Von Camila Benítez Roa und Lisa Rauschenberger
Als der Vorhang fiel und das Publikum zu applaudieren begann, konnten es die meisten Schüler kaum glauben. Eine Woche lang hatten sie für diesen Moment geprobt und nun war er einfach vorbei. Eben noch hatten sie in der Manege ihre Kunststücke gezeigt, ob am Trapez, mit den Jonglierbällen oder als Akrobaten. Beim dritten internationalen Ferienlager der Initiative PASCH „Schulen: Partner der Zukunft“ in Villa General Belgrano/Argentinien drehte sich alles um das Thema „Zirkus“. Insgesamt 57 Schüler aus Argentinien, Chile, Paraguay und Uruguay waren dafür in die argentinische Provinz Córdoba gereist. Die Initiative PASCH ist ein Netzwerk von rund 1500 so genannter Partnerschulen weltweit und wurde im Jahr 2008 vom Auswärtigen Amt der Bundesrepublik Deutschland mit dem Ziel ins Leben gerufen, den Deutschunterricht in den Partnerschulen zu fördern; z.B. mit Stipendien und Bildungsangeboten wie diesem Ferienlager. Eine solche Veranstaltung vorzubereiten kostet viel Zeit und Energie. Ines Patzig-Bartsch ist PASCH-Projektleiterin und betreut vom Goethe-Institut Buenos Aires aus die Länder Argentinien, Paraguay, Uruguay und ab 2011 auch Chile. „Das internationale Ferienlager findet jetzt schon zum dritten Mal statt und hat in jedem Jahr ein anderes Thema. Im Dezember 2008 hieß es ‚Spurensuche – auf der Suche nach Gründen für die Einwanderung von Deutschen nach Argentinien’, letztes Jahr dann arbeiteten Schüler, Lehrer und ein professionelles Filmteam mit einem unglaublichen Engagement an zwei Werbespots zum Thema ‚Warum Deutsch lernen’“, berichtet Ines Patzig-Bartsch über die vergangenen Jahre. Und jetzt also Zirkus: Angeleitet von einem internationalen Team mit Spezialisten aus Deutschland, Argentinien, Frankreich und der Dominikanischen Republik, bereiteten sich die Schüler in Workshops zu Akrobatik, Trapez und Tuch, Musik, Jonglage, Kostümbild, Bühnenbild, Film und Presse auf die Aufführung vor.
Laura Cabrera aus Asunción hat am Kostüm-Workshop teilgenommen: „Es war super“, berichtet sie über diese Erfahrung. „Wir haben die Kostüme für alle Zirkusartisten gemacht, also zum Beispiel Masken, Umhänge und Verkleidungen für die große Show am letzten Tag.“ Daneben hat sie auch noch Deutsch gelernt, denn bei der Organisation haben die Mitarbeiter im PASCH-Büro darauf geachtet, dass alle Wokshopleiter Deutsch sprechen oder lernen. Auch Sol Pérez Corti, Projektassistentin im PASCH-Büro in Buenos Aires, hat bei der Organisation des diesjährigen Ferienlagers mitgewirkt. „Wir haben zwischen März und Mai damit begonnen, die einzelnen Workshopleiter zu kontaktieren. Der intensive Teil der Vorbereitung begann dann im September“, erzählt Sol. Dass das Ferienlager nun schon zum dritten Mal in Villa General Belgrano stattfindet, habe unter anderem damit zu tun, dass die Jugendherberge „El Rincón“ der perfekte Ort dafür sei. „Es ist ein gemütlicher, angenehmer Ort und das Allerwichtigste ist, dass der Besitzer John Vinks die Zielsetzung des Ferienlagers perfekt versteht“, meint Sol und fügt hinzu, dass es nicht nur darum gehe, Deutsch als eine zusätzliche Fremdsprache zu lernen, sondern darum, dass diese Sprache den Teilnehmern in absehbarer Zukunft neue Horizonte eröffnen könne, zum Beispiel durch ein Studium in Deutschland. In Villa General Belgrano können sich die Schüler sicher und frei bewegen und natürlich gibt es für ein Ferienlager, in dem die deutsche Sprache eine wichtige Rolle spielt, keinen interessanteren Ort als Villa General Belgrano, wo die deutsche Einwanderung eine lange Tradition hat.
Camila Benítez Roa, 16, Schülerin des C.N.C. General Bernardino Caballero in Asunción war Teilnehmerin des Presseworkshops im PASCH-Ferienlager.
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(Pressemeldung)