Kein Mindestlohn für Alle

Fast ein Drittel der erwerbstätigen Bevölkerung verdient weniger als den vorgeschriebenen gesetzlichen Mindestlohn, eine Tatsache, die aus Analysen der letzten zwei Jahren im Bezug auf die Neuregelung des Gesetzes dieses Jahr hervorgeht. Die Ergebnisse für das dritte Quartal 2014 wurden ausgewertet und durch das Institut für Statistik, Umfragen und Volkszählung (DGEEC) am vergangenen Mittwoch der Öffentlichkeit präsentiert.

Die Parameter resultieren aus Stichproben in Asunción und weiteren Gemeinden aus der Zentralabteilung, nachdem dort ein Großteil der Arbeitnehmer zu finden ist.

Die Umfrage zeigt aber auch auf, dass der Anteil an Menschen, die mehr als drei Mindestlöhne oder mehr verdienen um 2,1% zurückgegangen ist, hier hat eine Umverteilung in andere Sektoren stattgefunden.

Im Jahr 2013 haben 11% der Arbeitnehmer so ein hohes Gehalt erreicht, nach jetzigem Stand sind es nur noch 8,9%. Das durchschnittliche Einkommen beträgt aktuell rund 2.353.000 Guaranies, das ist 1,1% höher als im gleichen Zeitraum des Vorjahres, da waren es 2.327.000 Guaranies.

Luis Tavella, Vizepräsident der paraguayischen Industriegewerkschaft, erklärte das Phänomen, warum eine hohe Anzahl der Beschäftigten nicht den Mindestlohn erreichen. „Viele Menschen entscheiden sich, als Straßenhändler zu arbeiten, weit unter der Norm des Mindestlohns. Die Schmuggelware sei hier ein entscheidender Faktor, Verkäufer erhalten dann auch einen informellen Anteil“, sagte er.

„Auch Facharbeiter sind rar auf dem Arbeitsmarkt, Unternehmen suchen diese händeringend, finden aber keine, durch die Unterbeschäftigung wächst der Zweig Schmuggelware. Die Menschen auf der Straße verdienen zwar weniger, haben aber keine Verantwortung und können sich ihre Arbeitszeiten einteilen wie sie wollen“, beklagte Tavella.

Über 15,9% der erwerbstätigen Bevölkerung ist unterbeschäftigt, in Zahlen ausgedrückt, 219.000 Arbeitnehmer arbeiten weniger als 30 Stunden pro Woche, obwohl mehr Potential vorhanden wäre, aber nicht immer die Qualifikation.

Quelle: La Nación, Foto: Krueger, Erich O

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