trümmergrundstück nach dem Krieg sah besser aus” – Teil I

Wochenblatt / Leserbrief

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13 Kommentare zu ““Ein deutsches Trümmergrundstück nach dem Krieg sah besser aus” – Teil II

  1. DerEulenspiegel

    Was ich hier in Paraguay in nunmehr 20 Jahren an Landsleuten angetroffen habe, spottet jeder Beschreibung. Solche Landsleute sind mir in meinem ganzen früheren Leben in Deutschland niemals untergekommen. Tut mir leid, aber ich muß das so deutlich zum Ausdruck bringen! Von deren politischen, fragwürdigen Einstellungen will ich hier besser erst garnicht anfangen.

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  2. Wirklich sehr schade das ganze. Problem wird sein bei dem Mieter etwas einzutreiben… und dann noch das Zeug mutwillig kaputt machen bei 100 Euro Miete, unglaublich.
    Ansonsten als positiven Lichtblick vielleicht einmal einen Elektriker fragen, was die Reparatur kostet. Ist hier alles nicht so teuer und wenn noch Kabel in der Wand sind hast mit wenig Geld wenigstens wieder Strom.
    Die Zivilklage kann hier über Jahre laufen und muss nicht zwangsläufig auch so enden wie geplant. Beispielsweise kann sein Du bekommst Recht, hast ein Urteil und dir steht Schadenersatz zu. Dieses Geld musst du dann aber auch wieder einklagen und das kann sich wirklich über Jahre hinziehen.

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  3. All die Anwälte, Klagen, usw. werden dich leider nur Geld kosten.
    Sehr viel Geld.
    Am Ende wird nichts dabei rauskommen, als daß du gutes Geld für Nichts ausgegeben hast.
    Das wissen diese Betrüger. Und nur aus diesem Grund handeln sie auf genau diese Weise.
    Auch wenn du Recht bekommen solltest, was durchaus 10 oder noch mehr Jahre dauern kann, wirst du von dem Verklagten keinen Guarani sehen.
    Du solltest dieses Geld lieber dazu nehmen, die Schäden zu beseitigen, als sie den Rechtsanwälten, Notaren und Richtern in den Rachen zu werfen.

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    1. Naja, wenn nix besseres zu tun hast als auf die Gegendarstellung von G. W. zu warten, dann wünsch i dir mal viel Spaß und nicht zu anstrengend beim Warten. Also ich habe zwischenzeitlich etwas anderes zu tun. Ich spring mal in den Pool. Abe lass uns doch nach deinem Warten auf G.W.s Gegendarstellung bitte nicht im ungewissen, wie dat warten denn so anstrengend oder nicht war.

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    2. Und? Kannst du mir mal einen Statusbericht durchgeben, wie dat so Spaß macht und ob dat sehr anstrengend ist beim Warten auf die Gegendarstellung von G. W? Ich gucke dann später, bin mal im Pool. Tschüüüüsss und zwischenzeitlich viel Spaß und nicht zu viel Anstrengung.

  4. Wir wollten dort mal Bekannte unterbringen. Das / die Zimmer waren ein Drecksloch, dort wurde sicherlich nichts investiert.
    Interessant zu hören, dass es dem gar nicht gehörte, suggeriert hat er was anderes.
    Aber, sei´s drum. Die Lage ist gut, da muss halt einiges investiert werden, auch am Ruf.
    Viel Erfolg demjenigen und auch viel Erfolg dem Verkäufer. Eine halbe Million $ wäre es aber so oder so nicht wert, was aber nur meiner Meinung entspricht. Da gibt es andere Hotels, welche man auch so nennen kann ohne schlechtes Gewissen, für 600.000 $, direkt in Flughafennähe verkauft.

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  5. Steirische Harmonika

    Der Klassiker unter den Betrugsschemen.
    Nur daß dieser nicht versucht hat das Mietobjekt noch zu besetzen.
    Er hatte aber schon anstalten gemacht sich das Gemietete anzueignen.
    Der Mieter hat also all die Installationen auf Pump ergattert und das Mietobjekt hat nie was produziert. Daher nimmt er jetzt die ganzen Installationen mit die er ja mit fremden Geld eingebaut hat und baut es nun wohl in seine eigene Privatwohnung ein.
    Dieses tun die Lateinparaguayer immer – früher mehr als heute.
    Klooschüsseln, etc werden alle herausgerissen und mitgenommen. Der nächste Mieter bringt dann wieder seine eigene Klooschüssel mit, Dusche, etc und baut es ein. Beim Auszug baut er es wieder heraus und nimmt es mit.
    So machten bzw machen es traditionell die Lateinparaguayer.
    Bei Deutschen ist es anders.
    Daher kommt in Paraguay auch kein Vermieter was reparieren denn die Reparatur nimmt der Mieter nachher nur mit. Soll er doch selbst was reparieren.
    In Paraguay ist es ganz anders als in Deutschland.
    Hier ist der Vermieter nicht verpflichtet die Reparaturen zu tätigen.
    Lateiner vermieten heute kaum mehr was wegen der Gefahr der Objektbesetzung und versuchte Besitzergreifung mit Eigentumsrecht des Mietobjekts.
    Die Polizei kommt kaum da sie sich nur per Gerichtsbeschluß bewegen. Ohne Gerichtsbeschluß darf die Polizei in Paraguay nicht aktiv werden auch nicht bei laufendem Überfall. Wegen der Gefahr daß die bewaffnete Polizei nun die Demokratie stürzen könnte und einen Staatsstreich versuchen könnte. So jetzt wissen sie warum die Polizei nie aktiv wird.
    Sie bekommen rechtliche Probleme wenn sie ein Verbrechen verhindern denn es gab ja VOR dem Verbrechen noch keinen Tatbestand. Nur NACH dem Verbrechen dürfen sie aktiv werden. Solange das Gesetz nicht geändert wird ist die Polizei komplett nutzlos aber auch weil ihnen ihre Hände gebunden sind.

