Asunción: Ex-Präsident Nicanor Duarte Frutos ist zwar ein Wendehals aber nicht dumm und ungebildet. Seine Einschätzung zu fehlenden Debatten im Kongress und den Intellekt seiner Kollegen sind freundlich ausgedrückt aber dennoch harte Kritik.
„Die Öffnung der Wahllisten und die Vorzugsstimme, die von der Opposition vorgeschlagen wurde, führte zu einer Stärkung der Colorado-Partei und ermöglichte den Zugang zu allen politischen Parteien für Personen ohne Ausbildung, von denen viele mit kriminellen Aktivitäten und Narkopolitik in Verbindung standen. So hatte Stroessner bessere Abgeordnete und Senatoren, obwohl wir in einem autoritären Regime lebten, es waren politische Akteure von großer intellektueller Statur, nicht so wie heute.
Heute gibt es nur noch wenige Abgeordnete und Senatoren, die zwei Ideen ohne Gender- und Syntaxfehler aneinanderreihen können. Die Leute protestieren also, es gibt keine Debatte.
Mit wem sollen die Abgeordneten und Senatoren debattieren, mit Chaqueñito? Mit wem? Das Fehlen einer Debatte ist nicht wegen der Colorado-Mehrheit, sondern wegen der schlimmsten intellektuellen Krise, die die politische Führung der Partei durchmacht, die politische Gemeinschaft der Partei, die sich mit größerer Intensität im Kongress widerspiegelt, mit dem Respekt, den einige Senatoren, einige Senatoren, Abgeordnete und Deputierte verdienen, die Ausnahmen sind.
Wochenblatt / Última Hora












DerEulenspiegel
Wo er Recht hat, hat er recht. Doch Eines vergesse ich Nicanor nicht: Bevor er zum Präsidenten Paraguay gewählt wurde, tönte er landauf- und landab, daß er „unerbittlich und ohne Ansehen von Person und gesellschaftlicher Stellung“ alle und alles bekämpfen werden, was mit Korruption zu tun habe. Kaum im Amt hörte man davon nicht mehr viel. Dafür davon, daß er während seiner Zeit als Präsident zu unheimlichem Immobilienreichtum gelangt sei und nach Beendigung seiner Präsidentenschaft am Ende einen hoch dotierten Posten im Aufsichtsrat des Wasserkraftwerkes erhielt. Ich hatte damals alle meine Hoffnung auf Fortschritt und Aufrichtigkeit in PY gesetzt, zumal er sich sehr für den christlichen Glauben interessierte und sich dazu bekannte, sogar über viele Monate mitsamt seiner Frau in einer mennonitischen Kirche präsent war – doch er war für mich am Ende nur eine große Enttäuschung. Seit dieser Zeit wurde ich, poltisch gesehen, in Paraguay vom Optimisten zum Pessimisten, vom Träumer zum Realist und glaube grundsätzlich NIEMANDEN MEHR ETWAS
.
Land Of Confusion
Nicanor ist so einer wie in Deutschland ein Kubicki bei der FDP. Er prangert die Zustände an, ist aber auch nur ein Mitläufer.
Wolfgang
Wasmosy sagte mal ueber ihn, als er Kultusminister war: Gut, dass das Ministerium keine Raeder hatte, sonst haette Nicanor es mitgenommen!