Explosion der Lebensmittelpreise: Kosten steigen um fast 10 % – doppelt so schnell wie die Gesamtinflation

Asunción: Nach Angaben der Zentralbank stiegen die Preise für Lebensmittel um 9,8 %. Gleichzeitig zeigen Daten des Landwirtschaftsministeriums (MAG), dass die Kosten für einige Produkte, wie etwa Obst und Gemüse, um mehr als 100 % gestiegen sind.

Die Lebensmittelpreise steigen weiter, und es ist davon auszugehen, dass sie im Vergleich zu 2024 bereits zusätzliche monatliche Ausgaben von über 100.000 Guaranies verursachen.

Laut dem Inflationsbericht der Zentralbank von Paraguay (BCP) für September stiegen die Preise für Nahrungsmittel im Jahresvergleich um 9,8 %, was einer Verdoppelung der Gesamtinflation des Landes von 4,3 % entspricht.

Dieses Verhalten bestätigt, dass Lebensmittel weiterhin die volatilste und ausschlaggebendste Komponente der Lebenshaltungskosten der Paraguayer sind.

Der Bericht führt die Anstiege hauptsächlich auf die Preiserhöhungen bei Rindfleisch und Obst- und Gemüseprodukten zurück, die von einem geringeren inländischen Angebot und Importbeschränkungen betroffen sind.

Im Fall von Rindfleisch sind die Preissteigerungen bei traditionellen Grillstücken wie Rippen (costilla) und Bauchfleisch (vacío), sowie bei magerem Rindfleisch (carnaza) und Suppenfleisch erster Wahl (puchero de primera) hervorzuheben. Diese stiegen aufgrund höherer Viehpreise und einer größeren Exportdynamik, was die Verfügbarkeit im Inland reduzierte.

Der Bericht erwähnt auch, dass Geflügelfleisch teurer wurde, da der Konsum auf Hähnchen verlagert wurde, insbesondere bei Stücken wie Hähnchenbrust (pechuga) und Suppenfleisch (puchero). Schweinefleisch zeigte moderatere Schwankungen, obwohl es bei einigen Teilstücken ebenfalls zu Anstiegen kam.

Darüber hinaus weist das BCP auf Preissteigerungen bei anderen Grundnahrungsmitteln hin, wie z.B. Kaffee, dessen Preis im Jahresvergleich bereits um 23,2 % gestiegen ist.

Daten des MAG

Die Daten der Direktion für Vermarktung des Ministeriums für Landwirtschaft und Viehzucht (MAG) untermauern den vom BCP beobachteten Aufwärtstrend, zeigen jedoch noch deutlichere Anstiege bei Gemüse.

Zu den Obst- und Gemüseprodukten mit dem stärksten Anstieg innerhalb eines Jahres zählen Rucola, dessen Preis pro Dutzend im Durchschnitt von 6.500 auf 24.000 Gs. stieg; Weißkohl (repollo blanco), dessen Preis sich verdoppelte und von 36.700 auf 73.500 Guaranies pro Sack stieg; und die Maracuja, die von 70.000 auf 190.000 Gs. pro 12-kg-Kiste kletterte, ein Anstieg von 171 %.

Die Santa Cruz Tomate, eines der empfindlichsten Produkte für den Haushaltsverbrauch in Paraguay, stieg von 103.500 auf 180.000 Guaranies pro 20-kg-Kiste.

Es ist wichtig zu beachten, dass die vom MAG erfassten Preise sogar niedriger sind als die, die der Endverbraucher tatsächlich zahlt, da es sich um Großhandelspreise handelt.

Im Fleischsektor ist durch Rücksprache mit Einzelhändlern ein ähnlicher Trend zu beobachten, mit Steigerungen, die je nach Teilstück zwischen 12 % und 50 % schwanken, verglichen mit Anfang Oktober 2024 und dem gleichen Monat im Jahr 2025.

Peceto (Nuss), stieg beispielsweise von 37.000 auf 55.500 Guaranies, während Tapa de Cuadril (Tafelspitz) im Durchschnitt von 42.000 auf 54.000 Gs. anstieg.

Auch Carnaza de Primera (mageres Rindfleisch) kostete 37.500 Guaranies, stieg aber bereits auf 47.400 Gs. Bola de Lomo (Kugel) zeigte ebenfalls einen Anstieg von rund 20 %, während beliebte Teilstücke wie Puchero (Suppenfleisch) und Costilla (Rippen) zwischen 12 % und 18 % teurer wurden.

Bei den Rindfleischersatzprodukten stieg die Hähnchenbrust von 20.000 auf 23.400 Guaranies; die Hähnchenflügel von 14.000 auf 15.500 Guaranies, und das Schweinefilet von 33.000 auf 36.000 Guaranies.

Ein Bericht der Paraguayischen Supermarktkammer (Capasu) weist darauf hin, dass die durchschnittlichen monatlichen Konsumausgaben der Paraguayer bei etwa 1.280.000 Guaranies liegen, mit einer starken Konzentration der Ausgaben von bis zu 1.000.000 Gs. Wendet man die jährliche Schwankung von 9,8 % an, kann man schätzen, dass sich die Kosten für Lebensmittel in einem Jahr um etwa 100.000 Guaranies oder sogar mehr verteuert haben.

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4 Kommentare zu “Explosion der Lebensmittelpreise: Kosten steigen um fast 10 % – doppelt so schnell wie die Gesamtinflation

  1. Kaffeetrinker

    Wer an den richtigen Tagen oder an Kreditkartenkarten Prozent Tagen einkauft, kann
    sich trotz den hohen Preisen doch recht gut eindecken. Gibts ja jetzt überall ob Super
    oder Apotheke, und sonst gibts ja morgen Parteifeiertag da gibts gratis Untersuchung
    und bestimmt auch ein Lebensmittelpaket.

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    1. Mal davon abgesehen, daß gerade die ärmeren und armen Menschen hier keine Kreditkarte besitzen, solltest du deinen Kassenzettel mal überprüfen.
      Denn es gibt auf die wenigsten Artikel Rabatt und schon gar nicht auf die Grundnahrungsmittel wie Reis, Nudeln, Gemüse, Obst, ect. Diese „Rabatttage“ sind nur dazu da, die Verbraucher anzulocken und für dumm zu verkaufen.
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      Es ist auch ein Unding, daß von außerhalb kein Obst und Gemüse eingeführt werden darf. Selbst dann nicht, wenn die Inlandsproduktion nicht ausreicht. Und die selben Leute, die die Einfuhr verbieten, tun öffentlich so, als würden sie sich über die Preisanstiege sorgen.
      Die Preise können auch deshalb ins Uferlose steigen, weil die hiesigen Produzenten keine Konkurrenz haben.

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