Ein wahrer Strich durch die Rechnung

Asunción: Während des Wahlkampfes wurden viele Versprechungen gemacht, damit Santiago Peña Präsident werden konnte. Und jetzt schießt plötzlich Mario Abdo dagegen. Itaipú will 220 freie Posten durch einen freie Bewerbungsprozess für jedermann besetzen.

Die insgesamt 220 Posten, die Honor Colorado anscheinend gerne ab August unter seinen Anhängern verteilt hätte, werden nun auf Anordnung des Präsidenten frei ausgeschrieben, sodass ein jeder der möchte, sich dafür bewerben kann. Die Gehälter für die Posten beginnen bei 7 Millionen und gehen bis zu 22 Millionen Guaranies monatlich. Die Cartes-Presse tobt, obwohl genau dieses Schema zur Besetzung aller öffentlichen Posten eingehalten werden müsste. Wann und an wen die Stellen gehen dürfte und sollte nicht von einem Parteibuch abhängen. Warum dann diese Kritik an dem Prozess? Jeder kann teilnehmen, also auch Cartes-Anhänger.

220 soll etwa 40% der Anzahl sein, die in den letzten 7 Jahren bei Itaipú eine Anstellung fanden, übrigens fast alle ohne Ausschreibungsprozess.

Wochenblatt / Twitter / La Nación

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3 Kommentare zu “Ein wahrer Strich durch die Rechnung

  1. Der Bewerbungsprozess von Itaipu hat sogar eine ISO-Zertfizierung, was ganz stolz auf der Homepage dargestellt wird. Trotzdem dürften den gewünschten Kandidaten vor dem Einstellungstest die Aufgaben zugespielt werden um sich optimal darauf vorzubereiten.

    1. Nicht ganz, aber so daneben liegst du auch nicht. Mein ältester Neffe hat es letztes Jahr versucht und hatte 98% im Einstellungstest erreicht. Die Ergebnisse konnte man ja einsehen. Bekannte von ihm, die gerade einmal zwischen 60 und 70% hatten, wurden genommen; alles junge Männer aus bekannten Familien, wo die Eltern, Großeltern oder eben Onkel/Tante in der Politik sind.
      Das war ein Schlag für alle von uns. Er hat sich wirklich lange darauf vorbereitet, und da rede ich jetzt nicht nur von ein paar Monaten. Dort zu arbeiten war ein Hauptziel, um vor allem meinen Schwager, seinem Vater, der seit einem LKW-Unfall im Rollstuhl sitzt und vorher aber Fußball-Spieler bei Cerro Porteño war, ein besseres Leben zu ermöglichen.
      Die Korruption in diesem Land nimmt den kommenden Generationen jeglichen Ansporn.

      1. Nun haben die es wieder “ öffentlich“ gemacht, damit es so aussieht als ob. Die Kanditaten stehen schon lange fest. Natürlich nur mit dem richtigen “ Buch“. Qualifikation spielt keine Rolle und wird nie eine Rolle spielen. Aber der dumme, sprich das Volk, glaubt, oh da tut sich was, nun kommen nicht nur Dummschwätzer ans Ruder, sondern auch welche die etwas können.