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  6. Steirische Harmonika

    Geprellte Anleger – Von Traumrenditen und dubiosen Geschäften – https://www.youtube.com/watch?v=-VWT23NnWwk

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  7. Wollte dat Gleiche schreiben wie Klammeraffe”TejuJagua”.
    Bei hiesig Vollprofi-Prästeinzeit-Staatsanwaltschaft kommst entweder mit Dokumenten vorbei, dann werden diese abe nicht anerkannt, da sie nicht zuständig sind, oder kommst bei hiesig Vollprofi-Prästeinzeit-Staatsanwaltschaft ohne Dokumente vorbei, dann sind se auch nicht zuständig.
    Jänu, soll jeder seine eigenen Erfahrungen machen im Paraafric.
    Wo eine Justiz faul, doof, und beides ist, da hast genau drei Möglichkeiten:
    1. Nix passiert, Schaden ans Bein streichen
    2. Anfang: Engagierst ein paar hiesig Schlufianwälte, die dir irgendwas erzählen, zB. dat se ne Anzahlung benötigen, um mal zu gucken, wie es weitergeht. Zum Beispiel mit der Gegenpartei das weitere Rupfen des tonto Gringo absprechen. Goto Anfang:
    3. Nimmst das Recht in die eigene Hand.
    Zu 3. ist zu bemerken, dat sich hierzulande schon einige Ausländer gegenseitig abgemurckst haben. Das Opfer wurde zum Täter, der Täter Opfer, dafür tot, dafür bekommt das (neue) Opfer vielleicht mildernde Umstände. Ich bin mir das auch noch am überlegen, was mir lieber ist.
    Aus in diesem Casus ist zu überlegen, was einem von den drei obenerwähnten Möglichkeiten am liebsten ist.
    Dat Schene im Paraáfric ist ja, dat einem stets mehrere Möglichkeiten zur Auswahl stehen (siehe Möglichkeit 1 bis 3).
    Möglichkeit 1 bis 3 gilt für Rechtsstreitigkeiten zwischen Ausländer und Ausländer, und Ausländer und Eingeborene.
    Zu beachten ist, dass es noch eine dritte Konstellation geben kann: Eingeborener gegen Ausländer. In dieser Konstellation ist die hiesig Vollprofi-Prästeinzeitjustiz in jedem Fall unbedingt zuständig und besprechen zusammen mit dem Eingeborenen, wie sie den ollen Ausländer rupfen können.
    Viel Glück!

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  8. Steirische Harmonika

    Meine schlimmste Erfahrung in Paraguay. – https://www.youtube.com/watch?v=-GgnUBoxc1I
    Angeblich betreiben nun rußlanddeutsche Mennoniten ein Reisebüro in Paraguay die mit Flügen betrügen.
    Laut Angaben sollen das nicht Mennoniten aus Paraguay sein sondern rußlanddeutsche Mennoniten aus Deutschland die hier diese Betrugsmasche abziehen. Du bezahlst die Flüge und beim ersten Zwischenstopp merkst du die weiteren Flüge sind nur reserviert und nicht gebucht noch bezahlt. Da stehen sie dann meist in Brasilien am Flughafen und gucken komisch aus der Wäsche während es ein Hin und Her gibt mit dem Reisebüro.
    Nach einigen Kommentatoren soll das Reisebüro in Sommerfeld ansässig sein mit Namen Travel Mood. Und die Betreiberin soll Miriam Boldt de Schröder heißen – also mennonitische Familiennamen. Angeblich ist die betrügerische Reisetussie auch in der evangelikalen Kirche und zieht da Rechtgläubige über den Tisch.
    Raus mit der aus der Gemeinde und Kirche – aber hochkant rauswerfen die.
    Ich selber habe in Nordamerika diesen Rußlanddeutschen nie so richtig über den Weg getraut. Sie schienen mir allesamt betrugsbereit und von der Sovietzeit und dem Atheismus dort gezeichnet.

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    1. Uh, uh, uh, diese Geschäftsidee ist cool (der Flug, der gebucht wurde, gilt nur bis zum Zwischenstopp, alles Weitere kostet Aufpreis). Genial, könnte von mir sein. “Nichts ist unmöööööglich, Paraáfric”.

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