Jugend hält anscheinend nichts mehr von Ostern

Asunción: Jedes Jahr wird in verschiedenen Teilen des Landes das Jugendosterfest organisiert, das junge Menschen drei Tage lang zusammenbringt, um eine Karwoche der Reflexion über das Leiden, den Tod und die Auferstehung Jesu Christi zu erleben. In den letzten Jahren ist die Zahl der Teilnehmer jedoch stark zurückgegangen und die Frage, die sich viele stellen, ist, was aus den Teenagern geworden ist?

Obwohl die Ankunft der Covid-19-Pandemie in verschiedenen Aspekten unseres Lebens ein Vorher und Nachher markierte, begann sich bereits früher eine erhebliche Distanz zwischen jungen Menschen und der Kirche zu entwickeln. „Vor zehn Jahren war die Beteiligung junger Menschen an Aktivitäten wie dem Jugendosterfest bemerkenswert, weil es die Anziehungskraft war, die damals bestand, aber im Laufe der Zeit nahm die Beteiligung ab“, sagte Diakon José Martínez von der Pfarrei San Lorenzo aus Ñemby.

Sowohl der technologische Fortschritt als auch andere Freizeitaktivitäten seien wesentliche Faktoren, die junge Menschen von der zentralen Bedeutung der Karwoche entfernt haben, so der Diakon. „Für die Jugend von heute ist es nicht so wichtig, vielleicht ist es ihnen gar nicht bewusst, weil sich auch die Familien verändert haben und sie keine tief verwurzelte Tradition mehr haben. Ich denke, dass diese Weitergabe des Glaubens verloren gegangen ist, also verbringt der Jugendliche diese Tage auf andere Weise“, fügte Martínez an.

Er erklärte in diesem Zusammenhang, dass nach der Pandemie die geringe Beteiligung junger Menschen an Ostern noch stärker aufgefallen sei, da es vielerorts weniger als 50 Teilnehmer gegeben habe und dort, wo viele aufgetaucht seien, diese in keinem Verhältnis zur Zahl von Menschen gestanden haben, die in der Pfarrgemeinde leben.

„Die Jugend von heute, die sogenannte Kristall-Generation, ist es nicht gewohnt, sich selbst oder den anderen zu konfrontieren, sondern konzentriert sich auf sich selbst und glaubt, dass er im Mittelpunkt steht und sich alles um ihn dreht“, sagte er weiter.

Diakon Martínez forderte auch junge Menschen und ihre Familien auf, sich an Ostern zu beteiligen, da er es als Gelegenheit sieht, Gottes Liebe zu erkennen, die Bedürfnisse anderer zu sehen und materielle Dinge loszuwerden, die innere Leeren wachsen lassen könnten.

Die geistige Abkühlung

Andererseits erklärte die Psychologin Laura Cáceres, dass das Christentum aufgrund einer spirituellen Abkühlung aufgehört habe, die Grundlage zu sein, die die Werte und Kulturen der westlichen Länder trägt. „Es gibt einen freien Kulturmarkt mit verschiedenen Möglichkeiten, die mit dem Christentum und auch untereinander konkurrieren. Sie behaupten, die beste, attraktivste und lohnendste Option zu sein. Ideologischer und kultureller Druck erodieren den Glauben vieler junger Menschen, die keine festen Überzeugungen haben, sie können glauben, aber sie wissen nicht, warum sie daran glauben“, erklärte sie.

Darüber hinaus argumentierte Cáceres, dass junge Menschen zurückhaltend werden, wenn Jugendtreffen eine routinemäßige Pflicht seien. „Das Christentum sollte jungen Menschen nicht aufgezwungen werden, sondern es sollte ein Gefühl der Zugehörigkeit und Beständigkeit in ihnen entwickelt werden“, betonte sie und fügte weiter an, dass Spiritualität der Gemeinschaft Ermutigung, Trost und Hoffnung bringe.

