Ein dunkles Kapitel der katholischen Kirche

Asunción: Ein dunkles Kapitel der katholischen Kirche in Paraguay hat der Historiker Victor Duré aufgedeckt, der berichtete, dass 1965 Priester aus der Diözese Caacupé in einem martialischen Akt Bauern gezwungen hätten, sich umzutaufen und zu schwören, dass sie keine Kommunisten waren.

Dies passierte in mehreren Städten der Region, aber der wichtigste Akt fand am 13. September 1965 auf dem Hauptplatz vor der Kirche in Piribebuy statt. An diesem Tag waren 67 Bauern von der Polizei festgenommen und gefoltert worden. Man beschuldigt sie, Kommunisten sowie Guerillas zu sein und mit der Frente Unido de Liberación Nacional (FULNA) gegen das Regime von Alfredo Stroessner zu kämpfen.

Sie schworen, den Kommunismus öffentlich zu leugnen und wurden erneut von Priestern der Diözese Caacupé als Katholiken getauft.

„Es war eine der grausamsten und unwürdigsten Handlungen von Funktionären der Diktatur von General Alfredo Stroessner nach wochenlanger Folter gegen Hunderte von Bauern, denen sich die Kirche von Caacupé auf bedauerliche und beschämende Weise hingegeben hat”, betont Duré.

„In diesen Tagen, als wir zum ersten Mal ein atypisches Fest der Jungfrau von Caacupé erlebten, ist auch wichtig, sich an diesen Fall zu erinnern, der wie ein dunkler Fleck in der Geschichte der örtlichen Kirche ist“, erklärte Duré weiter, Inhaber einer Buchhandlung nur zwei Blocks von der Basilika entfernt, die ebenfalls von Straßensperrungen und staatlichen Beschränkungen betroffen war.

Die Aktion von Guerillas der Vereinigten Befreiungsfront (FULNA) in der Region, angeführt von Agapito Valiente, in den 1960er Jahren, war der Auslöser für eine heftige Unterdrückung gegen die Landwirte.

„Im gesamten Departement Cordillera gab es sehr starke Razzien, viele Bauern wurden getötet, Hunderte von ihnen auf der Estancia von General Patricio Colmán, auf Polizeistationen, in Schulen usw. Die Mehrheit hatte keine Beziehung zu den Guerillas, aber die Diktatur nutzte die Gelegenheit, um sich einer kritischen oder oppositionellen Organisation zu entziehen“, erklärte Duré.

In diesem Zusammenhang organisierte Minister Edgar L. Ynsfrán die von ihm als “Wiedertaufe“ bezeichneten Veranstaltungen, an denen Priester der Kirche von Caacupé teilnahmen.

Am 13. September 1965, am Morgen, mussten sich 103 Bauern vor der Kirche in Piribebuy und am Nachmittag vor der Santa Elena-Kirche umtaufen lassen, wobei Hunderte von Einwohnern obligatorisch anwesend waren.

„Ähnliche Handlungen wurden in anderen Städten durchgeführt. Es war ein demütigender Akt, eine Depersonalisierung, eine Art Exorzismus gegen den angeblichen Kommunismus. Leider hat sich die Kirche angeboten. Der damalige Bischof, Monsignore Ismael Rolón, war auf Reisen. Derjenige, der diese Position der Zusammenarbeit mit der Diktatur hauptsächlich unterstützte, war Erzbischof Aníbal Menaporta. Es gab eine große Krise, viele Priester haben diese Beteiligung der Kirche an der diktatorischen Unterdrückung nicht befürwortet und beschlossen, das Priestertum aufzugeben“, sagt Duré.

Bischof Rolón, der am Zweiten Vatikanischen Konzil teilnahm, korrigierte später die Position der Diözese und setzte sogar die Prozession der Jungfrau von Caacupé am 8. Dezember 1969 aus, um den Diktator aus Protest gegen die große Zahl von Diözesen daran zu hindern, daran teilzunehmen.

„Bisher gab es keine Selbstkritik der Kirche von Caacupé für diese bedauernswerte Aktion. Der Bischof, der nach Rolón übernahm, Monsignore Demetrio Aquino, war auch ein enger Freund von Stroessner, der 1988 der Diözese Caacupé rund 2.400 Hektar Land in Mbocayaty del Yhaguy zuerkannte, ohne dass die Kirche der Agrarreform unterworfen war. Dort wurde die sogenannte Estancia de la Virgen de Caacupé aufgebaut. Sie haben die Jungfrau in eine Estancia verwandelt“, betont Víctor Duré.

