Mutti – 100 Jahre italienische Tradition in Paraguay

Asunción: In diesem Monat wird das Familienunternehmen, was sich der Herstellung von Wurstwaren hingibt, 100 Jahre alt. Ununterbrochen wurde der Betrieb geführt, der weiterhin investiert um wettbewerbsfähig mitzuhalten. Die Firma erhielt Auszeichnungen für ihre erfolgreiche Arbeit.

Gegründet wurde die Firma im Januar 1913 von den Gebrüdern Pedro und Salustiano Mutti Zorrilla, Kinder des italienischen Einwanderers Luigi Mutti. Dieses Familienunternehmen, mittlerweile auch paraguayisch, arbeitet nun schon in der vierten Generation.

Ausgelaugt von der Arbeit auf einem Immigrantenschiff welches Buenos Aires mit Asunción verband entschieden die Gebrüder Mutti ihr eigenes Unternehmen zu gründen. Während Salustiano sich der Produktion von Wurstwaren hingab war Pedro für den Verkauf zuständig.

„Sie sind mit dem Pferdewagen die Stadtteile abgefahren oder haben die Produkte auf dem Mercado Guasu (heute Platz der Demokratie) verkauft. Damals wurden vorrangig handgemachte Mortadellas produziert die mit in kühlen Räumen lange lagern konnte. Es waren grobe Würste mit italienischer Rezeptur. Diese Geschmäcker waren jedoch beim Kunden hier nicht so beliebt, weswegen die Rezepte nach und nach verloren gingen und durch andere ersetzt wurden“, erklärt der Geschäftsführer Miguel Ángel Cañete.

Die Fabrik ist nach wie vor am gleichen Ort wo sie gegründet wurde, an der Straße Itapúa, im Stadtteil Trinidad. Ganz in der Nähe waren früher die großen Schlachthöfe. Das Unternehmen Mutti war damals nicht das einzige in der Gegend. Einige Mitstreiter waren die Familien Bacigaluppo und Acosta, jedoch stellten sie schon vor Jahrzenten ihren Betrieb ein.

Pedro Mutti, der das Unternehmen bis zu seinem Tod in 1938 führte, wurde von seinem Sohn ersetzt, der weiter auf handgemachte Produkte setzte, die auf den Wochenmärkten und in den Gemischtwarenläden der Stadt angeboten wurden.

„In den Siebzigern hat mein Vater alle Anteile der Firma von seinen Brüdern und Onkeln aufgekauft und somit den Betrieb vereint. Ich arbeite seit 28 Jahren in den Betrieb und gehe der Tradition nach. Unter meiner Leitung wurden jedoch auch notwenige Neuerungen eingeführt. Man musste investieren, da sich die Gewohnheiten der Leute änderten und die Anforderungen an die Produkte sowie der Auswahl wuchsen. Heutzutage geht die Investition weiter. Mit neuer Technologie kann man den Kunden ein sauberes und qualitativ hochwertiges Wurstprodukt zu einem fairen Preis anbieten“, sagte Cañete.

Mutti

Die Wurstfabrik hat eine Tageskapazität von 20.000 kg. Sie gibt 120 Menschen Arbeit. Wir stellen 24 Typen von Wurstwaren her, zudem Hamburger und seit vier Jahren ein Schweinefleischverkaufseinheit. Wir nehmen an in diesem Jahr 14% mehr abzusetzen. Der Markt ist nach wie vor am Wachsen. Wir haben noch freie Kapazitäten und kennen das Geschäft“, betont der Geschäftsführer.

„Weil nicht viele Familienunternehmen 100 Jahre alt werden waren wir sehr stolz auf die Auszeichnung der Vereinigung der christlichen Geschäftsleute (ADEC), die uns zu Teil wurde“, meinte er.

„Mutti SRL investiert 1,5 Millionen US-Dollar in die Konstruktion eines neuen Schlachthofs in Limpio. Dieser soll Ende 2013 in Betrieb genommen werden. Das Gelände im Stadtteil Trinidad soll dann nur als Warenumschlagsplatz bzw. Verteilerzentrum funktionieren“, erklärte Miguel Cañete.

Der Stadtteil Trinidad, in dem sie seit 100 Jahren produzieren wurde mehr und mehr zum Wohnviertel, weswegen ein Ausweichort zum Produzieren gefunden werden musste. Um allen Richtlinien zum Umweltschutz einzuhalten wurden Technologien im Wert von 3,5 Millionen US-Dollar implementiert.

(Wochenblatt / Abc)

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