Asunción: Staatsanwältin Sandra Ledesma, die für die Ermittlungen zu dem in der Sozialversicherungsanstalt IPS eingerichteten Betrugssystem zuständig ist, versicherte, dass diese Straftat nicht nur im Sozialversicherungssystem vorkomme, sondern alle öffentlichen Einrichtungen betreffe, in denen der Verkauf von Positionen ist ein tief verwurzelter Brauch sei.
Sie sagte weiter, dass mehr als 3.000 Menschen für den Zugang zu attraktiven Positionen bezahlt hätten, nicht nur im IPS, sondern in fast allen öffentlichen Einrichtungen des Landes. Die Interessenten wurden völlig betrogen, da niemand auf eine Stelle zugreifen konnte. Einer von ihnen zahlte 20 Millionen Guaranies, um eine Position im binationalen Wasserkraftwerk Yacyretá zu bekommen.
„Was als Untersuchung über den Verkauf von Positionen bei IPS begann, ohne dass die Versprechen eingehalten wurden, weitet sich so aus, dass es praktisch alle öffentlichen Institutionen erreicht“, erklärte Ledesma.
In verschiedenen Einrichtungen wurden mehr als 15 Razzien durchgeführt, die bisher zur Festnahme von 13 Personen führten.
„Es ist wichtig, dass sie wissen, dass wir bereits wissen, wer sie sind. Wir ziehen es vor, dass die Beschuldigten freiwillig kommen, weil wir bereits Namen, Ausweisnummern und eine Kopie des Dokuments der Personen haben, die bezahlt haben und dieser Täuschung zum Opfer gefallen sind“, warnte Ledesma die weiteren Betroffenen in dem Fall.
Sie fügte hinzu, dass “viele der Betrogenen Angst haben, sich an die Staatsanwaltschaft zu wenden, weil sie angeblich Drohungen von den Betrügern erhalten haben, und daher halte ich es für angebracht, dies klarzustellen.“
Bezüglich der Beträge, die diese Personen gezahlt haben, die übrigens keine einzige Stelle bekamen, gab Ledesma bekannt, dass die Zahlen zwischen drei und 20 Millionen Guaranies liegen. Bei einem letzten Fall handelt es sich um jemanden, der die Zusage erhalten hat, einen Arbeitsplatz bei der binationalen Entität Yacyretá zu bekommen.
Wochenblatt / adn digital
DerEulenspiegel
Wer regiert denn dieses Land seit “ewigen Zeiten”? Und kein Staatsanwalt, keine Richter, die diesem teuflischen Treiben endlich mal gründlich den Kampf ansagen! Dazu ein “hoch gebildetes Wählervolk” die immer wieder die gleichen Gutsherren wählen und glauben, von nun an würde alles besser werden. Wie sagte schon Einstein: WAHNSINN ERKENNT MAN DARAN, WENN MAN IMMER WIEDER DEN GLEICHEN FEHLER MACHT UND AN EIN GUTES ERGEBNIS GLAUBT!
Planet der Affen
Ich frage mich, ob es das noch in anderen Ländern gibt, wo Leute für ein Pöstchen zahlen (müssen). Aus meiner Sicht eine sehr paraguayische Eigenschaft – für den “Traum” einer Arbeitsstelle im öffentlich Dienst (mit Kündigungsschutz) sind viele bereit in die Tasche zu greifen, weil jeder weiß, dass diese Art von “Arbeit” keine Verantwortung, keine Anstrengung, kein Probleme lösen mit sich trägt Man geht gemütlich zur Arbeitsstelle, trinkt seinen Terere, spielt mit dem Handy und albert mit den ebenso beschäftigungslosen Kollegen rum und hat um 13 Uhr Feierabend.
Aus deutscher Sicht völlig undenkbar für eine Arbeitsstelle zu zahlen.
Im Übrigen ein “Comeback” von Sandra Ledesma, die im Fall von Bredow einfach so drei unschuldige Deutsche ohne Beweise wegsperrt und gut zwei Jahre nach dem Mord keinerlei Ermittlungsergebnisse aufweisen kann.
Was auch egal ist, denn niemand, selbst sie nicht, erinnert sich an den Mord mehr. Deutsche Botschaft offenbar auch nicht oder hat keine Lust da nachzubohren. Ein renommierter Wissenschaftler und seine minderjährige Tochter brutal ermordert – ist doch egaaaal.