Pfarrer Braun in Paraguay: “Geistliches und weltliches Allroundtalent“

Kolonie Independencia: Pfarrer Braun dürfte vielen noch bekannt sein, mit Ottfried Fischer als Darsteller, der bei Mordermittlungen die Polizei unterstützt. Pfarrer Gualberto Miranda aus San Bonifacio hat ebenfalls “weltliche“ Qualitäten, jedoch der anderen Art.

Pater Miranda ist im Kloster San Bonifacio zu Hause, das etwa 35 km von Villarrica und rund 8 km von der Kolonie Independencia entfernt liegt. Der Pfarrer zeigt dort außerordentliche Fähigkeiten, angefangen vom Koch, als Agronom in der bäuerlichen Landwirtschaft bis hin zum Leiter eines Heimes für Exerzitien und Betreuung andere Pfarreien in der Region.

„Angefangen hat es alles mit der Covid-19-Pandemie. In der Zeit musste sich die Einrichtung selbst versorgen und so begann ich mit dem Kochen und den Ausbau des Klostergartens zu forcieren. Die Gelder sind immer knapp, um etwas zum Essen auf den Tisch zu bringen, besonders wenn man alles kaufen muss“, berichtete Miranda.

Vor allem seine Chipas sind heiß begehrt bei den Klosterbrüdern, aber auch bei Gästen oder Freunden. „Das entscheidende bei einer guten Chipa sind die richtigen Zutaten und vor allem in der Menge. Wer an Käse spart, wird nie einen guten Teig hinbekommen. Aber auch das Backen im Ofen hat seine Tricks“, berichtete Miranda weiter. Er liefert die Chipas bis nach Melgarejo, Yroysa oder anderen Gegenden in Independencia. Zu Weihnachten hat er Torten oder Kuchen gebacken. Der Erlös dient dem Erhalt der Einrichtung, an die auch eine deutsche Schule angegliedert ist.

Dass der Pfarrer ein “Meister“ in der Küche ist auf den ersten Blick auf seine Figur deutlich zu erkennen und dürfte sicherlich als Bestätigung für seine “Kochkünste“ dienen.

Jedoch Miranda hat noch andere Talente. In ruhigen Zeiten und auch für die innere Einkehr stellt er Kerzen her. Egal ob als Kunstwerk gedacht oder als Duftkerze, um eine schöne Atmosphäre zu ermöglichen. Wiederum dient der Erlös immer für den Erhalt des Kloster.

Und zum Schluss geht es noch um das Thema Exerzitien. „Wir haben hier 35 Zimmer um Gäste aufzunehmen. Wer Spiritualität, den Kontakt mit der Natur und Lust auf Gespräche über Gott und die Welt haben will, ist hier gerne willkommen“, sagte Miranda.

Der Priester ist zudem für andere Pfarreien in der Gegend zuständig, wie auch in der deutschen Kolonie Sudetia, denn er beherrscht auch die Heimatsprache der Kolonisten, nachdem er längere Zeit in dem Land weilte.

Aufgrund des großen Aufgabenbereichs sind die Unkosten des Klosters und der gesamten Einrichtung mit Schule sehr hoch. Deshalb auch das große Engagement des Pfarrers. Wer hierbei etwas unter die Arme greifen will, oder vielleicht Interesse an Exerzitien hat, kann unter 0975/478 177 direkt Kontakt mit dem Pfarrer aufnehmen.

Wochenblatt

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