Politik vermengt mit Drogen

Jesús de Tavarangüé: Hernán Schlender, der deutschstämmige Bürgermeister des Ortes, leerte nicht nur die Kassen der Kommune, sondern wusch auch Einkünfte aus Drogengeschäften seines Cousins.

Wie engagiert einige Stadtväter sind ist beneidenswert, leider nur nicht mit kommunalen Angelegenheiten. Bürgermeister Schlender hatte seit einer Woche Hausarrest, nachdem man ihm die Leerung der Stadtkasse endlich vorgeworfen hatte. Damit dies passierte, mussten die Einwohner wochenlang protestieren. Die politische Unterstützung eines Bergmeisters kann schon mal die Staatsanwaltschaft ausbremsen.

Als am Donnerstagmorgen jedoch das Anti-Drogensekretariat mehrere Häuser von Schlender untersuchte, will man Anhaltspunkte gefunden haben, die den Anfangsverdacht erhärten, dass er fast 600.000 US-Dollar Einnahmen aus Drogengeschäften seines inhaftierten Cousins Wilfredo Bareiro über das städtische Konto sauber wusch.

Nachdem die hohen Summen von Wilfredo Bareiro auf das Konto flossen, wurden Bauaufträge an Wilfredo Bareiro vergeben, die es in Wirklichkeit gar nicht gab.

Zudem hatte Schlender überaus hohe Ausgaben seit dem Jahr 2010. Ein Haus und ein Boot seines Besitzes haben einen Schätzwert von 120.000 US-Dollar. Obwohl man anordnete, dass Schlender nach Tacumbú kommen soll, sitzt er erst einmal in Encarnación ein.

Wochenblatt / Abc Color

CC
CC
Werbung

Der Zweck dieses Dienstes ist die Wertsteigerung der Nachrichten und um einen flüssigeren Kontakt zu den Lesern zu etablieren. Kommentare sollten an das Thema des Artikels angepasst werden. Die Kommentatoren sind ausschließlich für den Inhalt verantwortlich, der sachlich und klar sein sollte. Schimpfwörter und persönliche Beleidigungen sowie Rassismus werden nicht geduldet.

1 Kommentar zu “Politik vermengt mit Drogen

  1. Der letzte Satz sagt aus, dass er wohl in U-Haft sitzt. Offensichtlich gilt auch innerhalb der Colorado-Partei: Bedient euch ruhig an öffentlichen Geldern, aber treibt es nicht auf die Spitze. Der Mann hat es gewaltig auf die Spitze getrieben und da er keine Nummer in der Partei ist, hat man nun gehandelt, um den Schein zu wahren.
    Sein Umfeld müsste man eigentlich auch direkt einsperren. Es dürfte unzweifelhaft feststehen, dass der Mann mit massivem Wahlbetrug Bürgermeister wurde und all seine Helfer müssten auch direkt in den Knast.

Kommentar hinzufügen