Mit 40 Stimmen wurde Senatorin Norma Aquino aus dem Kongress ausgeschlossen

Asunción: Mit 40 Stimmen wurde Senatorin Norma Aquino aus dem Kongress ausgeschlossen. Die ehemalige Senatorin brachte schmutzige Wäsche ans Licht und erzählte alles über ihre Kollegen. „Meine Macht liegt in meiner Brille, wenn ich meine Brille aufhabe, sage ich alles, was ich zu sagen habe“.

Norma Aquino, besser bekannt als „Yamy Nal“, wurde nach einer einstimmigen Entscheidung mit 40 Stimmen der Senatoren und 5 Abwesenden aus dem Kongress ausgeschlossen. Doch bevor sie ging, sorgte die Politikerin für Aufsehen und brachte viel schmutzige Wäsche ans Licht.

Anstatt die Audioaufnahmen über die Verteilung der 8 Millionen US-Dollar aus der Spende Taiwans zu klären, drohte die ehemalige Senatorin während der Sitzung des Oberhauses und warf den Kollegen mehrere Anschuldigungen vor.

„Diese Tonaufnahmen hatte Natalicio Chase, und warum hat er keine Anzeige erstattet, obwohl er doch derjenige war, der den Antrag auf Amtsenthebung gestellt hat”, warf Yamy Nal vor, die versicherte, dass der Fraktionsvorsitzende von Honor Colorado einer derjenigen war, die eine der Tonaufnahmen durchgesickern ließ. „Sie behaupten, zu Honor Colorado zu gehören, aber sie spielen auf zwei Seiten”, sagte sie über Chase.

Sie beschuldigte ihn auch der systematischen Gewalt. „Ich wurde von Natalicio Chase und ‚Nano‘ Galaverna, der mich wie eine Psychiatriepatientin behandelte, politisch missbraucht“, sagte Aquino. „Wenn ich gehe, werden mehrere gehen“, drohte sie und sprach dann über die Fälle von Vetternwirtschaft der Kongressmitglieder.

Volles Feuer

Sie bezeichnete ihre Kollegen als „Kanalratten“, „Idioten“ und „Kiffer“. Senator Rafael Filizzola warf sie vor, seinen Fall 12 Jahre lang verschleppt zu haben, und nannte ihn „Filicóptero“. Celeste Amarilla bezeichnete sie als Bestechliche und zeigte während der Sitzung sogar ein Video. „Was will mir ein ‚Trato Apu’a‘ über Moral erzählen, ich werde nicht anerkennen, was du anerkannt hast”, warf sie Silvio Ovelar vor.

„Ich habe keine Stimmen gekauft, ich habe die Struktur der Gemeinden nicht genutzt, um Stimmen zu kaufen”, warf sie Lizarella Valiente vor.

Um ihre Show zu vervollständigen, stieg Yamy Nal auf das Rednerpult und weinte während ihrer Aussagen. Aquino trug die ganze Zeit auffällige Sonnenbrillen. Die Debatte über den Verlust ihres Amtes dauerte 5 Stunden. Zunächst beantragte sie eine Verlängerung um 7 Tage, um sich zu verteidigen, aber ihre Kollegen stimmten dagegen und schließlich wurde sie aus dem Kongress ausgeschlossen.

Drohungen

Die nun ehemalige Senatorin behauptet, sie sei mit dem Tod bedroht worden, und machte Paraguayo Cubas dafür verantwortlich. „Payasín Cubas schüchtert ein, er kommt einfach ungebeten in das Haus meines Vaters“, klagte Aquino.

Vor ihrem Amtsverlust forderte sie auch die Entlassung der Senatoren Javier „Chaqueñito” Vera und Zenaida Delgado.

Der Anwalt „Leopardo”, Valentín Domínguez, der Aquino rechtlich vertritt, teilte mit, dass sie bei der 2. Polizeidienststelle von Asunción Anzeige wegen der Verbreitung der umstrittenen Audioaufnahmen erstattet hätten.

„Ihr Handy wurde von einer böswilligen Gruppe der Gegenseite abgehört“, sagte Domínguez. Aquino erinnerte daran, dass sie einen Schlaganfall erlitten habe, weil sie aus ihrem Job entlassen worden sei, da sie als CM für Cruzada Nacional gearbeitet habe, anstatt ihrer Arbeit nachzugehen.

