Asunción: In die Politik zu gehen, scheint doch keine brotlose Kunst zu sein. Wie Vermögenserklärungen diverser ehemaliger Bürgermeister aufzeigen, lohnte sich der Dienst am Volk ganz besondern für sie selbst. Ein Einstieg in die Politik ist also ratsam.
Bei den Wahlen am 30. April bewerben sich sieben ehemalige Bürgermeister um das Amt des Gouverneurs. Einige von ihnen gaben bei ihrem Amtsantritt ein bescheidenes Vermögen an, doch als sie aus dem Amt schieden, wiesen ihre eidesstattlichen Erklärungen einen erheblichen Zuwachs auf. Außerdem verpflichten sie ihre Mitbürgerinnen und Mitbürger, wieder zur Wahl zu gehen.
Ricardo Estigarribia (PLRA), Kandidat für das Amt des Gouverneurs von Central, trat als Bürgermeister von Villa Elisa zurück, wo er 2021 wiedergewählt wurde. Seine erste vereidigte Erklärung wurde 2016 vorgelegt, in der er ein Nettovermögen von 1,08 Milliarden Guaranies auswies, als er in seiner ersten Amtszeit aus dem Amt schied, betrug seine Erklärung 1,26 Milliarden Guaranies. Nach seinem Rücktritt im letzten Jahr, um für das Gouverneursamt zu kandidieren, betrug sein erklärtes Vermögen 1,58 Milliarden Guaranies.
Norma Zárate de Monges (ANR, HC), Ehefrau des Senators Juan Darío Monges, war Bürgermeisterin von Sapucái, von dem sie zurücktrat, um als Gouverneurin von Paraguarí zu kandidieren. Ihre erste vereidigte Erklärung war 2015 über 665 Millionen Guaranies und als sie letztes Jahr aus dem Amt schied, stieg ihr Vermögen auf 2,273 Milliarden Guaranies. Im Jahr 2016 präsentierte er eine Aktualisierung von 867 Milionen Guaranies, 2019 eine weitere von 1,34 Milliarden Guaranies und seine dritte Aktualisierung im Jahr 2021 von 1,37 Milliarden Guaranies.
Javier Pereira (Concertación), ehemaliger Bürgermeister von Cambyretá, ist derzeit Kandidat für das Amt des Gouverneurs von Itapúa. Seine erste Erklärung stammt aus dem Jahr 2003, als er als Stadtrat ein Nettovermögen von 580 Millionen Guaranies hatte. Als er 2010 sein Amt antrat, meldete er Schulden in Höhe von 387 Millionen Guaranies. In seiner nächsten Erklärung – der von 2018 – stieg sein Vermögen auf 3,22 Milliarden Guaranies, im Jahr 2021 auf 5,89 Milliarden Guaranies und nach seinem Ausscheiden aus der dritten Amtszeit erklärte er 7,16 Milliarden Guaranies (rund 1 Millionen Euro) als sein Vermögen.
César Torres (ANR, HC) gab das Amt des Bürgermeisters von Santa Rita auf, um für das Amt des Gouverneurs von Alto Paraná zu kandidieren. Seine erste eidesstattliche Erklärung im Jahr 2016 belief sich auf 1,27 Milliarden Guaranies, im Jahr 2021 wurde sein Nettovermögen auf 2,28 Milliarden Guaranies aktualisiert.
Dan González (PLRA) trat von seinem Amt als Bürgermeister von Tobatí zurück, um für das Amt des Gouverneurs von Cordillera zu kandidieren. Seine erste Erklärung war 2011 über 861 Millionen Guaranies, 2016 erklärte er 1,41 Milliarden Guaranies, 2021 dann 1,36 Milliarden Guaranies und 2022, als er aus dem Amt schied, waren es 1,31 Milliarden Guaranies.
Cristhian Acosta (ANR, HC) trat als Bürgermeister von Abaí zurück, um für das Amt des Gouverneurs von Caazapá zu kandidieren. Seine erste Präsentation vor dem Rechnungshof war 2015 mit 205 Millionen Guaranies, 2018 präsentierte er 38 Millionen Guaranies an Schulden, 2020 ein Vermögen von 161 Millionen Guaranies, 2021 waren es 526 Millionen Guaranies und als er aus dem Amt schied, meldete er rund 586 Millionen Guaranies als sein Eigentum.
Schließlich trat Luis Fernando González (ANR) als Bürgermeister von Capiatá zurück, um für das Gouverneursamt von Central zu kandidieren. Seine erste Erklärung wurde 2016 mit 408 Millionen Guaranies abgegeben, eine weitere 2019 mit 265 Millionen Guaranies, 2021 erklärte er ein Nettovermögen von 579 Millionen Guaranies, im selben Jahr nahm er eine Berichtigung vor, bei der er 1,25 Milliarden Guaranies angab, und als er aus dem Amt schied, betrug sein erklärtes Nettovermögen 1.31 Milliarden Guaranies.
Wochenblatt / Abc Color
DerEulenspiegel
Gibt es unter den Politikern überhaupt wirkiche Patrioten und ehrbare Idealisten, die sich vornehmlich nur um die Belange der Bürger einsetzen? Ich denke dabei nicht nur an Paraguay. Die Politik insgesamt verkommt immer mehr zu einer gewinnsüchtigen, machtbesessenen Kaste oder geistig verwirrten Ideologen die für ihr angebliches Gutmenschentum bereit sind das ganze Volk in den Abgrund zu stürzen. Doch solange die dummen/verdummten Bürger sich das gefallen lassen und die gleichen Verrückten & Betrüger wieder wählen wird sich wohl kaum etwas ändern.