Kolonie Independencia: Wer kennt es nicht das Kultgetränk Jägermeister. Es findet auch in Paraguay großen Anklang, vor allem dort, wo sich Deutsche oder andere Ausländer niedergelassen haben, die gerne so einen Schnaps trinken, aber das nutzen viele Wirte schamlos aus.
Die meisten Gastwirte haben mittlerweile erkannt, dass sich mit dem Jägermeister gut Geld verdienen lässt und das auch noch ohne viel Arbeit. Flasche aufdrehen, Glas einschenken und fertig.
Noch nicht vor langer Zeit kostete ein Stamperl dieses Schnapses 10.000 Guaranies. Eigentlich auch schon ein stolzer Preis. Wer jedoch jetzt, zum Beispiel in der Kolonie Independencia, Lokalitäten aufsucht, zahlt dafür oft das Doppelte, 20.000 Guaranies.
Ein gemütlicher Abend, rechnet man dafür einmal drei Stamperl, kostet dann 60.000 Guaranies, so viel wie ein Rinderfilet mit Beilage.
Um der Sache auf den Grund zu gehen, warum hier einige Wirte auf Bauerfang aus sind, muss man sich den Einkaufspreis ansehen und dieser beträgt zum Beispiel bei einer Flasche Jägermeister mit einem Liter im Supermarkt Superseis 145.000 Guaranies.
Nimmt man dann die Original-Becher vom Jägermeister, die kleinen schwarzen, als Bezugspunkt her, so kann man aus dieser Literflasche 21 Stamperl an die Gäste ausschenken. Dies macht also bei einem Preis von 20.000 Guaranies 420.000 Guaranies aus, ein Gewinn für den Wirt von fast 300 %. Und das ohne viel Arbeit.
Es ist also anzuraten, besser dieses Getränk zu Hause zu genießen, dann wird der Geldbeutel geschont. Fairerweise ist anzumerken, dass es sogar noch ein oder zwei Lokalitäten in der Kolonie Independencia gibt, die für einen Stamperl 10.000 Guaranies verlangen, aber das Glas ist kleiner als das Original vom Jägermeister.
Wochenblatt
Lukas 24,34 Der Herr ist wahrhaftig auferstanden, und er ist dem Simon erschienen!
Ich trank auch schon mal von diesem Getränk.
Da ich Abstinenzler bin vertrage ich recht viel Alkohol ohne daß es im Kopf dreht. Das liegt wohl an den top Leberwerten und intakten Gehirnsynapsen bei mir als Nichtalkoholiker.
Zumindest ab und an einen aus dem Shotglas vertrug ich ohne zu taumeln.
Der Jägermeister wurde im Weltkrieg für Soldaten erfunden als Hustensaft und damit sie das Halsweh so kurieren konnten. Daher die vielen Kräuter im Jägermeister. Nur schade daß er Alkohol enthält denn eine alkoholfreie Version wäre der Ideale Trunk im Felde.
Nur mit 145.000 die Literflasche ist der Umtrunk natürlich zu teuer als Volksgetränk – auch wenn’s alkoholfrei wäre.
Man söffe den alkoholfreien Jägermeister im Schützengraben innerhalb eines Tages aus – also 1 Liter pro Tag pro Mann.
Will man das Getränk nun alkoholfrei als Volksgetränk etablieren und für’s Militär, dann darf die halbliter Plastikflasche nicht mehr als 1 Euro kosten. Dann, und nur dann kann sich das der Bürger leisten.
Eine billige Plastikflasche wie der 3 Leones Schnaps Fusel des Cartes in einfacher Essigflasche reicht zu. Dazu eventuell Essenzen als Kräuterersatz um das Getränk billig zu machen und natürlich ganz ohne Alkohol. Für Halsschmerz wie Mandelentzündung will man ja brennende Flüssigkeit denn die Mandelentzündung oder Halsweh werden ja lokal im Hinterrachen durch Bakterien oder Viren verursacht die da eben durch den Jägermeister abgetötet werden sollen. Dazu muß das Getränk brennende Eigenschaften haben die Viren und Bakterien abtöten. Dazu wurde der Jägermeister mal erfunden. Es stößt sich eben nicht gut wenn der Stoßtrupp Halsweh hat beim Sturm.
Also die Flasche Jägermeister sollte eigentlich rund 12.000 Gs kosten das Liter. So bei 8.000 Gs das Halbliter. Da kann sich dann der kleine Mann auch mal was gönnen. Natürlich alkoholfrei.
Der Hirsch mit den Kreuz ist der “Sankt Hubertus”, der Schutzheilige der Jäger (für die Katholen).
Deutscher Militärmarsch “St. Hubertus-Marsch” – https://www.youtube.com/watch?v=kGDwwaTGPPg
Beim Brauen ist der Jägermeister alkoholfrei weil er ein reiner alkoholfreier Kräuterlikör ist. Schofar scho Good! Dann gießen die da aber reinen Alkohol von der Zapfsäule bei der Tankstelle, Wasser und Zucker dazu.
Also, warum dann nicht gleich den Alkohol ganz weglassen?
Antwort: Kein Schwein söffe das Zeugs wenn er sich nicht daran besaufen kann.
Es geht den Leuten beim Jägermeister genausosehr um die Kräuter wie dem Säufer die Annonymen Alkoholiker (AA) im Bierzelt auf der Wies’n. Zweck heute komplett verfehlt denn der Jägermeister war als Arznei und Hustensaft gedacht.
Dies sind die Kräuter im Jägermeister.