Die Herausforderung der Jugendführung besteht darin, die Vorlieben und Bedürfnisse der neuen Generationen zu entschlüsseln und die Wünsche zu verstehen, denen junge Menschen derzeit gegenüberstehen, um zu wissen, wie man sie anleitet. Die Psychologin empfahl, ihre Zweifel zu akzeptieren und nicht zu beurteilen, ihren Glauben auf die Probe zu stellen und sie im Prozess des spirituellen Wachstums zu begleiten. „Fördern Sie ein Klima der Glaubwürdigkeit für die Gruppe junger Menschen, die wirklich leben, was sie verkünden“, betonte sie.

Auch für die Psychologie hat der Glaube seine Vorteile: Er bietet eine Antwort, sorgt für Wohlbefinden und gibt dem Leben Sinn. In Bezug auf den ersten Punkt erklärte Cáceres, dass Wissenschaft oder Philosophie auf viele existenzielle Fragen keine klaren Antworten bieten, was Anlass zur Sorge gebe, dass Spiritualität jedoch eine Referenz sei, die helfe, dieses Wohlbefinden zu erreichen.

Zum nächsten Punkt sagte sie weiter, dass Spiritualität eine Tugend sei, ein Werkzeug, das die nötige Kraft gebe, um den negativen Ereignissen des Lebens zu begegnen. Zum dritten Punkt erklärte sie, dass er existenzielle Fragen beantworte. „Glauben ist eine Unterstützung, der man sich stellen muss, es bedeutet, auf ein höheres Wesen zurückzugreifen, das sensibel und empfänglich für Emotionen ist und seinem Leiden Trost spendet, besonders wenn die Person, die leidet, in Einsamkeit lebt und niemanden hat, mit dem sie sprechen kann“, erklärte Cáceres abschließend.

Wochenblatt / La Nación

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4 Kommentare zu “Jugend hält anscheinend nichts mehr von Ostern

  1. DerEulenspiegel

    Ein weltweites Phänomen. Die „christliche“ Menschheit im Westen insgesamt beseitigt Gott, erhebt sich selbst zum Gott oder schafft sich ihre eigenen Götter, so wie beispielhaft die GRÜNEN. Die evangelische Kirche in Bayern vergleicht Thunberg in einer Osterbotschaft schon mit Jesus. Evangelische und Katholische Bischöfe legen ihre sonst so groß zur Schau umgehängten Kreuze in Jerusalem ab um die dortigen Muslime nicht zu kränken. Geht es noch gotteslästerlicher? Diese Kirchen mit ihrem links-grün unterwandertem, teilweise teuflischem Personal, braucht tatsächlich kein Mensch! Die Menschheit strebt mit aller Macht ihrem Untergang zu, denn wer keine Werte mehr kennt, ist nicht mehr wert zu existieren – das lernt uns die Geschichte. Dazu ein aktueller Kommentar von Peter Hahne in YouTube:
    https://www.youtube.com/watch?v=nJJstZmm34c&t=5s

