Asunción: Die geltende Gesetzgebung verbietet bereits die Eheschließung für Minderjährige unter 18 Jahren, lässt jedoch Ausnahmen zu, wenn ein Erwachsener dies genehmigt. Das von den Abgeordneten vorgestellte Projekt zielt darauf ab, diesen Vorbehalt vollständig zu beseitigen und die Heirat von Minderjährigen einzuschränken.
Der Gesetzentwurf schlägt eine Reform von Artikel 17 des Bürgerlichen Gesetzbuchs vor, die die Möglichkeit einer Eheschließung für Minderjährige unter 18 Jahren beseitigt und rechtliche Sanktionen für den Fall der Nichteinhaltung vorsieht.
Das Dokument wurde in der Abgeordnetenkammer vorgestellt und hebt hervor, dass Eheschließungen von Minderjährigen und frühe Hochzeiten schädliche Praktiken sind, die insbesondere Mädchen und Jugendliche treffen, ihnen ihre Grundrechte vorenthalten, ihren Zugang zu Bildung einschränken und sie Gewalt, Missbrauch und ungewollten Schwangerschaften aussetzen.
Auf lokaler Ebene zeigen aktuelle Statistiken des Nationalen Statistikinstituts (INE) aus dem Jahr 2022. dass 1.358 Jugendliche zwischen 15 und 19 Jahren geheiratet haben, 83,4 % davon waren Frauen. Darüber hinaus wohnen der permanenten Haushaltsbefragung zufolge mehr als 7.600 Mädchen im Alter zwischen 15 und 17 Jahren in faktischen Lebensgemeinschaften.
Der Gesetzentwurf enthält außerdem Übergangsbestimmungen zur Aussetzung laufender Ehen mit Minderjährigen und zur Beibehaltung einer Regelung der Gütertrennung in bereits formalisierten Fällen, bis beide Parteien die Volljährigkeit erreichen.
Das Projekt wird von den Kommissionen für Gesetzgebung und Kodifizierung; Justiz, Arbeit und der sozialen Sicherheit im Kindes- und Jugendalter analysiert.
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