“Der Grundstoff, also das Gemisch aus allen 56 Kräutern, wird im Wolfenbütteler Stammwerk hergestellt. Danach werden noch Neutralalkohol, Zucker und Wasser hinzugefügt, und der fertige Likör wird abgefüllt.
Bekannte Kräuter:
Süßholz
Sternanis
Zimt
Orangenschale
Bitterorange
Ingwerwurzel
Galgantwurzel
Chiretta
Gewürznelke
Macis
grüner Kardamom
Lavendel
Kamille
Ysop
Koriander
Safran
Wacholder
Ginseng
Mohnsamen”.
Ich glaube kaum daß man ursprünglich an Ginseng kam denn das stammt aus Korea und ist uns nur heute zugänglich. Was am meisten gegen Halsweh wirkt war sicherlich die Ingwer und die Orangenschale sowie Kamille. Einige dieser Kräuter wirken in der Tat wie schwache Antibiotika – alle haben aber eine gewisse heilende Wirkung. Wie sehr nun das einzelne Kraut noch im Bräu chemisch wirklich wirksam ist, das ist eine ganz andere Frage. Wahrscheinlich ging es dem Landser schon damals nur um sich einen Schwips anzusaufen vor dem letzten Hurra!
Hatten sie wirklich Ginseng drinnen, war es der weiße (billige) Ginseng – dieser verursacht aphrodisierende Effekte beim “Braten am Spieß” des Cavalieri.
Nähme man einige der teureren Kräuter raus, wie z.B. der Ginseng ist nicht gerade preiswert, dann verbilligte sich das Getränk auch sofort. Etwas mehr Ingwer ersetzte so manches teure Kraut denn der Ingwer tut da in dem Gebräu die meiste Wirkung gegen Halsweh und Husten da er brennt und desinfiziert.
Ysop hat z.B. mehrere Öle die heilend beim Gurgeln sind. Aber eines der Öle ist krebserregend und in den USA verboten. Die meisten der Kräuteröle kann man künstlich herstellen und könnte man so in den Jägermeister reintun ohne groß teuer Pflanzen und Kräuter zu suchen. Es wäre in etwa dasselbe was aber die Kosten drastisch reduzieren würde.
Onkel Nick
Bin grade in Deutschland. Was vor knapp 20 Jahren schon absehbar war, ist hier nun nahezu vollständig. Das Absterben der Kneipen(-Kultur).
Soweit ich das überblicken kann, gibt es hier keine einzige Kneipe mehr im Ort. Nur noch Dönerbuden.
Ich kann mich an meine Kindheit erinnern, da gab es hier mindestens 7 Kneipen.
Kann sein, dass irgendwo noch eine existiert, die ich noch nicht gesehen habe.
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Dieses Aussterben der Kneipenkultur wird auch nach Paraguay kommen. Hier sind ohnehin viel zu viele Deutsche eingewandert, mit dem Plan hier eine Kneipe aufzumachen oder ein Restaurant. Viele haben es nicht geschafft und viele weitere werden noch sterben. (die Kneipen natürlich, nicht die Menschen)
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“Die kleine Kneipe in unserer Straße” ist ein Auslaufmodell. Kommunikation, “Freundschaften” finden immer mehr online statt. Die Leute sitzen lieber zuhause am PC, als in einer dunklen, verrauchten Kneipe.
Von hohen Preis mal abgesehen.
Genauso wie Lieferdienste Restaurants langfristig aussterben lassen werden. Es wird immer mehr Großküchen geben, die direkt Lieferfahrzeuge versorgen und auf Bewirtung von Gästen verzichten und damit die Räumlichkeiten für die Gäste und Bewirtungspersonal sparen.
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Ob man das als positive Entwicklung sehen kann, wenn diese Kultur langfristig verloren geht, darf bezweifelt werden.
Aber ist leider so.
Es werden zunehmend harte Zeiten auf Gastwirtschaftsbetriebe zukommen.
DerEulenspiegel
Soweit nur zum Thema “Landsleute” in Paraguay!
Wer nach Paraguay auswandert sieht sich von mindestens zwei Seiten permanent bedroht:
1. Von den Einheimischen, die Ausländer zwar freundlich begegnen, aber im Hinterkopf schon überlegen, wie sie diese naiv wirkenden Gringos und “Goldesel” am schnellsten zu Ader lassen können, bis sie blank dastehen.
2. Von den eigenen Landsleuten, die einem einen guten Start und Erfolg nicht gönnen, neidisch und boshaft bis zum Erbrechen sind. Sich ständig gegenseitig bekriegen und diffamieren, anstatt zusammen zu halten und sich gegenseitig zu helfen. Darüber hinaus haben sich einige “Zecken” von diesen “lieben Landsleuten” eingenistet, geben sich als gutmeinende Helfer und Berater in allen Lebenslagen aus obwohl sie in der alten Heimat nur Versager waren. In Wirklichkeit führen sie nur Böses und Betrügerisches im Schild und lauern auf ihre Gelegenheit.
Wahrhaftig, wer hier mit Anstand und guter Einstellung ankommt, hat keinen leichten Stand und sollte sich immer bewußt sein, daß er sich hier wie in einem Haifischbecken bewegen muß. Das gelobte Land gibt es nirgends und schon garnicht in Paraguay! Das erkannten schon die Spanier unter Hernan Cortes. So beschrieb der Schreiber von Cortes seine Eindrücke wie folgt: “Das Glück liegt immer hinter den Bergen!”