Von 02.00 Uhr Nachts an waren die sechs Eingänge des Abasto Marktes, gelegen an der Straße Choferes del Chaco, geschlossen. Gemüseproduzenten vereinigten sich und hielten die Tore geschlossen, damit kein Lkw mit brasilianischen oder argentinischen Gemüse das Gelände befährt.
Der Grund scheint klar, doch macht es Sinn? Obwohl es keiner lauthals sagen möchte ist doch nationale Produktion bei Gemüse eher mäßige Qualität. Somit suchen viele Personen, nach dem Preis nach Qualität. Oftmals werden wegen verfügbaren Mengen auch ausländische Produkte zu Spottpreisen in Paraguay angeboten, Stichwort Tomaten.
Da fühlt sich natürlich ein nationaler Bauer benachteiligt. Doch sollte man anstatt Quoten einzuführen, nicht die nationale Qualität fördern. Was nützt dem Endverbraucher eine Kiste nationale Tomaten, die er nicht essen will, weil sie unansehnlich bzw. von schlechter Konsistenz und fleckig sind.
Gegen Schmuggel zu sein, so wie der Vizepräsident Franco das heute Morgen sagte, ist völlig in Ordnung doch auf einem Markt verbieten verschiedene Produkte anzubieten geht zu weit. Die Grenzen zu sperren in Zeiten der Hochproduktion, wie von Franco angekündigt ist ebenso schwachsinnig wie die Schuld auf die Richter zu schieben, die milde Urteile gegen die Schmuggler aussprechen. Den Demonstranten gehört nicht der Markt und die Fuhre Möhren, Zwiebeln etc. ebenso wenig.
Auf einem Markt, wie dem Abasto, wo erst einmal gegen den Schmuggel vorgegangen werden sollte, ist Platz für alle Qualitäten in verschiedenen Preisklassen. Nicht der Produzent entscheidet was verzehrt wird sondern der Konsument.
Jan Päßler
