Asunción: Wer jetzt die Chance nicht nutzt günstige und sogar vom Staat subventionierte Produkte einzukaufen wird sie wohl nie nutzen. In Clorinda, nur wenige Kilometer hinter dem Grenzübergang Puerto Falcon, rund 40 km nordwestlich von Asunción, finden sie eine breite Auswahl an argentinischen Produkten, die schon seit rund drei Monaten eifrig von Paraguayern gekauft werden.
Die argentinischen Verkäufer sind allesamt der Meinung, dass alle paar Jahre wenn der argentinische Peso in der Krise ist, die Welle der Paraguayer nach Argentinien schwappt. So stehen sie an um Fleisch, Obst, Haushaltsgas, Waschmittel, Lebensmittel und Benzin einzukaufen, ähnlich wie es Deutsche in Tschechien oder Österreicher in Slowenien tun.
Bei all den Produkten gibt es Preisdifferenzen, die den Weg lohnend gestalten. Ganz besonders das Haushaltsgas ist billig, da subventioniert. Eine Füllung von 10 kg kostet etwas über 8.000 Guaranies, nur 10% des paraguayischen Preises. Superbenzin ist mit 3.000 Guaranies pro Liter ebenfalls sehr beliebt und auch Waschpulver, wo 3 kg nur 17.500 Guaranies kosten. Für Feinschmecker ist der cremige Käse aus dem Nachbarland auch viel günstiger zu haben als in paraguayischen Regalen.
Nur beim Thema Zigaretten kann Argentinien durch einen höheren Besteuerungssatz nicht mithalten.
(Wochenblatt)
Asuncioner
Da wir Deutsche auch vom Schmuggelwesen profitieren, in dem wir auf den heimischen Märkten billiges Öl kaufen oder einmal wöchentlich an den deutschen Schmuggelfahrten nach Clorinda teilnehmen, um an billige Lebensmittel und Gas zu kommen, wäre es Zeit den Argentiniern unseren Dank zu zeigen. Schließlich subventionieren sie zum Teil unser Leben im Auswandererparadies, wo 365 Tage im Jahr die Sonne scheint.
Wir sollten einen Warengeschenkskorb mit allen Sachen die wir in Clorinda kaufen zusammen stellen, die Gasflasche sollte aus Sicherheitsgründen separat getragen werden und alles dem argentinischen Botschafter oder im Moment seinen Vertreter, in einer Feierstunde überreichen. Dabei bedanken wir uns beim argentinischen Volk für die subventionierten Lebensmittel in deren Genuss wir kommen. Der deutsche Botschafter könnte zu diesem Akt auch eingeladen werden. Eine Art Erntedankfest. Gerne sind auch Landsleute aus dem weiter entfernten Inland gesehen. Dabei sollten auch landestypische Tänze dargeboten werden. Anstatt Blumengebinde um den Hals zu hängen, sollten argentinische Salamikraenze getragen werden.