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  2. Wen wundert es?
    Sind die Kirchen, bzw. deren menschliche Vertreter etwa ein Vorbild für die Gläubigen?
    Nein! Sie sind es nicht, sie waren es nie!
    Sie haben immer Wasser gepredigt und selber Wein gesoffen.
    Während das Volk in Unwissenheit und Armut gehalten wurde, sowohl die Fürsten als auch die Pfaffen noch den letzten Pfennig aus den Menschen herauspressenten und die Armen hungerten, errichteten Kirchenfürsten ( sic! ) prächtige Kirchen und Paläste, mästeten sich fettgefressene Pfaffen an den abgepressten Abgaben der Gläubigen.
    Sie hielten die Menschen in Angst und Schrecken, predigten vom Fegefeuer und der Hölle, aus denen man sich freikaufen konnte, sofern man der Kirche nur genug Geld und Gut übereignete.
    Sie predigten nicht von der Liebe Gottes, der alles verzeiht, wenn man seine Vergehen bereut und sein Leben zum Guten ändert.
    Sondern sie sorgten dafür, daß die Gläubigen zur Beichte gehen, bezahlen und dann weiter Verbrechen begehen können, die sie ja wiederum beichten und sich davon loskaufen können.
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    Und ich glaube nicht, daß es den Christen in aller Welt entgangen ist, um was für einen pädophilen Verein es sich bei der katholischen Kirche handelt.
    Bis heute versuchen sie, möglichst viele Missbrauchsfälle unter dem Deckel zu halten.
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    Und heute die Anbiederung mit allen möglichen Perversitäten!
    All die Abnormalen sind den Kirchenoberen heute wichtiger als die Gläubigen.
    Das Allerwichtigste scheint momentan zu sein, daß gleichgeschlechtliche Paare gesegnet werden und kirchlich heiraten dürfen.
    Sie stellen andere Religionen über die eigene, buckeln vor den Muslimen und den Juden, verleugnen ihren Glauben.
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    Sie machen sich zu Erfüllungsgehilfen des Staates, indem sie z.B. die Ungeimpften von den Gottesdiensten ausschlossen, sie öffentlich brandmarkten und als unchristlich hinstellten.
    Und sie verherrlichen eine geistig Behinderte als „Klimamessias“, fangen auch schon damit an, Klima“leugner“ zu stigmatisieren.
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    Und dann wundern sie sich, daß sich die Gläubigen von ihnen abwenden?
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    Wer an Gott glaubt, braucht weder eine Kirche noch einen Pfaffen, der ihm erklärt, wie er Gottes Wort auszulegen hat.
    Jeder kann für sich selber Zwiesprache mit Gott halten.
    „Wo immer sich zwei oder drei in meinem Namen versammeln…………“
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    Ich selbst konnte schon als Kind nichts mit der Kirche anfangen.
    Und auch nicht mit Gott.
    Ich respektiere aber jeden, der seinen Glauben nicht nur auf der Zunge trägt, sondern ihn lebt.
    Ich verachte jedoch diejenigen, die nur davon reden um sich am Geld der Gläubigen zu bereichern.
    Und zu denen zähle ich die Kirchenvertreter. Angefangen beim Kirchenvorsteher bis hinauf zu den Bischöfen und dem Papst.
    Die wollen alle nur unser Bestes.
    Unser Geld!
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    P.S.
    Ichhabe die Bibel zwei Mal gelesen und kam zu dem Schluß, daß die Pfaffen alles tun, nur nicht nach Gottes Geboten zu leben und zu handeln.

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  3. Ein frommer Blick gen Himmel ist besser als ein falsches Gebet!

    Hing in einer Gaststätte, las ich als kleiner Junge und handele heute noch so.

  4. Ich war schon immer ein großer Fan der Kirchensekte und deren Feiertagen. Feiertage sagt ja schon alles. Anstatt zu arbeiten kostenlose Farreartage zu einem Monat bezahlten Ferien plus einem Monat Weihnachtsgeld grati dazu. Bleibt ja noch 10 Monate pro Jahr, in denen wir arbeiten müssen und es sich für Arbeitgeber lohnt.
    Sind ja nach den Feiertagen immer wieder genügend ähm Arbeitstage da, um sich vom mit Kleinkind auf dem Arm um den höchst persönlichen angefackelten Müll zum Shwuddeli-Hui-12dB abzushwuddeln zu erholen. Gäbe es keine Kirchensekte, so müssten wir wohl sonntags auch noch so tun, als ob wir ähm arbeiten, da mit der uns ständig schikanierende Arbeitgeber gewillt ist unsere Plata rauszurücken. Ich gehe mal davon aus, dass das der Grund ist, warum die Farreartage der Kirchensekte bei Jung und Alt recht schon seit Jahrtausenden immer recht beliebt waren.
    Allerdings hätte es mich recht angegurkt, wenn ich heute hätte früh aufstehen müssen und zur Kirche latschen müssen und mir das Gebrummele und Gestammele inklusive Weihrauch-Luftverpestung und Zeigefingerwedeln anhören hätte müssen. Wurde zum Glück abgeschafft. Kann ich mir ja am hiesig edukativem Basura-TV reinziehen.
    Die meisten Kleinkindern, Kinder und Jugendliche haben mit ihren Eltern/Verwandten ab 0:00 Uhr bis Open-end um den höchst persönlichen angefackelten Müll zum Shwuddeli-Hui-12dB abgeshwuddelt. Und da wollens eben nicht mehr zur Sonntagsschule, sondern gucken sich Gebrummele und Gestammele inklusive Weihrauch-Luftverpestung und Zeigefingerwedeln dann artig auf DeineTube/TickTack an. Einfach ohne Weihrauch-Luftverpestung.

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