Kleinreden und anders interpretieren

Asunción: Auch wenn die Entscheidung der Vereinigten Staaten einseitig ist, bezieht sie sich zumindest auf Fakten und Beweise die ihnen vorliegen. Dass dies nicht allen passt ist klar. Angst vor der politischen Zukunft bzw. der Ära nach Cartes macht sich bei vielen breit.

Kein geringerer als US-Außenminister Antony Blinken, nahm den Ex-Präsident von Paraguay, Horacio Manuel Cartes Jara, in die Liste der signifikant korrupten auf, was für diese ein Image- und Visaverlust bedeutet, denn eine Einreise für ihn und seine drei Kinder ist auf Lebenszeit verboten.

Dennoch zeigen sich aktuell die Anwälte von Cartes, Pedro Ovelar und Ricardo Preda solidarisch und verweisen auf die fehlende juristische Komponente des Urteils, welches in Paraguay gegenstandslos wäre.

Cartes selbst bezeichnet die Anschuldigungen als unbegründet und ungerechtfertigt. Auch Santiago Peña, der gestern zusammen mit Pedro Alliana in Guairá unterwegs waren, zeigten sich solidarisch mit dem als signifikant korrupten Politiker. Die Anwesenden hingegen schien der nervöse Diskurs von Senator Silvio Ovelar nicht zwingend überzeugt zu haben.

Auch wenn der Zeitpunkt der Verkündung als unpassend scheint, als ob sich jemand in den Wahlkampf einmischen wolle, wäre der Schaden zu einem späteren Zeitpunkt, beispielsweise im November, weitaus größer. Wenn also jemand die Absicht hatte Honor Colorado zu schaden, wäre es schlauer gewesen die Veröffentlichung eine Woche vor der Wahl kundzutun.

Die Generalstaatsanwältin steht damit mächtig unter Druck, da sie bei solch einer Designation ein Verfahren gegen Cartes einleiten muss, um als glaubwürdig zu gelten. Die Opposition warnte sie, wenn sie das nicht tue, stünde ihr ein weiteres Amtsenthebungsverfahren ins Haus, diesmal auch mit genügend Unterstützung im Abgeordnetenhaus.

Hinzukommt, dass die Cartes-Gruppe einige Geschäftspartner verlieren könnte. Als alleiniger Repräsentant von Samsung in Paraguay dürfte es bald einen Wechsel geben. Ebenso steht im Raum, ob die Beteiligung von Heineken an dem Cartes-Unternehmen Bebidas del Paraguay S.A. weiter Bestand haben wird oder ob die chilenischen Unternehmer, die mit ihm Enex führen, weiterhin Interesse an einer Zusammenarbeit haben werden.

Wochenblatt

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6 Kommentare zu “Kleinreden und anders interpretieren

  1. Es ist an der Zeit, die Kriegsverbrechen der USA zu veröffentlichen und abzuarbeiten. Die politische Verfolgung des Journalisten Julian Assange ist ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit der gesamten US-Regierung, inklusive ihres Außenministers Antony Blinken. Solange Julian Assange nicht frei ist, müsste die USA weltweit geächtet werden. Blinken war bereits für die Kriegsverbrecher Clinton und Bush in leitenden außenpolitischen Positionen tätig. Auch für den Kriegsverbrecher Barack Obama war er in mehreren Regierungsämtern tätig. Hier eine Liste der Kriege der USA: https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Militäroperationen_der_Vereinigten_Staaten – USA über 200 Kriege seit ihrer Gründung – bis zum Ukrainekrieg 2014 https://forum.beobachter.ch/forum/thread/18765-usa-über-200-kriege-seit-ihrer-gründung/ Liste bekanntgewordener CIA-Operationen: https://de.wikipedia.org/wiki/Central_Intelligence_Agency#Bekannte_Operationen

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    1. Ich will Ihnen ja gar nicht widersprechen, was unsere Freunde aus den USofA, so alles auf dem Kerbholz haben, nur wenn Sie gegen diese wettern, sieht das so aus, als nehmen Sie Al Cartes in Schutz.
      Ohne die USA wäre Paraguay vermutlich eine Diktatur mit Cartes an der Spitze, wo Hinrichtungen an der Tagesordnung wären. Jetzt hat man diese Quinonez wieder plötzlich auf dem Kieker, nachdem es um dieses Warzenschwein vor ein paar Monaten schon mal (kurz) laut wurde. Sie hat es einfach ausgessessen und Cartes Jünger haben eine Amtsenthebung verhindert. Jetzt meldet sich die USA und jetzt ist es wieder ein Thema. Vielleicht kann sie es wieder aussitzen und in ein paar Monaten bestimmt dann die Weltploizei dass Quinonez hochgradig korrupt ist und auch nicht mehr einreisen darf. Dann ist es wieder Thema Nr. 1.

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      1. Ich habe in keinem Wort Cartes erwähnt, nehme ihn auch nicht in Schutz. Innere Angelegenheiten Paraguays gehen den USA nichts an. Es ist ihr gutes Recht, jemandem die Einreise zu verweigern. Vor allem für etwas, das im Vergleich zu den Verbrechen der USA ein Nichts darstellt. Saddam Hussein war ein guter Freund der USA. Was sie grundlos mit ihrem Freund gemacht haben, ist bekannt. Grund war, dass er nicht mehr in Dollar zahlen wollte. Wer die USA zum Freunde hat, hat den größten denkbaren Feind. Ich hoffe, dass die USA in Kürze ihre Lektion erteilt bekommen.

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  2. “Wer frei ist von jeder Schuld, der werfe den ersten Stein.”
    Das sollte ein Paraguayer sein, wenn es um einen Paraguayer geht.
    Ein Amerikaner sollte es eher niemals sein, zumindest kenne ich keinen solchen, der frei ist von jeder Schuld.

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    1. Das Bibelzitat bezog sich auf den Ehebruch, den eine Frau begangen hatte. Männer wollten sie steinigen. Dann sagte Jesus, wer frei von Schuld ist, werfe den ersten Stein. Komischerweise sind dann alle verduftet. Das wird bei den Amis nicht passieren. Sie steinigen jeden. Momentan ist Julian Assange dran – und fast niemand regt sich auf. Und in Paraguay ist ihnen Cartes ein Dorn im Auge. So wird es auch denen ergehen, denen das Schicksal von Cartes egal ist. Niemand wird sich aufregen, wenn sie an der Reihe sind …

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