Neuer Schlachthof entsteht in Yby Yaú

Asunción: Nach einer Einigung mit der Regierung über den Bau von Straßen, die Bereitstellung von Strom und Steuervorteile bestätigte der multinationale Konzern Marfrig den Bau eines Schlachtbetriebs in Yby Yaú, Departement Concepción.

Investoren besichtigten am Mittwoch den Bereich, in dem die Anlage gebaut wird und trafen sich gestern mit dem Minister für Industrie und Handel, Luis Castiglioni, um dem Marfrig-Projekt grünes Licht zu erteilen.

“Sie baten die Behörden eine 10 km lange Straße zu asphaltieren und Strom an den Ort zu legen, wo die Fabrik entstehen soll. Nach der Bestätigung durch das MOPC und der Ande sagte Marfrig die Investition zu, die je nach Bodenbeschaffenheit um die 100 Millionen US-Dollar liegen soll”, erklärte Vizeminister Ramiro Samaniego und fügte hinzu, “dass der multinationale Konzern brasilianischer Herkunft sich an das Gesetz Nr. 60/90 halten wird, das ihn von verschiedenen Steuern befreit, während die Gemeinde Yby Yaú auch an Steuervorteilen für das Unternehmen arbeitet”.

Marfrig will täglich 1.000 bis 1.200 Rinder schlachten und benötigt dafür eine ebensolche Anzahl von Mitarbeitern. Dazu kommen die 5.000 indirekten Arbeitsplätze, die in Yby Yaú geschaffen werden sollen.

In einer ersten Phase wird die Firma Fleisch exportieren, aber sie will auch Hamburger herstellen, da es als multinationales Unternehmen weltweit führend in der Bereitstellung dieses Produkts ist. Die Anlage soll spätestens in anderthalb Jahren in Betrieb gehen.

Wochenblatt / MIC

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7 Kommentare zu “Neuer Schlachthof entsteht in Yby Yaú

  1. “Steuervorteile”
    Die kleinen selbständigen Betriebe bekommen keine Steuervorteile. Sie müssen sich alles hart erarbeiten. Die internationalen Konzerne hingegen, bekommen die Steuervorteile nachgeschmissen. Dadurch können die Großen günstiger Produzieren und die gesparten Steuern bedeuten Kapital, was z.B. in Werbung fließen kann. So werden kleine selbständige Betriebe vom Markt verdrängt. Genau die Betriebe, die durch ihre Steuerzahlungen den Staat am Laufen halten.
    Aber klar, von den gesparten Steuern bleibt sicher immer auch etwas für Bestechungsgelder übrig. Der tatsächliche Grund, warum die Großen bevorzugt werden.
    Steuergerechtigkeit und freie Marktwirtschaf sieht anders aus.

  2. Das wird meiner Meinung nach eine sehr kurzlebig Sache, da die Zeiten der Fleisch Gewinnung durch Tiere bald vorbei ist. Die Patente fuer Labor Fleisch liegen bereits in Israel und es ist nur eine Frage der Zeit bis die umgesetzt werden…..

  3. Heinz das stimmt so nicht…..ich las bis 2050 wird sich der Fleischkonsum verdoppeln und deshalb setzt man auf Laborfleisch um den Bedarf zu decken.
    Fleisch ist für Paraguay immernoch die Zukunft. Und die Behauptung von Nick, dass die kleinen vom Markt verdrängt werden , stimmt so auch nicht. Die kleinen Betriebe schlachten für Paraguay . Die Großen sind überwiegend für den Export. Und sie schaffen Arbeitsplätze!

    1. Zitat: “Die kleinen Betriebe schlachten für Paraguay . Die Großen sind überwiegend für den Export.”
      Das ist ziemlich naiv. Die kleinen Läden werden verschwinden, weil sie von großen Supermarktketten verdrängt werden. Das ist auch hier in Paraguay immer deutlicher sichtbar. Und was denkst du wo die Ketten einkaufen werden? Bei etlichen verschiedenen teuren Kleinbetrieben, oder dem Großbetrieb, der die Ware dank Rationalisierung und Sreuerersparnis billiger anbieten kann?
      Der Trend ist bereits klar zu erkennen und er wird genauso ablaufen wie überall auf der Welt. Wir sitzen hier nicht auf einer kleinen Insel der Glückseligkeit.

        1. Wenn der Schlachthof bis zu 1000 Mitarbeiter haben soll, die höchstwahrscheinlich rund um die Uhr arbeiten, wären immer ein paar hundert Arbeiter anwesend. Ich wüßte nicht, dass die EPP sich jemals getraut hat ein so großes Objekt anzugreifen.
          Und da in Py ein Werkschutz durchaus üblich ist und auch nicht so viel kostet und leicht aufzustellen ist, gehe ich davon aus, dass sie sich selbst einen organisieren werden. Ist ja in Py keine Seltenheit, dass auch mittelgroße Estancias Securitys haben. Die EPP hat ja schon den einen oder anderen Security-Mitarbeiter auf Estancias umgelegt. Wobei ich denke, dass das hauptsächlich daran lag, dass die Securities nicht ihren Job gemacht haben, sondern sich ergeben haben. Paraguayer sind eher feige, was ihnen hier wohl zum Verhängnis wurde.
          Obwohl ich mich da an einen mutigen Security-Helden erinnere, der bei einem Bankraub in Asu sich ein Schießduell geliefert und gewonnen hat. Aber ich glaube, dass solche Helden bei der Mentalität der Paraguayer eher selten sind.
          Ob die Bewachung des Großkapitals mit den Zielen der PCC vereinbar ist, wage ich zu bezweifeln. Aber ebenso darf man bezweifeln, dass die PCC ihre selbstgesteckte Charta befolgt, wenn Geld winkt.

  4. Marfrig ist einer der groessten Fleischproduzenten weltweit. Das bedeutet gehoerig Konkurrenz zu den Schlachthoefen der Kooperativen der Mennoniten. In Baelde duerften diese Uebernahmeangebote von den internationalen Fleischriesen erhalten. Mal sehen welcher mennonitische Bonze zuerst seine Landsleute verkauft.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Marfrig
    “Marfrig ist das drittgrößte brasilianische Unternehmen in der Lebensmittelindustrie, nach JBS S. A. und Brasil Foods sowie einer der größten Rindfleisch-Produzenten der Welt. Das Unternehmen hat seinen Sitz in São Paulo.
    Hauptgeschäftsfeld ist die Verarbeitung von Fleisch (Rinder, Schweine, Schafe, Geflügel). Die Gruppe hat in 17 Ländern Produktionsstätten und ist in ca. 160 Staaten der Erde aktiv. Das Unternehmen war einer der offiziellen Sponsoren der Fußball-Weltmeisterschaften 2010 in Südafrika und 2014 in Brasilien.
    2008 wurde mit Moy Park der größte Hühnerfleischproduzent Irlands übernommen. Zwei Jahre später wurde der US-amerikanische Fleischproduzent Keystone Foods übernommen.”
    Bezeichnenderweise werden keine neuen Molkereien gebaut. Was bedeutet das? Der Sektor ist nicht rentabel und da ist kein Geld mehr zu holen.

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