Obwohl die Diözese später 900 Hektar an den Staat zurückgab, behielt sie 1.500 Hektar. Derzeit soll die Estancia an einen Landwirt in der Gegend verpachtet sein.

Wochenblatt / Ultima Hora

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8 Kommentare zu “Ein dunkles Kapitel der katholischen Kirche

  1. Moyses Comte de Saint-Gilles sur Ludersac

    Der durchschnittliche paraguayische Landser hat sowieso gequirllte Scheisse im Hirn.
    Hoechstwahrscheinlich haben diese tapferen Pfaffen (obwohl ich Protestant bin) damit Paraguay vor einem Venezuela oder Kuba 2.0 bewahrt.
    Die ganzen Diebstaehle in Paraguay basieren sich ja sowieso nur auf einem Umverteilerdenken – also Kommunismus.
    Sie stehlen lieber als so wie die Chinesen sich ans Fliessband stellen zu lassen und was zu produzieren. Das ist das zweifelhafte Erbe des Indianers. Das ganze Indianersystem vor Kolumbus war ja quasi der purste Kommunismus. Bei den Chinesen war es nicht so.
    Was denn repraesentierten diese Revoluzzos? Was denn repraesentieren diese Coronaprotestler?
    Dieses:
    Apostelgeschichte 19,32 “[Hier] schrie nun alles durcheinander; denn die Versammlung war in der größten Verwirrung, und die Mehrzahl wußte nicht, aus welchem Grund sie zusammengekommen waren.”
    Als es mit der Demokratie anfing so musste Juan Carlos Wasmosy den Indianern im Chaco die Demokratie so erklaeren: “Demos” y “Gracia” – was zu deutsch “sag” – “dank” zum Fuehrer Wasmosy bedeutet.
    Glauben sie denn die Leute wussten in Paraguay was Demokratie bedeutet?
    Demokratie bedeutet in den Augen des Lateinparaguayers dass er jetzt tun und lassen kann was ihm beliebt, dass jetzt das Grosse Stehlen legal ist (denn wenn das Volk am Ruder ist so duerfen sie alle stehlen) und dass das Land jetzt Freiwild ist dass es gilt auszuschlachten wo immer es geht – das grosse Pluendern.
    Demokratie sieht der Indianer und Lateiner als Kommunismus an. Man sollte das nicht vergessen. Eben “Deutsche Demokratische Republik” = Kommunismus, denn da steht ja “Demokratische”.
    Diese katholischen Pfaffen haben damals das Land gerettet.
    Habt dank dafuer von mir als Anabaptisten.

  2. Die sogenannten “staatlichen Kirchen” waren schon immer Verräter des wahren christlichen Glaubens. Waren schon immer Mitläufer, Opportunisten und Mittäter der staatlichen Macht. Große Teile der evangelischen Kirche in der DDR kooperierten mit der SED und Stasi. Einer der bekanntesten “Verräter” war der Vater von Merkel, damals als “roter Pastor” bekannt. In seinem Hause gaben sich Größen der SED und Stasi die Türklinken in die Hand. Er selbst war Zuträger für die Stasi und verriet seine eigenen Gemeindemitglieder. Im Dritten Reich machte die Deutsche Evangelische Kirche gerne mit im Gleichschritt der Nazi-Diktatur. Zur Ehrenrettung ist festzustellen, daß sich große Teile der Deutschen Evangelischen Kirche abspaltete und die “Bekennende Kirche” gründeten. ‘Aus ihr gingen zahlreiche Widerstandskämpfer gegen die Nazis hervor. Einer der bekanntesten davon ist Pastor Bonhoeffer, der sich bis zu seiner Hinrichtung kurz vor der Kapitulation des Dritten Reiches den Nazis nicht beugte. Solche Vorbilder findet man in den Kirchen leider selten. Sie können zwar “schöne Predigten” halten und dem Volk sagen was erlaubt ist und was nicht – doch wenn es drauf ankommt, tauchen sie feige weg und werden darum “U-Boot-Christen” genannt. Schaut man heute nach Deutschland – das Gleiche wieder. Sowohl die evangelischen, wie auch die katholischen Kirchen wurden seit Jahrzehnten von Linken und Grünen unterwandert. Sie glauben nicht an Gott, sie verführen die Menschen zum Abfall von Gott, sie verbreiten ihre Ideologien und sind daher die allerschlimmsten Volksverräter und Gottesverräter. Der Vatikan ist in großen Teilen bereits durch die Freimaurer dominiert. Der Teufel soll alle diese Gottesverräter holen, denn sie verführen das Volk zum Bösen und verdrehen Gottes Wort! Das mag jetzt nicht christlich gedacht und gesprochen sein, dafür ist es ehrlich. Gott möge es mir nachsehen.

