Paso Kurusu: Das der Norden des Landes mit Polizisten unterbesetzt ist, scheint klar. Wenn einmal eine große Menge an Gesetzeshütern benötigt wird, werden sie da hingefahren.
So wie jetzt, obwohl der Eigentümer des 22.000 Hektar großen Grundstücks, Ulisses Rodrigues Teixeira, die illegale Besetzung nicht angezeigt hat, kommen 500 Polizisten, um die Vertreibung der rund 1.000 Personen durchzuführen. Die Landbesetzer haben nicht vor das Grundstück zu verlassen, bis der Staat es kauft und verteilt.
In dem Fall dieses Grundstücks begann alles mit einem Verkaufsangebot des brasilianischen Eigentümers. Er kaufte die riesige Fläche welche rund 17.000 Hektar trockenen Wald besitzt für rund 11 Millionen US-Dollar und wollte sie nur drei Jahre später dem paraguayischen Staat für über 30 Millionen US-Dollar verkaufen.
Einerseits könnte man so die Waldfläche schützen doch ist die Gefahr groß, dass eine Menge von Leuten die Hand aufhält, bis der Kauf getätigt ist.
Da die Regierung nicht wirklich mit ihrer versprochenen Landreform voran kommt war die Absicht wenigstens einen Teil, fast 8.000 Hektar vom Eigentümer zu kaufen und an landlose Bauern zu verteilen. Nach einem Treffen samt vielen Versprechungen kam allerdings nichts mehr, was die Wut der wartenden Bauern erklären kann.
Die Sprecher der bewaffneten Bauern oder auch „Campesinos“ sind bekannt und waren früher schon Verhandlungspartner von der Regierung. Bis zum jetzigen Zeitpunkt nahm noch kein Regierungssprecher Stellung zur Situation. Die Anführer stellten heute der Regierung ein Ultimatum von 48 Stunden für den Kauf der Ländereien.
Andererseits sagte die zuständige Staatsanwältin Sara Torres, dass Haftbefehle für die Anführer, José Rodríguez, Eulalio López und Virgilio Benítez vollstreckt werden.
Es ist wichtig aufzuzeigen, dass der Brasilianer Ulisses Rodrigues Teixeira das größte Interesse daran hat, dass das Grundstück besetzt wird, damit das Geschäft mit Fernando Lugo zustande kommt. Mit diesem Geschäft könnte er 20 Millionen Dollar gewinnen.
Teixeira kaufte die 22.000 Hektar der Estancia “Paso Kurusu” von der Familie Cardús im Dezember 2007 für nur 11,1 Millionen US-Dollar in Raten. Jedoch schon beim ersten Versuch dem Staat es zu verkaufen wollte er 31,6 Millionen US-Dollar. Die jetzige Offerte für 7.960 Hektar liegt bei 14 Millionen US-Dollar. Der Präsident des zuständigen Institutes, Indert, sagte vor zwei Tagen, dass für einen solchen Kauf kein Geld bereitliegen würde.
(Wochenblatt)