Pedro Juan Caballero: Nach dem Anschlag, bei dem der Journalist Humberto Coronel ums Leben kam, der monatelang von der Mafia bedroht wurde und die schließlich sein Leben beendete, brach sein Freund und Kollege Gustavo Báez das Schweigen. Er berichtete wie schwierig es sei, Polizeischutz zu bekommen.
„Wenn wir einen Kommissar oder Polizisten interviewen, kommen sie immer mit dem gleichen Thema, dass Sicherheit an erster Stelle steht. Sie sollten aber wissen, dass zuerst das Polizeikommando für einen Schutz zuständig ist, mit einem Stück Papier, das mehr wert ist als das Leben eines Einwohners in Amambay. Sie haben mir den Polizeischutz nicht gegeben, weil nach ihrer Aussage ein Beschluss des Kommandos fehlte“, sagte Báez.
Er erklärte, dass die letzte Drohung am 10. Juli erfolgt sei und er von diesem Moment an Polizeischutz beantragt habe, als er den Vorfall angezeigt habe. „Ich musste in die Hauptstadt gehen, um an Türen zu klopfen, um Polizeischutz zu bekommen, sie legten mir viele Hindernisse in den Weg, ich bestand aber darauf. Die Polizeiautoritäten waren bereits wütend auf mich, weil ich lästig wurde und schließlich konnten sie mir nach mehreren Monaten Polizeischutz geben.“
Diese Aussagen entlarvten die polizeilichen Versionen, dass das Angebot an die Journalisten, bewacht zu werden, von der Polizei selbst gestammt haben soll, der Moderator erwähnte aber, dass bei zwei Gelegenheiten sogar Berichte von der Staatsanwaltschaft an die Polizei geschickt worden seien, um die Verfahren zu beschleunigen.
„Sie gaben mir den Polizeischutz, weil sie es satt hatten, dass ich dauernd rummeckerte. Nicht weil sie sagten, ich hätte es verdient. Sie wurden meiner überdrüssig und deshalb gaben sie mir den Polizeischutz, warum gaben sie ihn Coronel nicht? Weil er nie die Entscheidung getroffen hat, die ich getroffen habe, dass ich nach Asunción gehen muss, um an Türen zu klopfen, um hochrangige Polizeichefs zu belästigen“, beklagte Báez sich. Er erwähnte andererseits, dass er es nicht genau wisse, aus welchem Grund die Hinrichtung seines Kollegen erfolgt sei.
Laut Báez besteht der Wunsch seiner Familie darin, das Land sofort zu verlassen, obwohl seine Frau sich in medizinischer Behandlung befindet.
Blutiger Hintergrund
In Paraguay wurden nach dem Tod des Radioreporters Humberto Coronel laut dem Bericht der Beobachtungsstelle für Gewalt gegen Journalisten in Paraguay in den letzten 30 Jahren bereits 21 Journalisten getötet, von denen 8, fast die Hälfte der landesweiten Zahl, im Departement Amambay in engem Zusammenhang mit Anzeigen und Ermittlungen gegen die organisierte Kriminalität erfolgten.
Zwischen 2013 und 2014 wurden zwei Journalisten angegriffen und getötet, immer in der Gegend von Amambay. Trotz dieser äußerst konstanten Zahlen versichert die paraguayische Journalistengewerkschaft, dass die Regierung nichts unternommen habe, um Gewalt und Angriffen auf die Pressefreiheit entgegenzuwirken.
Pressemitarbeiter mobilisierten auch in Pedro Juan Caballero und forderten mehr Polizeischutz, um ihre Arbeit in einer der gefährlichsten Gegenden des Landes, im Departement Amambay, nach der Ermordung von Coronel weiter ausüben zu können.
Wochenblatt / La Nación
Huhuúú
Unschwer zu erkennen, diese Journalisten nicht in der Colorado-Partei sind. Denn das von den USA als “erheblich Korrupt” eingestufte und zur Persona non grata erklärte Colorado-Subjekt wie auch der Präsidentschaftskandidat der Colorado-Partei erhalten auf Kosten des Steuerzahlers Polizeischutz. Sogar die Zigaretten-Lieferdienste der Al Cartes Zigarettenfabrik erhalten Polizeischutz. Ergo: Hätte er einfach genug gemeinnützige Zuwendung an bedürftige hiesig Angehörige der Vollprofi-Prästeinzeitjustiz und -polizei abgedrückt, würde er heute noch leben. Aber wer kann das schon im Voraus wissen. Ich bin da ja auch in der Zwickmühle, bezahlen, vielleicht schon bald keine Kommentare abseilen, nicht bezahlen und noch lange Kommentare abseilen oder bezahlen und trotzdem schon bald keine Kommentare mehr abzuseilen. Wer kann das schon so genau schreiben.