    1. Moyses Comte de Saint-Gilles sur Ludersac

      Wieso fuer die Wahrheit sich entschildigen? Wenn du die Wahrheit gesagt hast dann bedarf es keinerlei Entschuldigung.
      Man verletzt hoechstens die Gefuehle, Ansehen und Selbstbild der Tunichtgute wenn man das Kind beim Namen nennt. Ein Hund ist ein Hund und man kann ihn kaum als Nerz ansehen.
      Der Vatikan 2 war der Wendepunkt in der Katholischen Kirche. Davor war sie die Kirche der Reichen und Machthaber. Danach war sie auf konzilischem Befehl die Kirche der Armen. Warum? Nun, der Priestermangel zeichnete sich schon damals ab so dass man gut Freund mit dem Poebel wurde.
      Dasselbe passiert ja mit den Mennoniten. Deren Prediger werden immer liberaler um dem Volke zu Gefallen zu leben. Bei den Mennoniten werden die Pfaffen gewaehlt, so kann mans sich mit dem Volk nicht verderben.
      Der Vatikan 2 war die Wende dessen Wichtigkeit meist nicht erkannt wird. Heute wuwrde sowas nie geschehen weil die Kirche eher auf Seiten des billigen Poebels ist. Sprich Befreiungstheologie und linksgerichteter Liberalismus (Kommunismus). Heute vertritt die Katholische Kirche eher das was Fernando Lugo repraesentierte – comunismo lento.

  3. Moyses Comte de Saint-Gilles sur Ludersac

    Zum ersten mal wurde die Katholische Kirche zu “Anabaptisten“.
    Auch Koenig Alfred taufte die Vikinger mehrere male wenn sie nach der vorigen Taufe wieder anfingen zu morden und brandschatzen. Oft sass dann die dritte Taufe den Berserkern dermassen in den Knochen dass sie ab dann schoen friedlich blieben. Mehrere Taufen bei Rueckfall war damals nichts unbekanntes.

  4. Hier sind Parallelen zu Deutschland immer offensichtlicher. Je weniger Zeugen es gibt aus der ehrenvollen Zeit eines Helden wie Stroessner um so mehr Lügen verbreiten Sozialisten und Kommunisten über diese Zeit. Sind die Menschen denn so verblödet das sie nicht sehen das unter Kommunisten und Sozialisten bis Heute die Meisten Greul passieren. Venezuela ist der Spiegel der Neuen Zeit wie dieses Pack mit Opposition umgeht. Klar musste dem Treiben dieser Roten Massenmörder ein Riegel vor geschoben werden um ein China wie unter Mao oder ein Kambodscha unter den Roten Khmer zu verhindern. Diese Menschen nun als Folteropfer hin zu stellen ist Kurzsichtig, sie währen die Folterknechte einer Roten Massenmörder Diktatur gewesen. Deutschland erlebt zur Zeit wie Lügen und Hetze und Linke -Grüne Propaganda ein Kulturell hochstehendes Volk vernichten. Das hat der Präsident Alfredo Stroesser lange Zeit verhindern können. Was die Kirche damit zu tuen hat ist mir egal weil ich aus Überzeugung kein Christ bin und weil ich mit diesen nicht gemein habe eine Religion die immer ihre Fahne in den Wind gehangen hat.

    1. Moyses Comte de Saint-Gilles sur Ludersac

      Jesus hat die Fahne nie nach dem Wind gehangen.
      Sie sollen ja auch nicht an die Kirche, die Christen oder die Pfaffen glauben, sondern an den Heiland.
      Jesus enttaeuscht Sie nicht.

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