Rio Tinto Alcan zieht sich zurück

Asunción: Mittels einem Scheiben an die Presse teilte der kanadische Aluminiumhersteller RTA mit, dass keine weiteren Studien in Paraguay durchgeführt werden, da die Situation auf dem Markt es nicht zulasse. Das Unternehmen dankte den Vorgängerregierungen unter Lugo und Franco für ihre Gesprächsbereitschaft.

Seit der Regierungsübernahme machte Cartes über den Industrie- und Handelsminister unmissverständlich klar, dass es keine Unterstützung für den Strompreis gäbe, was nicht im Interesse von RTA ist und mutmaßlich ausschlaggebend für den Rückzug ist.

Das für seine geringe Umweltfreundlichkeit bekannte Unternehmen operiert in 65 Ländern der Welt und beabsichtigte 4 Milliarden US-Dollar in ein Aluminiumwerk zu investieren. Im Gegenzug sollte jedoch die Regierung den Strompreis für knapp 50% dessen ihnen verkaufen, als was international dafür verlangt werden kann. Des Weiteren wird Paraguay bei dem vorhandenen Wachstum die Energie zukünftig selber brauchen.

Die endgültige Entscheidung die jetzt getroffen wurde kam nach fünf produktiven Jahren zustande, in dem das Unternehmen und die paraguayische Regierungen das Projekt vorangetrieben haben.

(Wochenblatt / Abc)

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15 Kommentare zu “Rio Tinto Alcan zieht sich zurück

  1. Ohne wirtschaftliche und politische Sicherheiten wird sich kein Weltkonzern in einem 3. Welt Land ansiedeln.
    Als börsennotiertes Unternehmen dürfen sie das auch gar nicht.
    Die Entscheidung ist richtig, jedoch schade für das Land und die Arbeiter. Da hätte PY die gängigen internationalen Sicherheitzusagen leisten müssen.

    1. Nein Herr Uhu 😉 genau umgekehrt! Dieser Weltkonzern hätte ehr international geltende Umweltschutzbestimmungen und übliche Stromtarife zusichern müssen.

      Der Plan war wohl ehr ein „armes 3. Weltland“ noch mehr auszubeuten und es danach mit einer noch kaputteren Umwelt sitzen zu lassen, was diese Fa. in anderen s.g. 3. Welt Länder schon eindrucksvoll praktiziert hat.

      Das wäre wohl auch mit einem kindermachendem und selbstverliebten Bischofspresidenten kein Problem gewesen.

      Aber ein Wirtschaftsboss als President weiß auch wie und auf wessen Kosten Profit gemacht wird. Und das wiederum weiß die RTA ebenfalls und zieht sich lieber zurück.

      Es ist schon ein Unterschied, ob Konzernmanager mit Bischöfen oder unerfahrenen Politikern verhandeln – oder mit seinesgleichen auf Augenhöhe.

      1. also wenn ich die Kommentare der Cartes-Jubelfraktion lese, kann ich nur noch mit dem Kopf schütteln und mich fragen, warum sich solche Leute nicht einfach mal informieren bevor sie einen solchen Müll von sich geben. Keines der in den Kommentaren angeführten Behauptungen ist zutreffend. Weder hat Herr Cartes etwas anderes gesagt als seine Vorgänger noch war in den letzten Jahren etwas verhandelt und in den Vorvertrag eingeflossen, was die Firma hätte annehmen lassen können, dass sie hier zu subventioniertem Strompreis oder zu erleichterten Bedingungen zum Umweltschutz hätte produzieren können. Herr Cartes hat nichts aber auch gar nichts an der Verhandlungsposition geändert. Für Interessierte, denen es nicht um Cartesjubel geht sondern um Information, empfehle ich die in dieser Zeitung veröffentlichten Bedingungen des Vorvertrages: http://wochenblatt.cc/nachrichten/die-klauseln-des-vorvertrages-mit-rio-tinto-alcan/14704
        und die Position der Cartes-Regierung hier: http://wochenblatt.cc/nachrichten/auch-rio-tinto-alcan-stehen-die-tueren-wieder-offen/19573

    2. Rosamunde Pilcher

      Rio Tinto Alcan go home! Fu** u!

      Auf Umweltschäden die diese Firma hinterlassen hat nachdem es nichts mehr zu holen gab kann Paraguay auch gerne verzichten.

  2. Wo kommt Paraguay hin, wenn es Strom zum halben Preis liefert und die ausgehandelten Umweltauflagen auch nicht zu 100% eingehalten werden wie in anderen Ländern schon geschehen.
    Investitionen ja, aber bitte umweltfreundlich, auch wenn PY nur ein Dritteweltland ist.

  3. Wer weis was Aluminium bei der Herstellung an Energie frisst und dann noch die Umweltverträglichkeit dazu rechnet ,sollte froh sein wenn dieser Konzern weg bleibt.

  4. @uhu

    Rio Tinto wollte in Py investieren, weil sie sich sicher waren, daß die korrupten Politiker nur kräftig geschmiert werden müßten und der Umweltschutz keine Rolle spielen würde.
    Sie hätten unter Umgehung aller Umweltauflagen auf Kosten der Gesundheit der Menschen hier – und ja! auch auf Kosten IHRER Gesundheit – billigst produzieren können.

    Danke fürs Nachdenken.

  5. Noch mal Glück gehabt! Der Schirlingsbecher ist noch mal an Py vorbeigetragen worden. Jetzt wird ein anderes Land den Becher leer trinken dürfen und irgentwann die Zeche zahlen müssen. Die Gefahr schwebte 5 Jahre lang über uns…

  6. Deutsher Politiker

    Das Beste, was ich seit Cartes Antritt gelesen habe!

    Jetzt sollte noch die umweltschaedliche Goldfirma ihren Betrieb enstellen!

  7. RTA zieht sich anscheinend nur zurück, weil sich die Regierung Cartes nicht einfach so über den Tisch ziehen läßt wie ihre Vorgänger. Rio Tinto Alcan dachte wohl daß sie hier bei uns billigst produzieren kann und man es in Paraguay auch nicht so genau mit dem Umweltschutz nehmen würde,- also mit geringsten Mitteln wieder mehr Profit. Diesesmal haben sie falsch spekuliert,- Hut ab vor Cartes!

  8. Mit Rio Tinto Alcan hat Cartes ein Zeichen gesetzt, als Wirtschaftsexperte weiß Er worauf es ankommt und Er wird die Spreu vom Hafer auch in Zukunft trennen, Investitionen ja, aber nicht um jeden Preis.

  9. Ein Bericht über einen anderen Konzern aus Kanadam der auch für seine Machenschaften bekannt ist:
    https://amerika21.de/2013/12/95541/konzern-kriminalisiert