Kolonie Independencia: Die Weinproduktion in der ehemaligen Hochburg in der Kolonie Independencia gewinnt wieder an Boden. Immer mehr Sorten werden auf den Markt gebracht.
Viele Kolonisten in der Region haben sich eher dem Nebenerwerb von Weinen gewidmet. Allmählich aber gewinnt die professionelle Produktion wieder Überhand.
Gerhard Bühler hat damit schon vor Jahren angefangen und konnte auf dem internationalen Markt sogar einen Preis erzielen. Lida Mercado hatte zwei Weinsorten gekeltert und auf den Markt gebracht.
Am Montag kündigte Mercado an, die dritte Sorte, einen Weißwein, in Kürze auf den Markt zu bringen. Das musste natürlich gebührend im Rahmen eines Familienfestes gefeiert werden.
Bis spät in die Nacht wurde mit musikalischer Umrahmung getanzt. Zumindest an dem Tag traf der Vers “Wer nicht liebt Wein, Weib und Gesang, der bleibt ein Narr sein ganzes Leben lang“ zu, der häufig Luther zugeschrieben wurde, jedoch andere Autoren ihn eher Johann Heinrich Voss zuschreiben.
Und nicht nur Mercado forciert die Weinherstellung. Einige neu Ausgewanderte haben schon Kolonisten besucht und sich Ratschläge geholt, um auch in den Sektor einzusteigen. Die Infrastruktur, mit alten und leerstehenden Kellereien, Weinfässern etc. ist noch vorhanden. Man muss diese nostalgischen Zeiten nur wieder reaktivieren.
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