Paraguayisches Parlament = Mafia?

Asunción/Caracas: Gestern beschuldigte der Präsident der Bolivarischen Republik Venezuela, Hugo Chávez, das paraguayische Parlament, dass es nur aus Mafiosis zusammengesetzt sei. Diese Anschuldigung ist an sich nichts neues, nur trifft sich nicht auf 100% zu oder wollte der Anführer des Karibikstaates auch Sixto Pereira, Carlos Filizzola und Alberto Grillón in den Senkel stellen?

Tatsächlich meinte er den Rest derer, die seinen Verbündeten abgesetzt haben, seinen Kanzler Nicolas Maduro als unerwünscht deklariert und ständig gegen die Aufnahme Venezuelas in den Mercosur gestellt hatten.

Obwohl Chávez in der Vergangenheit mehr daran gelegen haben sollte in den Mercosur zu kommen drehte er den Spieß um und beschuldigte die „Mafiabande“ als Bittsteller für hohe Summen. Dabei darf nicht vergessen werden, dass in den letzten Jahren die Senatoren Paraguays mehrmals öffentlich davor warnten, dass Abstimmungen mit Geld aus Venezuela manipuliert werden sollen.

Der Venezolaner Chávez ist bekannt für seine Unterstützungszahlungen bei diversen Wahlkampagnen. Den Wahlkampf von Cristina Kirchner unterstützte er mit 800.000 US-Dollar. Inwiefern er bei Lugo behilflich war, ist nicht geklärt.

(Wochenblatt)

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6 Kommentare zu “Paraguayisches Parlament = Mafia?

  1. Wie Herr Jan Päßler schreibt, sollen drei der Abgeordneten keine Mafiosi sein.

    Das macht doch Mut für die Zukunft. Vielleicht haben wir dann nächstes Jahr ein Parlament mit vier Nicht-Mafiosi.
    Hoffnung besteht also!

  2. Das Ganze wird so und so noch lustig werden. Der Mercosur hat ein Abkommen mit Israel. Wenn nun Venezuela im Mercosur ist, wie soll das funktionieren. Chavez ist bekanntlich engstens mit dem iranischen Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad befreundet. Sie haben viele gemeinsam Joint Ventures in Venezuela und auch im Iran.

  3. das Parlament hat mit seinem Amtsenthebungsverfahren diesem Lande offenkundig einen Bärendienst erwiesen. Nicht nur, daß Paraguay nun in Südamerika isoliert ist, so ist auch die Resonanz in anderen Ländern eher negativ, siehe hier am Beispiel von Frankreich und Spanien.
    http://diefreiheitsliebe.de/freiheit/spanien-und-frankreich-lehnen-putsch-ab
    Positiv hingegen ist die Resonanz in den bekannten Ausbeuterstaaten Kanada und USA (siehe Forbes, Human Rights und OAS).

    1. Immer wieder schön zu sehen wie Unterschiedlich die Medien so berichten. Vor allem wie Rücksichtslos das Wort Putsch verwendet wird. Das ist ja gleich so, als würde man einen Mörder suchen, weil jemand starb, aber noch nicht geklärt wurde ob es ein Unfall war oder ein Mord. Die Presse schockiert mich immer wieder mit ihren Schlagzeilen und Machtwörtermißbrauch.

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