Asunción: Der gestrige Mittwochmorgen in Paraguay startete ungewöhnlich kühl für einen Tag im späten Frühling/frühen Sommer. Die aufgezeichneten Tiefsttemperaturen liegen deutlich unter dem, was man im November erwarten würde und verdeutlichen, dass kühle Wetterlagen zu dieser Jahreszeit keine Seltenheit sind – wenn auch die Extreme weit auseinander liegen.
Aktuelle Kälteeinbrüche und regionale Unterschiede
Die folgenden Daten stammen von den automatischen Wetterstationen der Direktion für Meteorologie und Hydrologie (DMH).
Die niedrigsten Temperaturen wurden heute im Departement Canindeyú gemessen, wo die Werte auf lediglich 7,9 °C fielen. Dies markiert den kältesten Punkt des Landes an diesem Morgen. Im Süden, insbesondere in der Region Itapúa, verzeichneten die Stationen ebenfalls frische Minimalwerte, die zwischen 11 °C und 15 °C lagen. Obwohl der späte November normalerweise bereits deutlich wärmere Durchschnittstemperaturen aufweist, ist die aktuelle Kaltluftintrusion dafür verantwortlich, dass viele Regionen, einschließlich des Großraums Asunción/Central mit Werten um die 14 °C bis 16 °C, einen sehr kühlen Morgen erlebten.
Die historischen Extreme des Novembers
Die aktuelle Kältewelle führt unweigerlich zu der Frage, ob solche Verhältnisse zu dieser Jahreszeit normal sind. Ein Blick in die Wetteraufzeichnungen zeigt, dass extreme Kälte im November historisch belegt ist. Die historische Tagestiefsttemperatur für den 19. November wurde im Jahr 1970 in Encarnación registriert: Die Menschen erwachten damals bei eisigen 4,8 °C.
Dieser historische Rekord verdeutlicht die immense Bandbreite der Wetterbedingungen, die Paraguay erleben kann, wenn besonders starke polare Luftmassen aus dem Süden bis in die Subtropen vordringen.
Klimatische Einordnung der Abweichung
Die durchschnittlichen Tiefsttemperaturen im November liegen in Paraguay in der Regel zwischen 16 ° C und 20 °C. Die gestrigen einstelligen Werte in Canindeyú und die nur mäßig kühlen Temperaturen in Itapúa stellen eine signifikante Abweichung vom saisonalen Durchschnitt dar. Die verlängerten Kälteeinbrüche dienen als deutliche Erinnerung daran, dass selbst in den Monaten, die normalerweise als Beginn der heißen Jahreszeit gelten, Wetterphänomene wie die Einströmung kontinentaler Kaltluft für überraschend kühle Morgenstunden sorgen können.

Wochenblatt / DMH / Beitragsbild Archiv