Auswirkungen

„Da wir die Bürger davon überzeugt haben, dass die 8 Millionen US-Dollar nicht hier verteilt wurden, hat dies keinerlei Grundlage. Es wurde aus Fantasie und mangelnder intellektueller Fähigkeit heraus erfunden”, sagte Senator Chase. Dionisio Amarilla (PLRA) ließ schließlich los und sagte, dass Yamy Nal nicht auf Ratschläge gehört habe. Scharfe Äußerungen von Yamy Nal, bevor sie die rote Karte bekam

• „Ich bin kein Mbatara, ich wechsle nicht in einem Monat oder in fünf Monaten die Partei.”

• „Was wollen Sie? Dass ich mich hinknie? Ich knie nur vor Gott nieder.”

• „Hier ist niemand heilig, nur ich bin eine Heilige.”

• „Meine Kraft liegt in meiner Brille, wenn ich meine Brille habe, sage ich alles, was ich zu sagen habe.”

• „Rechtlich gesehen bin ich wie Jesus, den Judas verraten hat.”

• „Seine Frau (von Payo Cubas) wollte ihn nicht einmal in der Agrupación Especializada besuchen, ich musste ihm sogar Schlüpfer bringen, und ich schmuggelte sogar Wein ins Gefängnis.”

„Senator mit 7 Leben”

Senator Javier „Chaqueñito“ Vera kam besser davon, da seine Kollegen seine 60-tägige Suspendierung ohne Gehalt wegen des Skandals um die Audioaufnahmen, in denen auch er zu hören ist, genehmigten. Sogar Chaqueñito selbst stimmte unter Gelächter für seine Sanktion, da er so den Verlust seines Amtes vermieden hatte.

„Ich schließe mich der Entscheidung des Plenums an“, sagte der Gesetzgeber. „Offensichtlich haben wir es hier mit einem Senator mit sieben Leben zu tun, zwei bis drei hat er bereits verbraucht“, sagte Senatorin Yolanda Paredes (Cruzada Nacional).

Während dieser 60 Tage wird Gladys Mendoza, Schatzmeisterin dieser politischen Gruppierung, das Amt übernehmen.

Heute soll der Nachfolger vereidigt werden

Für heute wurde Walter Janusz Ricardo Kobylanski, „Finanzier“ der Cruzada Nacional, zur Vereidigung als Senator einberufen.

Der neue Gesetzgeber hatte seinerzeit Probleme mit der argentinischen Justiz. Der Unternehmer war in den Fall der Geldwäsche verwickelt, in den Lázaro Báez, der als Strohmann von Néstor und Cristina Kirchner gilt, verwickelt ist und der von der argentinischen Justiz in dem als „La ruta del dinero K“ bekannten Fall zu zehn Jahren Haft verurteilt wurde.

Sie korrigierte seine Aussagen vor einer Notarin

Vor der Sitzung zur Amtsenthebung von Norma Aquino korrigierte diese ihre Aussagen vor einer Notarin.
Die Senatoren Silvio Ovelar, Lizarella Valiente und Juan Carlos „Nano” Galaverna schickten die Notarin Lidia Velastiqui zu Yamy, damit sie ihre Aussagen revidierte, in denen sie sie in die Verteilung von Geld an die Kollegen verwickelte.

„Meine liebe Notarin, als Anwältin revidiere ich meine Aussagen und bedauere sehr, was passiert ist. Es tut mir sehr leid. Ich habe mich seit gestern entschuldigt. Ich korrigiere mich, ich leugne nicht, dass die Audioaufnahmen existieren”, erklärte Aquino.

Die Senatoren erwogen, Aquino wegen Verleumdung und übler Nachrede zu verklagen. An einer Stelle nutzte Yamy Nal das Gespräch mit den Medien, um Horacio Cartes zu drängen, „die Verschwörung zu erkennen”. Vor dem Ausschluss aus dem Senat sagte Aquino einem Radiosender, dass sie nur zurücktreten würde, wenn Horacio Cartes sie darum bitte und auch nur wenn er ihr einen neuen Job gibt, da sie nicht ohne Geld dastehen möchte.

Wochenblatt / Extra