Paraguay hat in den letzten Jahren eine rasante Entwicklung durchgemacht. Ursache dafür waren die umfangreichen Unterstützungen durch die internationale Staatengemeinschaft und verschiedene Hilfsorganisationen. Der Anteil der extrem armen Menschen konnte vor allem durch die Vermittlung von Wissen rund um die ökologisch ausgerichtete Nahrungsmittelproduktion gesenkt werden. Dazu gehören unter anderem Kenntnisse der Imkerei. Mittlerweile werden Produkte aus der nachhaltigen Landwirtschaft sogar exportiert, um mit den Erlösen die Importe beispielsweise von Maschinen und Medizinprodukten zu finanzieren. Der Bienenhonig aus Uruguay gilt weltweit als sehr hochwertig, weil in der gewerblichen Landwirtschaft aufgrund der damit verbundenen Kosten kaum Chemikalien zum Einsatz kommen.
Warum ist die Imkerei in Paraguay ein empfehlenswertes Gewerbe?
Das Land bietet gute Bedingungen, um als Einheimischer oder Einwanderer mit einer Ausstattung aus dem Imkereibedarf durchstarten zu können. Dabei trägt unter anderem die Tatsache bei, dass sich auf dem Territorium von Paraguay ein Teil des Atlantischen Regenwalds (Mata Atlântica) befindet. Er bietet eine überdurchschnittlich hohe Biodiversität sowohl bei der Flora als auch der Fauna. Ein knappes Drittel der im Atlantischen Regenwald anzutreffenden Tier- und Pflanzenarten gibt es in keiner anderen Region der Welt. In der Mata Atlântica dominieren vor allem zahlreiche Orchideenarten und Bromelienarten. Sie liefern reichlich Nektar und Pollen, um am Ende jeder Saison eine gute Honigernte einfahren zu können. Ständig werden neue Pflanzenarten entdeckt, deren Blüten eine solide Bienenweide bieten. Im Schnitt waren es zuletzt pro Jahr rund 800 neue Arten. Damit übertrumpft der Atlantische Regenwald sogar die im Amazonasbecken anzutreffende Artenvielfalt.
Flora ist ideal für die kleingewerbliche Imkerei
Insgesamt ist rund ein Fünftel der Fläche von Paraguay von Wald bedeckt. Die Forstwirtschaft stellt deshalb neben der klassischen Landwirtschaft eine der Haupteinnahmequellen des Landes dar. Dafür sorgen beispielsweise riesige Plantagen, auf denen Eukalyptusbäume und Kiefern angebaut werden. Die Kiefernplantagen bieten das optimale Umfeld für Neuimker, die sich auf die Gewinnung von Waldhonig aus dem Honigtau der Kiefern spezialisieren möchten. Die Nachbarschaft der Eukalyptusplantagen sowie die für die Wälder von Paraguay typischen Bitterorangen verleihen dem Bienenhonig aus diesem Teil der Welt ein ganz besonderes Aroma. Förderlich für die Imkereien ist außerdem der Anbau von Maniok, dessen Blüten ebenfalls ein guter Honig- und Nektarlieferant für die Honigbienen sind.
Worauf kommt es bei der Auswahl der Honigbienenarten an?
Wer als Auswanderer mit einer Imkerei in Paraguay durchstarten möchte, sollte sich genauer informieren, welche Bienenarten mit dem dortigen Klima zurechtkommen. Das Land unterliegt insgesamt ausschließlich tropischen und subtropischen Einflüssen. Regional gibt es durch den nicht durch Gebirge gebremsten Wind sehr erhebliche Temperaturschwankungen binnen kürzester Zeit. Das heißt, die ausgewählte Honigbienenart sollte sowohl hitzeresistent als auch dürre- und kälteresistent sein. Wer Honigbienen aus Europa mitnehmen möchte, sollte sich beispielsweise über die widerstandsfähige Kreuzung aus der Westeuropäischen Honigbiene und einer in den östlichen Regionen des Mittelmeers beheimatete Bienenart informieren.
Bienenkästen in Paraguay benötigen einen besonderen Schutz
In den östlichen Teilen des Landes sind Magazinbeuten aus Schaumstoff nicht ratsam. Dort kommen Feuchtigkeit und Wärme zusammen und begünstigen die Schimmelbildung in der Bienenbehausung, wenn die Bauteile nicht atmungsaktiv sind und keine Feuchtigkeitsdiffusion ermöglichen. In den westlichen Regionen ist es teils extrem trocken, sodass Bienentränken im Umfeld der Bienenkästen unverzichtbar sind. Wer seine Bienenstöcke im Bereich des Atantischen Regenwalds aufstellen möchte, muss auf ein zuverlässiges Regendach für die Magazinbeuten aus Echtholz achten. Zudem kommt es auf stabile Verankerungen an, denn der Wind kann regional Geschwindigkeiten von mehr als 160 Kilometern pro Stunde erreichen, auch wenn sich gerade keine Gewitterzelle in der Nähe befindet. Außerdem ist ein zusätzlicher Thermoschutz notwendig, damit die Bienenvölker durch die schnellen und drastischen Temperaturschwankungen keinen Schaden nehmen.














